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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Niederlage auf dem Silbertablett zu servieren. Aber jetzt war es zu spät. Er konnte das Gesagte nicht mehr zurücknehmen.
    Â»Es tut dir leid?«,
erwiderte Mr Covenant und machte dabei ein verblüfftes Gesicht. »Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Dass es dir leidtut? Kannst du dir auch nur annähernd vorstellen, was deine Mutter und ich durchgemacht haben?«
    Jetzt kam die Schuldgefühl-Methode. Jason zwang sich, nicht darauf einzugehen.
    Â»Darf man erfahren, was du dir dabei gedacht hast? Warum du uns das angetan hast?
Uns?«
    Jetzt geht es weiter mit den toleranten Eltern, dachte Jason. Er kannte das Repertoire seines Vaters gut. Jason hoffte, dass die Predigt bald vorbei sein würde.
    Sein Vater aber wirkte, als könne er noch stundenlang so weitermachen. »Ich frage mich, wie du auf eine derartige Ausrede kommen konntest. Zwei Tage Schulausflug nach …? Was hast du uns da bloß erzählt? Und wo sollt ihr gewesen sein? Im Observatorium? Bei den Klippen von Dover?«
    Â»In London«, flüsterte Jason.
    Â»In London. So, so. Und wo warst du tatsächlich? Und was hast du die letzten Tage gemacht?«
    Jason hielt es für das Beste zu schweigen. Er sah von seinem Buttertoast nicht einmal dann auf, als Julia sich neben ihn setzte. Wahrscheinlich konnte sie ihm nicht helfen, aber ihre Nähe tröstete ihn und er fühlte sich gleich ein bisschen besser.
    Â»Wir wollen nur die Wahrheit wissen, Jason«, sagte nun seine Mutter, die mit der Kaffeekanne in der Hand neben dem Frühstückstisch stand.
    Okay. Jetzt begann also der pathetische Abschnitt.
    Die Wahrheit.
    Wenn er ihnen tatsächlich
die Wahrheit
erzählen würde, könnte er sich wohl die schlimmste Strafpredigt seines bisherigen Lebens anhören. Vorausgesetzt, seine Eltern traf nicht sofort nach seinem Geständnis der Schlag. Die Wahrheit war, dass er, Anita und Rick heimlich nach Toledo geflogen waren, einen erträumten Ort in den Pyrenäen gesucht, eine gefährliche Steilwand erklommen und mit der letzten Bewohnerin des Sterbenden Dorfes gesprochen hatten. In diesem Dorf waren sie schließlich durch eine unvollständige Tür zur Zeit gegangen und so in ein geheimnisvolles Labyrinth tief unten in den Eingeweiden der Erde gelangt. Dort waren sie in höchste Gefahr geraten und hatten in letzter Minute mithilfe eines von Peter Dedalus konstruierten Heißluftballons flüchten können. Anschließend …
    Jason hätte beinahe etwas gesagt, beschränkte sich dann aber doch lieber darauf, zu seufzen, den Kopf noch etwas tiefer zu senken und sich in ein schuldbewusstes Schweigen zu hüllen.
    Mrs Covenant betrachtete ihn eine Weile mit tief enttäuschtem Gesichtsausdruck. Dann wandte sie sich wieder der Küchenarbeit zu, weil sie nicht länger tatenlos herumstehen wollte.
    Â»Willst du nicht antworten?«, fragte Mr Covenant. »Willst du uns nicht sagen, was du gemacht hast? Na ja, eins ist jedenfalls sicher: Von jetzt an hast du erst einmal Hausarrest. Du darfst dein Zimmer nur verlassen, um zum Essen herunterzukommen. Und immer erst, wenn wir dich rufen. Die übrige Zeit bleibst du oben. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Â»Aber …!«
    Â»Kein Aber, Jason. Dieses Mal hast du dir wirklich ordentlich was geleistet!«
    Â»Und was ist mit Schule?«, fragte Jason wohl zum ersten Mal in seinem Leben.
    Â»Der Schulbus fährt wegen der Zerstörung in der Stadt weder heute noch morgen. Und bis heute Abend haben wir außerdem keinen Strom.«
    Â»Aber ihr könnt mich doch nicht dazu zwingen, den ganzen Tag lang in meinem Zimmer zu bleiben!«
    Â»Ach ja? Und warum nicht?«
    Jason warf seiner Schwester einen flehenden Blick zu. »Bitte, sag doch etwas!«
    Doch Julia zuckte nur mit den Schultern.
    Â»So, jetzt iss deinen Toast auf, und dann ab in dein Zimmer!«, befahl Mr Covenant.
    Jason sprang auf. Am liebsten hätte er laut geschrien und sich gegen das aufgelehnt, was er als enorme Ungerechtigkeit empfand. Aber ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können. Er, der tausend Gefahren ins Auge gesehen und die halbe Welt vor der Vernichtung gerettet hatte, wusste nicht, was er gegen diese absurde Bestrafung einwenden sollte.
    Â»Vielleicht«, schaltete sich nun Mrs Covenant ein, »vielleicht gibt es ja noch eine Alternative, Jason, wenn du nicht den ganzen Tag in deinem Zimmer bleiben willst.«
    Jason sah sie

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