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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringt uns das weiter«, sagte sie und gab Harry den Fund.
    Er klappte die Brieftasche auf. Dagmar leuchtete, und ich stand neben Harry und schaute ihm zu, wie er mit flinken Fingern die Brieftasche durchwühlte.
    Zunächst fanden sich einige Euros. Knapp über 200. Sie interessierten uns nicht. Dafür ein Führerschein, der auf den Namen Jaques Dupris ausgestellt worden war.
    »Kennt ihr den?«
    Dagmar und ich schüttelten die Köpfe.
    »Jedenfalls ist er Franzose«, sagte sie. »Ist das für dich überraschend, John?«
    »Nein.« Das war es auch nicht, wenn ich daran dachte, dass gerade in Frankreich die Templer sehr vertreten waren, obwohl sie dort auch eine Minderheit bildeten. Am meisten war ich dort mit ihnen konfrontiert worden. Zudem lag das Kloster meiner Freunde auch im Süden dieses Landes.
    »Vielleicht wollen sie ihn in seine Heimat schaffen?«, vermutete Harry Stahl und suchte weiter.
    Wenn wir uns das näher vor Augen halten, ist das kein Problem. Das klappt mit dem Wagen ebenso wie über das Wasser, was vielleicht noch besser ist, wegen der Kontrollen. An den Grenzen kann man schon mal Pech haben.«
    »Such weiter, Harry.«
    »Sei doch nicht so ungeduldig.« Stahl drehte die Brieftasche herum, doch es flatterte keine Botschaft heraus, die uns hätte weiterhelfen können.
    Trotzdem klemmte er seine Finger in die einzelnen Fächer – und lachte plötzlich auf, als er etwas gefunden hatte.
    »Was ist denn?«
    »Geduld, Dagmar, Geduld.« Wenig später zog er einen Zettel hervor, der mehrmals zusammengefaltet war. Er ließ die Brieftasche fallen, um beide Hände frei zu haben. Vorsichtig zupfte er das stark zusammengefaltete Papier auseinander und fand tatsächlich eine Seite, die beschriftet und auch mit einer Zeichnung versehen war.
    Wir rückten noch näher heran, um alle etwas sehen zu können. Dagmar hielt die Lampe perfekt, und so breitete sich die Helligkeit auf dem Blatt Papier aus.
    Der Text interessierte uns zunächst mal nicht. Die Zeichnung war wichtiger und nahm einen Großteil der Fläche ein.
    Da war eine Straße zu sehen oder ein Fluss. Ja, mehr ein Fluss, denn die Ränder waren geschwungen. Zum unteren Ufer hin gab es eine Einbuchtung, als hätte man dort einen kleinen Hafen angelegt. In ihn waren kleine Rechtecke hineingezeichnet und eines war mit einem Kreuz versehen. Auf dem oberen Rand des Zettels sahen wir die Schrift und mussten schon sehr genau hinschauen, um sie entziffern zu können.
    »Lahnstein«, flüsterte Harry Stahl. »Verdammt, das heißt Lahnstein. Dann steht die Zeichnung in einem unmittelbaren Zusammenhang hier zum Ort. Obwohl keine Häuser zu sehen sind.«
    »Aber unser kleiner Hafen!«
    Den Satz hatte Sven Nolte gesagt. Er musste es wissen, denn er stammte von hier.
    Wir waren so überrascht, dass wir zuerst nichts sagten und ihn nur anschauten.
    Es gefiel ihm nicht, die Blicke auf sich gerichtet zu sehen. Er nickte heftig. »Ja, ja, das ist unser Hafen. Ich sage es euch!« Er tippte auf das Papier. »Und die kleinen Rechtecke dort, das sind die im Hafen liegenden Schiffe.«
    Harry stieß die Luft aus, bevor er flüsterte: »Er hat Recht, verdammt! Ja, er muss Recht haben! Es gibt keine andere Möglichkeit. Das ist der Hafen von Lahnstein. Ich kenne nicht wenige Menschen, die dort ihr Boot liegen haben.«
    »Das ist wohl die Lösung!«, fasste ich zusammen und schaute meine Freunde an.
    Keiner war anderer Meinung. Dagmar präzisierte mich noch. »Es ist ganz einfach. Er bringt seine Beute auf ein Boot und fährt mit ihr davon. In Richtung flussaufwärts oder abwärts, bis nach Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet. Und über die Mosel ist er sehr schnell in Frankreich. Sie fließt durch dieses Land länger als durch Deutschland.«
    Wir hatten Blut geleckt. Es gab keine andere Möglichkeit mehr. Uns war es sehr wichtig, dass wir in Sven Nolte einen Ortskundigen bei uns hatten. Er bat darum, noch mal einen genauen Blick auf die Zeichnung werfen zu dürfen.
    »Ja, ich denke, dass ich das Boot dort finde. Falls es noch dort liegt.«
    »Wenn nicht, holen wir uns ein anderes und nehmen die Verfolgung auf.«
    »Ja, das von meinem Onkel.«
    Das hörte sich gut an. »Haben Sie den Schlüssel?«
    »Den hole ich.«
    Sven Nolte rannte weg, als würde er von einem Ungeheuer gejagt. Uns blieb nur die Hoffnung, dass wir alles richtig gemacht hatten...
    ***
    Sharon Ford wusste kaum, wie ihr geschah. Die letzten Minuten waren abgelaufen wie ein schlechter Film, in dem sie leider

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