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Der Vergessene

Der Vergessene

Titel: Der Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es sich lohnt, so zu kämpfen. Das solltest du wissen. Ich bin derjenige, der alles im Griff hat. Ich lasse mich nicht mehr zurückstoßen, wie es schon passiert ist, und ich werde mich bei der Person bedanken, die mich damals gerettet hat. Sie wollte nicht, dass ich starb. Sie hat dafür gesorgt, dass es mir gut ging.«
    »Also hast du doch einen Helfer?«
    »Nicht mehr. Aber damals brauchte ich einen. Das war wichtig für mich. Meine Dankbarkeit habe ich nicht vergessen. Wenn es jemand gibt, dem ich dienen werde, dann ist sie es.«
    »Sie?«
    »Du hast richtig gehört.«
    »Eine Frau?«
    Er lächelte nur, und ich wusste, dass er mir den Namen nicht nennen würde. Auch machte er auf mich den Eindruck, als wäre das Gespräch für ihn beendet. Sein Blick war nicht mehr so klar. Er sah ziemlich unwillig aus. Dass ich eine Waffe in der Hand hielt, schien ihn überhaupt nicht zu interessieren. Er schaute sich einfach um, hatte mich vergessen, und der Blick glitt auch über den noch immer reglos am Boden liegenden Suko hinweg.
    Mit dem Rücken zu mir gewandt und gegen die Tür schauend blieb er stehen. »Ich mag es nicht«, sagte er. »Ich mag es wirklich nicht.«
    »Was denn?«
    »Dass sich jemand stark fühlt in meiner Gegenwart. Einfach zu stark. Du verstehst?«
    »Im Moment nicht, aber…«
    Der Tritt erwischte meine Waffe. Ich hätte darauf gefasst sein müssen, doch seine Worte hatten mich abgelenkt. Außerdem reagierte er wirklich blitzschnell. Es gelang mir nicht, die Hand rasch genug zurückzuziehen. Der Tritt war genau gezielt und erwischte nur die Beretta.
    Meine Hand selbst blieb unverletzt. Ich konnte nur noch zuschauen, wie die Beretta auf die Reise ging, gegen das Regal prallte und von dort zurückfiel.
    Mein Sprung wurde gestoppt. Kamuel hatte mit einer derartigen Aktion gerechnet. Er brauchte einen langen Schritt, um sich mir in den Weg zu stellen. Und da war er wie eine Mauer, an der ich nicht vorbei konnte. Kamuel bewegte seinen linken Arm. Er hatte ihn angewinkelt und zog ihn einfach hoch.
    Der Ellbogen erwischte mein Kinn. Vor mir platzten die berühmten Sterne. Ich hob nicht ab, obwohl es mir so vorkam. Irgendwie taumelte ich benommen durch den Raum, und dann - ich wusste nicht wie - schwebte ich plötzlich über dem Boden. Kamuel hatte mich im Rücken zu fassen bekommen. Ich war eine Puppe in seinen Händen, sah unter mir den Boden, bevor ich zur Diskusscheibe wurde.
    Wie einen alten Lappen schleuderte mich Kamuel quer durch das Zimmer. Dass ich dabei gegen einen Sessel prallte, war noch mein Glück. So wurde der Aufprall gegen den Boden etwas gemildert, aber hart genug war er schon gewesen.
    Ich lag auf dem Bauch und hütete mich jetzt, wieder so rasch zu reagieren. Ich wollte diesem Engel etwas vorspielen. Den Bewusstlosen markieren und dabei auf dem Boden liegend auf meine Chance warten.
    Mit dem Kinn berührte ich den Teppich. Ich wartete darauf, dass Kamuel zu mir kam. Ich würde seine Schritte hören, falls er nicht über den Boden hinweg schwebte, denn letztendlich traute ich ihm alles zu.
    Er tat es nicht. Kamuel hatte anderes vor. Ich hörte ihn im Zimmer hantieren. Er durchsuchte es. Verschiedene Geräusche wiesen darauf hin. Er war an das Regal herangetreten und kümmerte sich um die Bücher. Hin und wieder warf er einfach eines zu Boden, das hörte ich an den Geräuschen.
    Auf Suko konnte ich mich nicht verlassen. Im Gegensatz zu ihm ging es mir noch besser. Wahrscheinlich hatte mich dieser Engel bewusst nicht ausgeschaltet. Ich war auch kein Gegner für ihn, wie er überhaupt Menschen nicht als gefährlich einstufte. Das hatte er bei diesem Wirt vom Corner auch bewiesen. Was tun? Aufgeben wollte ich auf keinen Fall. Dazu war ich einfach nicht der Typ. Kräftemäßig kam ich gegen ihn nicht an. Ich musste eben geschickter und auch raffinierter sein. Er war beschäftigt. Nur hin und wieder würde er mir einen Blick gönnen, davon ging ich aus. Die Zwischenzeiten mussten genutzt werden. Auf die Beretta konnte ich mich nicht verlassen. Es war zudem nicht einmal sicher, ob ihn eine Kugel stoppen konnte. Kamuel war ein Übermensch.
    In ihm steckten andere Qualitäten, mit normalen Mitteln war er nicht zu besiegen.
    Aber es gab das Kreuz! Keine Allheilwaffe, das wusste ich selbst, und trotzdem etwas Besonderes. Ich war gespannt, wie er auf diesen Anblick reagieren würde. Würde er zurückzucken und Angst bekommen? Oder würde er nur darüber lachen, vielleicht auch staunen?
    Es war mir

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