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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gedanke, einen Roboter vor sich zu haben, der durch einen leisen Elektromotor gesteuert wurde.
    Als Letzter folgte Eric. Er schaute sich für einen Moment um wie ein Seemann, der die Windrichtung prüfen will. Nur dass er keinen angefeuchteten Finger in die Höhe hob.
    Das Boot war keines, mit dem man auf große Fahrt gehen konnte. Aber es gab einen Raum unter Deck, und dort hinunter musste die Frau gehen. Sie schaute in eine Kabine hinein, die zum Steuerplatz hin offen war. Eine halbrunde Bank mit Kunststoffsitzen bedeckte die Sitzfläche. Ein festgeschraubter Tisch hatte hier ebenfalls seinen Platz gefunden, und in Brusthöhe befanden sich eingelassene Wandschränke, deren Türen aufgeschlossen werden mussten.
    Eric war Sharon nicht gefolgt. Das hatte er dem Ritter überlassen, der sich tief duckte, als er die Kabine betrat. Der Helm saß auch jetzt auf seinem Kopf, doch von seinem Gesicht sah Sharon nichts. Die Schlitze für Mund und Augen waren einfach zu schmal.
    Er ließ sich nieder und drehte sich so, dass er sie anschauen konnte. Das sah auch Eric, der im offenen Durchgang stand und sich an den Seiten festhielt.
    Er grinste breit, und wer so grinste, der sah sich als Sieger an.
    »Na, wie gefällt dir mein Freund?«
    »Hören Sie auf. Sie glauben doch nicht im Ernst daran, dass ich ihnen darauf eine Antwort gebe?«
    »Er wird dir gefallen müssen.«
    Sharon wusste ungefähr, was das bedeutete. Sie schüttelte trotzdem den Kopf. »Nein, so wird es nicht laufen, das verspreche ich Ihnen. Diese Gestalt ist kein Mensch, sie ist ein mordgieriges Untier. Ich weiß, welches Schicksal mir bevorsteht und...«
    »Ach, weißt du das wirklich?«
    »Ja.«
    »Nein, du weißt es nicht! Aber du wirst es bald erleben, wenn sich Victor von Narbonne einen Traum erfüllt. Er wird das erreichen, was er früher zu seinen Lebzeiten nicht erreicht hat. Er wird dich bekommen, Sharon, nur dich!«
    Ihr war alles gesagt worden. Sie kannte jetzt den Grund, doch sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Was sie erfahren hatte, war schrecklich. Das hatte sich angehört, als wäre diese Gestalt jemand, die nach ihr gesucht hatte.
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Ganz einfach. Er hat dich gesehen, und du scheinst ebenfalls nicht gestorben zu sein.«
    »Was?«
    »Ja, denn du erinnerst ihn an seine damalige Geliebte. Sie muss auch so schön wie du gewesen sein. Vielleicht liegt es auch am Haar, aber seine Angelique war damals eine sehr schöne Frau, für die er schwärmte und die er liebte, wobei er sie nur heimlich haben konnte, denn er gehörte dem Orden der Templer an, und seine geliebte Angelique war leider verheiratet.«
    Es klang für sie fast wie ein Witz, und sie schüttelte heftig den Kopf. »Das kann alles nicht wahr sein. So etwas glaube ich nicht. Nein, das sind Märchen!«
    »Sind es nicht, denn ich weiß, dass er dir gleich den Beweis antreten wird.«
    Der Satz glich fast einer Aufforderung, und der kam der vergessene Templer nach. Er hob seine beiden Arme an und legte die Hände flach gegen seinen dunklen Helm.
    In der jungen Frau stieg die Spannung. Dieses Gefühl hatte sie in der letzten Zeit nicht erlebt. Zumindest konnte sie sich daran nicht erinnern. Vergessen hatte sie auch ihre gefesselten Hände, das gesamte Augenmerk galt einzig und allein dem Ritter, dessen Helm so fest saß, dass er Probleme damit hatte, ihn von seinem Kopf wegzuziehen. Es klappte nur in Intervallen.
    Aber er schaffte es, den Helm von seinem Kopf wegzuziehen und zeigte sein Gesicht.
    Sharon Ford stieß einen Schrei aus!
    ***
    Wir standen gemeinsam hinter dem Hotel auf diesem Hof, und die Zeit rann uns zwischen den Fingern hindurch. Es war nichts zu machen. Wir mussten warten, bis Sven den Zündschlüssel geholt hatte, um das Boot überhaupt starten zu können.
    Seine Verwandten würde er nicht fragen. Das hätte einen zu großen Aufenthalt zusätzlich bedeutet, aber weil er das gesagt hatte, war uns klar, das er auch wusste, wo er suchen musste, um den Schlüssel zu finden.
    »Was kann dieser Ritter mit Sharon Ford Vorhaben?«, fragte Dagmar. »Ich weiß es nicht. Ich habe überhaupt keine Vorstellung.«
    »Und ich glaube nicht, dass er sie töten will«, sagte Harry.
    »Warum nicht?«
    »Man hätte sich nicht diese Mühe mit ihr gemacht. Zwei Helfer sind losgeschickt worden, die in seinem Sinne handelten. Es deutet nichts darauf hin, dass man sie töten will. Ich denke eher daran, dass er sie behalten möchte.«
    »Glaubst du das tatsächlich,

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