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Der Vergessene

Der Vergessene

Titel: Der Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hast ihn nicht gesprochen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Woher weißt du dann Bescheid, dass er an die Reihe kommt?«
    »Durch Kamuel.«
    »Was bitte?«
    »Ich hatte ihn beobachtet, und ich merkte auch, wie er sich um ihn kümmerte.«
    »Was heißt das genau?«
    »Er hat ihn schon einmal besucht und mit ihm gesprochen.«
    »Wann und wo war das?«
    »Im Studio.«
    »Das hast du gesehen? Ist auch etwas passiert? Hatte dieser Besuch Folgen?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich habe nichts gehört. Sie haben sich getrennt.«
    Suko stieß mich an. »Ist es nicht möglich, dass sich dieser Amos Atkins eine Bedenkzeit ausgebeten hat?«
    »Kann sein. Die hat ihm Kamuel gewährt und ihm sicherlich gesagt, dass er bei einem zweiten Besuch eine Antwort haben will. Klingt bis jetzt einleuchtend.« Mir wollte nur nicht in den Kopf, dass sich hinter einem recht bekannten Moderator ein Engel versteckte oder was immer man dafür auch hielt.
    Elohim schnitt ein anderes Thema an. »Morgen ist Freitag, wenn ich mich recht erinnere?«
    »Klar. Und…?«
    Er lächelte etwas unglücklich. »Da beginnt die neue Showstaffel. Die Sommerpause ist vorbei. In der ersten Show ist immer schwer was los. Die wird sogar im Freien übertragen. Da ist viel Publikum.«
    »Wie ich dich kenne, möchtest du dabei sein - oder?«
    »Klar.«
    »Und wir ebenfalls«, sagte Suko. Er fügte eine Frage hinzu: »Wo wohnt dieser Atkins?«
    »Das weiß ich nicht. Ob im Hotel, in einer Wohnung oder in einem Haus. Ich habe ihn nur im Studio erlebt. Und das war heimlich.«
    »Okay«, sagte ich, stand auf - und verzog das Gesicht. Verdammt noch mal, es taten mir einfach zu viele Stellen am Körper weh. »Wir werden uns um alles andere morgen kümmern. Jetzt muss ich mich erst einmal mit irgendwelchem Zeug einreiben, das noch bei mir zu Hause steht.«
    Elohim hatte mir zugehört und vernahm auch meine Frage. »Was ist eigentlich mit dir, mein Junge?«
    »Ich werde auch schauen«, sagte er. »Aber um mich braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.«
    Wir wollten uns noch für die Lebensrettung bei ihm bedanken, da hatte er sich schon umgedreht, ging zum Fenster und benutzte es wie unsereins eine Tür. Doch er kehrte noch mal zurück. Das heißt, er drehte sich im offenen Fenster um. »John, frag mich nicht, woher ich es weiß, aber du besitzt das Schwert des Salomo.«
    »Stimmt.«
    »Nimm es mit. Es ist besser so…«
    Nach diesen Worten verschwand er endgültig.
    ***
    Das Penthouse war klasse. Luftig durch das viele Glas, und es gestattete einen wunderbaren Blick über einen Teil der Millionenstadt London. Es machte einfach Spaß, hier zu wohnen, wenn das richtige Kleingeld vorhanden war.
    Amos Atkins konnte sich darüber nicht beklagen. Überhaupt hätte er keinen Grund für irgendwelche Kritik gehabt. Er war ein Glückspilz des Lebens. Bei ihm hatte alles wunderbar geklappt. Er sah gut aus, er hatte einen tollen Job, und alles wäre sicherlich wie geschmiert weitergelaufen, wäre er da nicht von seiner Vergangenheit eingeholt worden.
    Amos wusste über sein Schicksal Bescheid. Er lebte oder existierte seit Urzeiten, seit unzähligen Jahren. Zwar nicht auf dieser normalen Welt, sondern in einem anderen Kreis, aber er war in die Welt hineingestoßen worden.
    Er war darüber informiert. Seinen Freunden, Bekannten und den zahlreichen Geliebten hatte er nichts darüber erzählt. Einer wie er, der das oberflächliche Leben so liebte, ließ sich niemals in die Karten schauen. Er wollte leben, genießen, den Leuten mit seiner Sendung den nötigen Spaß ins Haus bringen, das reichte auch schon. Hinter sein Gesicht durfte niemand schauen, denn die Wahrheit ging nur ihn etwas an. Das war auch stets gut gelaufen, bis er eben den wichtigen Besuch bekommen hatte.
    Kamuel war erschienen und hatte ihn daran erinnert, wer er tatsächlich war. Der Vergessene hatte bei Atkins dafür gesorgt, dass die Vergangenheit wieder lebendig wurde, und das konnte Amos auf keinen Fall freuen. Er war sauer gewesen. Natürlich war es auch seinem Besucher aufgefallen, und der hatte ihn gewarnt. Er hatte von einer Veränderung des Lebens gesprochen und ihn wieder an die wahren Aufgaben erinnert. Dass dieses Leben, das Atkins jetzt führte, nur ein nachgemachtes war. Das erste war eben wichtiger. Es war zurückgekehrt, die Vergangenheit war zur Gegenwart geworden, und Amos Atkins sah sein gesamtes Gebäude, das er um sich herum aufgebaut hatte, zusammenbrechen.
    Er sollte wieder mitmachen. Es sollte alles so

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