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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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zurückkehrte, öffnete sie die Fenster und schloss die Läden.
    Von ihrem Zimmer aus konnte sie das Zimmer der Mutter der Buchhändlerin sehen. Heute Abend war es dunkel, und die Lehrerin nahm an, dass die alte Dame bereits schlief. Morgen würde sie sie besuchen und ihr etwas Leckeres zu essen mitbringen, nahm sie sich vor.
    Sie setzte sich auf den Bettrand, schlug die Bettdecke zurück und fragte sich dasselbe wie jeden Abend vor dem Einschlafen: »Was habe ich heute Schönes gesehen?« Sie hatte in dem Blick des älteren Herrn, der mit so viel Leidenschaft an seinem Roman schrieb, die Erinnerung eines Kinderlächelns entdeckt. Ja, ich habe heute etwas sehr Schönes gesehen, dachte sie.
    Sie bückte sich, um die Strümpfe auszuziehen.
    Sie könnte für Kalypsos Mutter einen Apfelkuchen backen. Die eine Hälfte für Kalypsos Mutter, die andere für Mister Voynich.
    Der erste Strumpf fiel zu Boden.
    Â»Wer weiß, wie lange dieser Herr bleiben wird«, überlegte die alte Lehrerin.
    Sie fand es schön, noch jemand anderen im Haus zu haben. Und im Wohnzimmer jemandem zu begegnen.
    Jetzt war der zweite Strumpf dran.
    Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Zeitung, die auf dem Nachttisch lag. Es war die Abendzeitung, sie hatte sie erst vorhin erhalten und noch keine Zeit gehabt, hineinzuschauen.
    Â»Morgen … morgen«, sagte sie halblaut, während sie unter die Decke schlüpfte.

Kapitel 29
Das Geheimnis der Spieluhr
    Â»Es ist spät geworden«, meinte Black Vulcano, kaum dass Pater Phoenix seine Wohnung verlassen hatte.
    Â»Versuch es nicht einmal, uns jetzt wegzuschicken!«, sagte Julia und kreuzte die Arme vor der Brust. »Du musst uns nun erklären, was es mit diesem Spencer auf sich hat. Und außerdem wolltest du, bevor Pater Phoenix kam, uns gerade etwas Wichtiges erzählen.«
    Â»Aber habt ihr denn vorhin nicht zugehört? Habt ihr es nicht eilig, nach Hause zu gehen und euch diese geheimnisvolle Spieluhr näher anzusehen?«
    Â»Erst nachdem du uns alles erzählt hast«, sagte Jason knapp.
    Â»Okay.« Black seufzte. »Noch fünf Minuten.«
    Â»Fünf Minuten.«
    Black kratzte sich nachdenklich am Bart. »Also … Ihr müsst wissen: Als wir mit diesen Reisen begannen, war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ganz und gar nicht! Es war klasse, auf dieses Schiff unten in der Grotte zu gehen und dann wer weiß wo zu landen, aber wir hatten auch immer Angst. Wir hatten keine Ahnung, wie die Türen eigentlich funktionierten und warum es die Metis überhaupt gab.«
    Â»Bla, bla, bla …«, unterbrach Jason ihn.
    Â»Ist ja gut! Als wir eine Reise nach Uqbar unternahmen, ein erträumter Ort, den ein argentinischer Schriftsteller entdeckt hatte, wurden wir von Räubern überfallen. Das passierte uns damals zum ersten Mal und wir waren erschüttert. An den erträumten Orten hatten wir bis dahin noch nie Verbrecher getroffen. Aber es gab sie. Und es waren nicht wenige. Der schlimmste von allen hieß Kapitän Spencer.«
    Â»Heißt das, ihr habt ihn wirklich gesehen? In Fleisch und Blut?«, fragte Julia ungläubig.
    Â»Ja«, bestätigte Black. »Als du mir am Telefon von dem Abenteuerroman erzählt hast, den Anita in der Frognal Lane gefunden hat, traf mich beinahe der Schlag. Spencer behauptete damals, die Familie Moore und den Klub der Traumreisenden gut zu kennen. Er sagte sogar, er habe Raymond und William Moore im 18. Jahrhundert persönlich getroffen.«
    Â»Aber … was war er denn so für ein Typ?«
    Â»Er war ein Angeber!« Black schnaubte verächtlich. »Ein Mann, der sich seiner sehr sicher war. Einer von denen, die ihre Zeit gerne damit verbringen, den anderen von ihren Erfolgen zu erzählen. Im Grunde war er ein Pirat und war es schon lange gewesen. Er lebte auf einer abgelegenen Insel, einer dieser Inseln, die auf den Seekarten nicht eingetragen sind, und unternahm von dort aus Raubzüge, auf denen er andere erträumte Orte überfiel.«
    Black merkte, dass Jason ihn mit einer Frage unterbrechen wollte, und kam ihm zuvor. »Er befuhr die Meere mit einem Schiff, das der Metis ähnlich war, außer in einem Detail: Es hatte vollkommen schwarze Segel. Von Peter und den anderen dazu angestiftet, wollte Ulysses mehr über ihn herausfinden. Wir waren an ihm interessiert und er an uns. Beziehungsweise eigentlich an Kilmore

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