Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
nicht traute, doch der zeigte sich sichtlich unbeeindruckt. „Natürlich. Wir segeln noch heute Nacht, bevor die Flotte Keldurs die Blockade errichten kann.“
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Fragend sah Herm zu dem Gladiator, der sich von dem plötzlichen Auftauchen der Diebesbande sichtlich unbeeindruckt zeigte. Seine Fünf-Klingen-Krallen fest in den Händen, schien er nur auf den geeigneten Moment zu warten, um loszuschlagen.
„ Die größte Gefahr sind die Armbrustschützen. Ich muss einen Schild schaffen, der uns alle vor ihren Geschossen schützt. “ Herm hatte keinen Zweifel daran, dass es zum Kampf kommen würde. Die Diebe waren offensichtlich dem Gladiator gefolgt, der mit reichlich Gold für seinen Sieg beschenkt worden war. Auf ihregroße Überzahl vertrauend hatten sie nun zugeschlagen, um zusammen mit ihm auch gleich noch zwei weitere Reisende auszunehmen. Nur das Herm sofort in den Augen des Gladiators hatte sehen können, dass er sich niemals ergeben würde. Er war ein Krieger, keine noch so große gegnerische Übermacht würde ihn einschüchtern können.
„ Also gut, wenn wir schon kämpfen müssen, dann auf meine Art. “ Tief einatmend nahm Herm die Energie seines Mondes in sich auf. Ein Blick zum Himmel zeigte ihm, dass der Quell seiner Magie nur auf einer Viertel-Sichel stand, so musste er sich stärker darauf konzentrieren, Kraft von dem dunklen Mond zu erhalten. Nach einigen Sekunden spürte er, dass die Energie ausreichend war, ein kurzes Zeichen zu Lingard, der ihn erwartungsvoll ansah, dann schlugen sie los. Binnen einer Sekunde errichtete Herm eine schwarze Kugel um sich und seine zwei Begleiter, beinahe zeitgleich schoss ein schwarzer Blitz aus seiner Hellebarde auf den Mann, der gesprochen hatte und den er für den Anführer der Räuber hielt. Zeitgleich nahm Lingard in einer fließenden Bewegung seinen Bogen von der Schulter, legte dabei einen Pfeil in die Sehne und schoss ihn bereits auf den ersten Armbrustschützen, bevor ihre Gegner überhaupt reagieren konnten. Dann brach die Hölle los.
Ein Hagel von Armbrustbolzen schlug in Herms magischen Schild ein und ließ ihn die Aufpralle spüren, als ob jemand mit einem Hammer eine Salve von Schlägen auf seinem Kopf ausführen würde. Noch während der Anführer von Herms Blitz getroffen in sich zusammenfiel, erlagen zwei weitere Schützen Lingards Pfeilen. Der Gladiator wirkte nur für einen Moment überrascht, dann stieß er einen Kampfschrei aus und stürzte an Herm vorbei in die große Ansammlung der Räuber, die von Herms Magie überrumpelt einen Moment innegehalten hatten. Fluchend sah Herm dem Angriff desMannes zu. Er hatte den Anführer der Räuber erlegt und Magie gewirkt. Straßenräuber zeichneten sich nicht durch Tapferkeit aus und er war sich sicher gewesen, das sie flüchten würden, um sich leichtere Opfer zu suchen. Doch jetzt hatten sie diese Wahl nicht mehr, der Gladiator mit den Kampfkrallen sprang mitten in ihre Menge und begann den Nahkampf.
Darauf konzentriert, den Schutzschild für sich und Lingard aufrecht zu erhalten, starrte Herm wie gebannt auf den einsamen Krieger, der sich in unnachahmlichen Kampfformen durch ein halbes Dutzend Gegner bewegte. Klingen trafen auf Klingen und unter den Schmerzensschreien der Getroffenen vollführte der Mann einen atemberaubenden Tanz. Nur wenige Sekunden später war es vorbei und sechs tote Männer lagen zu Füßen des Gladiators, der nicht eine einzige Wunde an seinem Körper hatte. Sichtlich verschreckt bewegten sich die restlichen Räuber einige Schritte rückwärts, trotz der noch immer großen Überzahl schien keiner von ihnen Lust zu verspüren, dem tödlichen Krieger zu nahe zu kommen. Herm spürte instinktiv, dass es nicht mehr viel benötigen würde, um sie zur Flucht zu bewegen und begann, sich auf seine verbleibende Energie zu konzentrieren.
„Keiner rührt sich vom Fleck. Tötet die beiden da, ich übernehme den Chi Tsume.“ Eine weibliche Stimme durchschnitt die plötzlich aufgekommene Stille, nur einen Sekundenbruchteil später sprang eine in rot gekleidete Frau von einem der Dächer und landete direkt vor dem Gladiator. Fasziniert sah Herm auf die plötzlich aufgetauchte Frau, deren Präsenz allein die Räuber umgehend neu zu formieren schien. Ihr langes rotes Haar fiel auf einen einen ebenso roten Umhang, der um ihre Schultern hing. Der Rest ihres Körpers wurde von roten Leinen eng umhüllt, nicht unähnlich der Kleidung, die Kira sonst trug. In jeder Hand hielt sie
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