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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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rettet mir das Leben und ich werfe ihr vor, Schuld an allem zu sein. Gut gemacht. “
    Langsam drehte Kira ihren Kopf und sah ihm direkt in seine Augen. Ihr Blick fing ihn augenblicklich ein, wie gelähmt stand er ihr gegenüber, unfähig den Kopf abzuwenden. „Als sie mein Kloster überfielen, waren sie hinter meinem Meister her. Und jetzt wollen sie Meister Borresch töten. Wir müssen das verhindern.“ Ihre Worte waren leise gesprochen, aber sie ließen keinen Zweifel daran, dass sie ernst gemeint waren. „Und das letzte Mal hatten sie einen Magier.“
    Herm fühlte sich, als ob man ihm einen Eimer Eiswasser in den Nacken geschüttet hätte. „ Ein Magier. “ Was Kira ihm gerade wie beiläufig mitgeteilt hatte, kam ihm wie sein größter Albtraum vor. Er hatte sich fest vorgenommen, zukünftig einen großen Bogen um jeden Magier und jeden der drei Türme zu machen, genau wie er sich vorgenommen hatte, seine seltsamen Kräfte versteckt zu halten. Und nun stand er hier, hatte gerade seine Kräfte auf eine Fremde genutzt und würde möglicherweise in nur wenigen Minuten nicht nur einem Magier gegenüber stehen, sondern auch mit ihm kämpfen müssen. „ Das ist Irrsinn! “
    Nur schwer konnte er dem Impuls widerstehen, sich einfach umzudrehen und wegzulaufen. Doch instinktiv war ihm klar, dass es in dem gesamten Anwesen nur einen sicheren Platz gab, und der war direkt hinter der kleinen Frau aus Begos. Eine kleine Bewegung von Kiras linker Hand riss ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Seine Muskeln anspannend versuchte er sich auf ihre nächste Bewegung vorzubereiten und wich einen halben Schritt zurück, um ihr Raum zu geben.
    Dann, beinahe zu schnell, um ihren Bewegungen mit bloßem Auge folgen zu können, riss sie die Tür zum Treppenhaus auf und wich seitlich aus seinem Sichtbereich. Verblüfft und viel zu überrascht, um noch reagieren zu können, stand er wie gelähmt vor der offenen Türund sah in die nicht weniger überrascht wirkenden kalten Augen eines Mörders in schwarz.
    Mit einer einzigen gleitenden Bewegung, die verriet wie oft der Mann derartige Manöver schon geübt hatte, zog der maskierte Mörder sein kurzes einschneidiges Schwert aus seiner Rückenscheide und sprang auf Herm zu. Sein Angriff erreichte ihn nicht mehr, Kiras Schwert schnitt mit einem leisen Pfeifton durch die Luft und enthauptete den Angreifer, ohne dass er den Schlag je hätte kommen sehen.
    Noch immer stand Herm wie erstarrt vor der offenen Tür, in der nun die enthauptete Leiche eines der in schwarz gekleideten Attentäter lag. „ Sie hat mich als Köder benutzt! “ Wutentbrannt drehte Herm sich zu Kira und unterdrückte im letzten Moment sein Verlangen, sie anzuschreien. Mit vor Zorn funkelnden Augen sah er sie direkt an und traf einmal mehr auf die mandelbraunen Ozeane Kiras, in denen er versinken wollte. Irrte er sich, oder fand sich ein Lachen in ihren Augen?
    Wortlos, mit einem angedeuteten Schmunzeln schob sie sich an ihm vorbei und schlich vorsichtig zur Treppe in den Wohnbereich. Noch immer wütend stapfte Herm schließlich hinter ihr her, um damit sogleich ihren warnenden Blick auf sich zu ziehen. Schließlich dämpfte er seine Lautstärke wieder, während sie gemeinsam die Treppe hinauf schlichen. „ Wozu schleichen? Wenn die wirklich einen Magier haben, sind wir sowieso erledigt. “ Seine düsteren Gedanken abschüttelnd straffte er seinen Griff auf den beiden Messern. Was auch immer als nächstes passierte, er würde schnell sein müssen, sehr schnell.
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    Schwer atmend sah Herm in den Wohnbereich, in den sie die Treppe ohne eine weitere Tür führte. Edles Holz, verziert mit kunstvollen Schnitzereien säumte die Decke des großen Raumes, der mit einem Kamin, einer Liege und zahlreichen Fellen ausgestattet war. Der Rest eines Feuers glimmte in der noch warmen Feuerstelle und erzeugte ein unheimliches Lichterspiel in dem ansonsten dunklen Raum.
    Abrupt und ohne Vorwarnung blieb Kira stehen, so dass Herm beinahe auf sie aufgelaufen wäre. Er verstand ihre Geste sofort und handelte instinktiv. Mit einer Rolle zur linken Seite verschaffte er ihr Platz zum Manövrieren und wich gleichzeitig einem möglichen Überraschungsangriff aus. Kaum hatte er die Rolle beendet sah er noch in demselben Moment die in dunkle Leinen gekleidete Gestalt hinter der Liege hocken, in dem er auch für den Mörder sichtbar wurde.
    Dann überschlugen sich die Geschehnisse. Der Attentäter warf ein metallisches Objekt auf ihn und

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