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Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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d'Ascoli.
    Endlich war ich zu Hause!
    Vor dem offenen Portal sprang ich vom Pferd und führte es in den Innenhof.
    Floriano hatte mich gesehen und eilte herbei, um mir die Zügel abzunehmen. »Dio mio! Fast hätte ich Euch nicht erkannt«, rief er und fuhr sich mit beiden Händen über die Wangen. »Ihr habt Euch verändert - kein Mönchshabit, kein Priestergewand! Und Euer Bart ist so kurz!«
    »Wo ist Alessandra?« Ungeduldig blickte ich hinauf zu den Fenstern der Bibliothek. Als Floriano nicht sofort antwortete, wandte ich mich zu ihm um.
    »Sie ist nicht hier, Euer Seligkeit. Schon seit Monaten nicht.«
    »Seit Monaten nicht?«, fragte ich fassungslos. Und enttäuscht. Wieso hatte sie meine Briefe nicht beantwortet? »Wo ist sie denn?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand er und zuckte hilflos mit den Achseln. »Eines Tages erschien Kardinal Colonna mit seinem Gefolge im Palazzo und blieb über Nacht. Am nächsten Morgen ist Alessandra zum Papst nach Santa Maria Novella geeilt und zwei Stunden später mit Seiner Eminenz fortgeritten. Das war ...« Er überlegte kurz.
    »... Ende November. Vor vier Monaten. Seitdem ist sie nicht zurückkehrt.«
    »Hat Tayeb sie begleitet?«, fragte ich besorgt.
    »Nein, Euer Seligkeit. Er ist in seinen Gemächern.«
    Ich ließ Floriano stehen, stürmte die Stufen empor zum Scriptorium und zur Bibliothek, dann den Gang entlang zur Treppe in den zweiten Stock. Ich klopfte an Tayebs Tür und trat ein.
    »Niketas!« Tayeb sprang auf und kam mir mit weit ausgebreiteten Armen entgegen, um mich herzlich zu umarmen. »Du lebst!«
    »Wo ist Alessandra?«, fragte ich. »Floriano sagte mir eben, dass sie ihren Cousin begleitet hat, wusste aber nicht, wohin.«
    »Ich glaube, sie ist in Rom.«
    »Du glaubst es?«, fragte ich bestürzt.
    Tayeb ergriff meinen Arm und führte mich zu einem Sessel vor dem Kamin. »Setz dich, Niketas! Und bitte beruhige dich!«
    Ich ließ mich nieder und blickte ihn erwartungsvoll an.
    »Niemand weiß, wo Alessandra sich verborgen hält. Ich nicht, Cosimo nicht, und selbst der Papst hat seit Wochen nichts von ihr gehört.« Er holte tief Luft. »Sie hatte dir mehrere Briefe nach Athen geschrieben, doch nie eine Antwort erhalten. Da nahm sie an ... Bitte verzeih, Niketas! ... Da dachte sie, du wärst gestorben. Sie hat monatelang um dich getrauert. Sie war so verzweifelt.«
    »Allmächtiger Gott!«, stöhnte ich. »Ich habe ihr geschrieben, aus Athen, Thessaloniki und Korinth. Sieben lange Briefe!«
    Waren meine Liebesbriefe denn nie nach Italien geschickt worden?
    »Das hat mir dein Freund Basilios erzählt, als er Anfang Dezember in Florenz eintraf«, erwiderte Tayeb. »Er war hier, um Alessandra die Nachricht zu überbringen, dass du, statt ihn zu begleiten, noch einige Wochen in Byzanz bleiben wolltest, weil die Kaiserin im Sterben lag. Doch als Basilios nach Florenz kam, war Alessandra schon seit zwei Wochen fort.«
    »Sie glaubt also, ich sei tot.« Tayeb nickte traurig.
    »Und was tut sie nun mit Kardinal Colonna in Rom?« Er sagte es mir.
    »O mein Gott!«, stöhnte ich entsetzt. »Ich muss sofort mit dem Papst sprechen!«

    Wenig später sprang ich vor dem Portal von Santa Maria Novella vom Pferd und betrat das Kloster. Ohne auf einen Mönch zu warten, der mich zu den päpstlichen Gemächern geleiten würde, hastete ich durch den Chiostro Grande und rannte die Treppe zum Thronsaal hinauf. Die venezianischen Gardisten erkannten mich und hielten mich nicht auf.
    Der päpstliche Sekretär sprang auf, als er mich sah.
    »Euer Seligkeit!«, rief Fra Mariano, der den Verräter Fra Domenico als Eugenius' Sekretär abgelöst hatte. »Ihr seid in Florenz?« Stirnrunzelnd musterte er mein saphirblaues Gewand nach byzantinischer Mode und den kurz geschnittenen Bart.
    »Ich muss sofort mit Seiner Heiligkeit reden!«, forderte ich, noch ganz außer Atem.
    »Er ist nicht allein. Er bespricht sich mit ...« Fra Mariano besann sich. »Ich sage dem Heiligen Vater, dass Ihr hier seid. Er wird sich freuen, Euch zu sehen.«
    Fra Mariano öffnete die Tür des päpstlichen Arbeitszimmers. »Heiliger Vater, hochwürdigste Eminenzen - bitte verzeiht! Niketas erbittet eine Audienz! Wollt Ihr ihn ...«
    »Führt ihn herein!«, unterbrach ihn der Papst.
    Fra Mariano winkte mich ins Arbeitszimmer.
    Drei Kardinäle in Purpursoutanen erhoben sich, als ich den Raum betrat.
    Isidor von Kiew reichte mir die Hand und küsste mich auf beide Wangen. »Wie schön, dass Ihr wieder hier

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