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Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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verkrampften sich um den Dolch in meiner Hand, als er langsam näher kam, um mir ins Gesicht zu sehen.
    »Niketas von Athen«, murmelte er schließlich. »Wie schön, Eure Bekanntschaft zu machen, Euer Seligkeit!« Seine Klinge schimmerte im Sternenlicht. »Lasst die Waffe fallen! Sofort!«
    Langsam hob ich die Hand mit dem Dolch, als wollte ich ihm gehorchen. Doch dann holte ich aus und schleuderte sie mit aller Kraft in seine Richtung. Mit einem gotteslästerlichen Fluch versuchte der überraschte Dominikaner, der Klinge auszuweichen - doch vergeblich. Sie bohrte sich in seine rechte Schulter. Beinahe hätte er seinen Dolch fallen gelassen. Er stöhnte vor Schmerz und fasste nach dem Griff.
    »Verdammter Schismatiker!«, fluchte er und hielt sich die blutende Wunde. »Sprich dein letztes Gebet!«
    Mit drohend erhobenem Dolch stürzte er sich auf mich und riss mich dabei fast um. Ich wich ihm aus - ich war nun unbewaffnet! Wir taumelten ein paar Schritte, bis wir gegen eine Hauswand prallten, rangen keuchend miteinander, schlugen aufeinander ein. Ich traf ihn mitten ins Gesicht, und er brüllte vor Schmerz. Blut rann aus seiner Nase - war sie gebrochen?
    Mit einem Wutschrei warf sich der Dominikaner auf mich und hob den Dolch zum tödlichen Stoß. Ich packte seinen rechten Arm und versuchte, ihm die Klinge zu entwinden - vergeblich!
    Da sah ich, wie eine Gestalt hinter dem Frater auftauchte.
    Caedmon!
    Lautlos huschte er näher und rammte dem Dominikaner seinen Dolch in den Rücken.
    Keuchend vor Schmerz ließ der Assassino von mir ab, um sich gegen den Angreifer zu wehren. Er warf sich gegen Caedmon, der unter dem harten Aufprall zu Boden stürzte, mit dem Kopf auf die Pflastersteine schlug und zwei, drei Atemzüge lang benommen liegen blieb.
    Ich hastete über die Straße, hob meinen Dolch auf und stolperte auf die beiden Kämpfenden zu. Ich musste Caedmon helfen. Doch es war zu spät!
    Caedmon hatte sich aufgerichtet und dem Assassino, der sich über ihn beugte, um ihn zu töten, seinen Dolch bis zum Heft in den Bauch gerammt. Stöhnend war der Dominikaner neben ihm zusammengebrochen und wand sich auf dem Boden.
    Nun kniete Caedmon über ihm, hob die Klinge und stach erneut zu. Was dann geschah, konnte ich nicht sehen. Mit einem Röcheln brach Caedmon plötzlich über dem toten Mönch zusammen und blieb reglos liegen.
    Ich fiel neben ihm auf die Knie und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Caedmon!«
    Er stöhnte leise, das Gesicht im Skapulier des Dominikaners vergraben.
    »Caedmon!«, rief ich entsetzt. »Seid Ihr verletzt?«
    Er hauchte eine Antwort, die ich nicht verstehen konnte.
    Ich packte seine Schultern, zog ihn von dem Toten herunter und legte ihn behutsam auf die Pflastersteine. Die Vorderseite seines Habits war blutüberströmt! Mit zitternden Fingern riss ich an den Verschlüssen und zerrte den schwarzen Wollstoff auseinander. Mir stockte der Atem: so viel Blut!
    Ich musste Caedmon in den Palazzo d'Ascoli bringen! Er war schwer verletzt. Tito und Tayeb mussten mir helfen, die furchtbare Blutung zu stillen.
    »Caedmon!«, flüsterte ich und legte meinen Arm um seine Schultern, um ihm aufzuhelfen. »Haltet durch! Ich bringe Euch nach Hause! Legt Euren rechten Arm um meine Schulter!«
    Er rührte sich nicht.
    »Caedmon, hört Ihr mich? Nicht ohnmächtig werden! Bleibt bei mir!«
    Ich hob ihn hoch, legte meinen Arm um seine Mitte und stolperte mit ihm in Richtung Domplatz. Er war so schwach! Beinahe wäre er mir entglitten und gestürzt.
    Wo waren denn meine Leibwächter? Ich rief sie - sie mussten mir helfen, Caedmon in den Palazzo d'Ascoli zu bringen. Er brauchte einen Medicus. Sofort!
    Keine Antwort. Hatten sie mich nicht gehört?
    Nur noch wenige Schritte, dann hatten Caedmon und ich die Kathedrale erreicht! Als wir den Campanile umrundeten, stolperte er und brach zusammen. Stöhnend fiel er auf das Steinpflaster.
    Mein Blick huschte zum Palazzo d'Ascoli, der nur wenige Schritte entfernt war. Was sollte ich tun? Ich brauchte Hilfe!
    »Lasst mich ... nicht allein!« Caedmon rang mühsam nach Atem. »Mylord ... lasst mich ... nicht allein ... sterben.«
    Ich ergriff seine Hand und drückte sie. So laut ich konnte, rief ich um Hilfe.
    Das Portal des Palazzos öffnete sich, und Floriano steckte seinen Kopf heraus. Er wartete auf meine Rückkehr aus Santa Maria Novella. Als er mich im Feuerschein erkannte, verschwand er und rief nach Tito und Tayeb. Dann rannte er mit dem gezückten Schwert zu mir

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