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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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einenschwarz glänzenden Sai und die Art und Weise, wie sie die beiden Waffen trug, gab Herm einen Hinweis auf ihre Fähigkeiten im Kampf.
    Für einen Moment lag Stille über dem Kampfschauplatz, dann wurde die dunkle Gasse im Hafenviertel Phrygias wieder zum Schlachtfeld. Während sich der Gladiator und die plötzlich aufgetauchte Frau in Rot noch vorsichtig umkreisten und dabei wortlos und hasserfüllt anstarrten, stürmten ihrem Kommando folgend ein Dutzend Männer gleichzeitig an ihnen vorbei auf ihn und Lingard zu.
    Herm hatte nur eine Sekunde Zeit, sich zu entscheiden und entschied sich für den Angriff. Die Energie, die er bräuchte, um den Schild aufrecht zu erhalten, wäre zu groß gewesen, also ließ er ihn los und nutzte seine verbleibende Energie stattdessen für mehrere offensive Zauber, die er gleichzeitig zu wirken versuchte. Er hatte noch nie vorher so viele Zauber gleichzeitig gewirkt, doch seine Energien fanden die richtigen Ziele, so als hätte er nie etwas anderes getan. Vier schwarze Bälle flogen auf die umliegenden Dächer und explodierten dort in schwarzem Feuer, das die verbliebenen Armbrustschützen entweder sofort tötete oder sie noch brennend von den Dächern sprengte. Gleichzeitig legte sich der Rest seiner Energie in Ringen um seine und Lingards Arme, sofort spürte er die zusätzliche Kraft in seinem Körper. Der Blick Lingards sagte ihm, dass seine Kopie von Jorns Zauber auch bei dem Waldwächter geglückt war. Ohne zu zögern ließ er seinen Bogen fallen und griff die kurze Axt und den Parierdolch aus seinem Gürtel. Gemeinsam wandten sie sich den anstürmenden Räubern zu und hoben ihre Waffen, der Nahkampf begann.
    Zu Herms Überraschung zeigte sich Lingard auch im Nahkampf als äußerst geschickt, Rücken an Rückenkämpften sie gegen die Übermacht an Dieben, deren einfache Strategie darin bestand, sie mit ihrer Masse zu erdrücken und ihnen den Raum zum Kämpfen zu nehmen. Die ersten drei fielen schnell Lingards Dolch und Herms Yamasu zum Opfer, doch die folgenden kamen ihren Körpern schon näher und kurz darauf umklammerten mehrere Handpaare den Griff seiner Waffe in dem Versuch, sie ihm zu entreißen.
    Gerade, als Herm befürchtete, dass er überwältigt würde, hallten die schmerzerfüllten Schreie der Diebe über das Kampffeld, als sie wie von Zauberhand von ihm weg geschleudert wurden, ihre Hände brennend in schwarzem Feuer. Ungläubig sah Herm auf seine Gegner, die nun wieder vor ihm zurückwichen. Er hatte keinen Zauber gewirkt, es war aus der Waffe selbst gekommen, die nun noch stärker als zuvor in seinen Händen vibrierte. Dann hörte Herm zum ersten Mal ihren Gesang und verschmolz mit ihr zu einer Einheit. Als ob er es schon immer gekonnt hatte, begann er die Hellebarde in eleganten Bewegungen vor sich zu führen und durchlief eine Kampfform, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Wie in Trance schnitt er durch die Reihen seiner Gegner, die nun vergeblich versuchten, ihm zu entkommen. Mit Lingard als Rückendeckung lagen nach nur kurzer Zeit vier weitere Männer tot vor ihm am Boden, dann rannten die übrigen in alle Himmelsrichtungen davon.
    Der Klang des Aufeinandertreffens von metallischen Klingen riss Herm aus seiner Trance. Der Zweikampf zwischen dem Gladiator und seiner Widersacherin in rot hatte beide einige Meter weiter in eine der Gassen gedrängt, hier trafen sich ihre Klingen in immer schneller werdenden Attacken, während blanker Hass aus ihren Augen strömte. Fluchend sah Herm zu den Dächern der Gasse, die zu eng war, als das er in den Kampf würde eingreifen können. Gerade, als er Lingard das Zeichengab, ihm auf eines der Dächer zu helfen, erklang der laute helle Ton eines Alarmhornes nur wenige hundert Meter entfernt. „ Die Stadtgarde. War nur eine Frage der Zeit, wir müssen verschwinden. “ Offenbar war er nicht der Einzige mit dieser Meinung, beinahe im selben Augenblick stellten die beiden Kämpfer vor ihm ihr Duell ein. „Wir werden uns wieder sehen, Chi Tsume.“ Aus dem Stand heraus sprang die rot gekleidete Kämpferin auf eines der Dächer und war ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war.
    „Bitte nimm meine Entschuldigung an. Du bist Sikau und hörst den Gesang der Klinge.“ Die Worte des Gladiators waren ruhig gesprochen, während er langsam zu Herm trat, so als hätte er alle Zeit der Welt. „ Unglaublich, er hat recht. Ich muss mehr darüber rausfinden. “ Schnell warf er einen fragenden Blick zu Lingard, den

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