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Der verkaufte Tod

Der verkaufte Tod

Titel: Der verkaufte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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mit dem Tod, ein Suchen nach dem richtigen Spender. Wir haben gewonnen! Wir haben ein unverschämtes Glück gehabt.« Dr. Banda beugte sich über das Operationsfeld. »Ich exstirpiere jetzt die Niere.«
    Im OP II wandte sich der Oberarzt wieder Tawan zu. Mit größter Sorgfalt und dennoch schnell präparierte er die gesunde Niere, hob sie aus der Wundhöhle und legte sie in eine verchromte Schüssel. Ein Assistenzarzt übernahm sie und lief schnell aus dem OP, hinüber zu Dr. Banda. Während der Oberarzt die Gefäße Tawans abband und die Ureteronephrektomie vollendete, geschah im OP I genau das Gegenteil. Dr. Banda nahm die Schüssel aus der Hand des Assistenten, warf Burtens funktionslose Niere in einen Eimer und begann mit der Implantation der gesunden Niere. Er verband sie mit den Blutgefäßen, schloß sie an den Harnleiter an und stellte somit die Verbindung zur Blase wieder her.
    Das Vernähen der einzelnen Schichten, sobald die neue Niere wieder durchblutet wurde, überließ er den anderen Chirurgen. Er trat vom Tisch zurück, zog die Gummihandschuhe aus, warf sie in den Abfalleimer und verließ den OP. Im Vorbereitungsraum wusch er sich wieder Hände und Unterarme. Ein Pfleger nahm ihm die grüne OP-Kleidung ab. Nach einem kurzen Blick durch die Glaswand auf Burten, der jetzt zugenäht wurde, verließ er den OP-Trakt, ging in sein Zimmer, setzte sich in einen Sessel und rauchte eine Zigarette. Ein süßlicher Duft füllte das Zimmer aus; es mußte eine spezielle Tabakmischung sein, die Dr. Banda rauchte. Für diesen Vormittag war noch eine zweite Operation angesetzt: eine Fältelung des Magenfundus bei einem pensionierten englischen Oberst.
    Dr. Banda inhalierte die Zigarette wie ein Süchtiger. Die innere Spannung löste sich; nach den letzten, tiefen Zügen zerdrückte er den Rest der Zigarette in einem goldenen Aschenbecher, trug ihn in die seinem Zimmer angeschlossene Toilette und spülte ihn hinunter. Das Geheimnis seiner vielbestaunten Vitalität sollte ein Geheimnis bleiben. Wen ging es etwas an, daß das Genie Dr. Banda von einer Droge abhängig war? Nur der Erfolg zählte, der Ruhm seiner begnadeten Hände; womit er sich diese Achtung erkaufte, mußte im Dunkeln bleiben. Er wußte als Arzt, der sich selbst genau beobachtete, eines mit Gewißheit: Einmal kam der Zusammenbruch, würden die Nerven versagen, würde der Körper zerstört sein. Trotz der Erkenntnis erging es Dr. Banda wie den meisten Drogensüchtigen: Es gab kein Zurück mehr, er hatte nicht mehr die innere Kraft, sich gegen die Sucht zu stemmen. Er lebte mit ihr, sie war ein Teil seines Lebens geworden. Sie hatte den großen Dr. Banda erschaffen.
    Unterdessen wurde Burten in sein luxuriöses Zimmer gerollt, in sein Bett gehoben und zugedeckt. Schwester Myriam saß neben ihm auf einem Stuhl, bereit, sofort einzugreifen, wenn es zu einer Komplikation kommen sollte. In der hellen Flüssigkeit der Infusionsflasche, die den Blutverlust ausgleichen sollte, spiegelten sich die Strahlen der Sonne. Was hatte Burten gesagt? »Wenn ich aufwache, möchte ich zuerst Ihre Augen sehen.« Schwester Myriam lächelte und beugte sich zu Burten vor. Seine Lider zuckten, es konnte nur noch Minuten dauern, bis er aus seiner Narkose aufwachte, ein Mensch mit einem neuen, geschenkten Leben.
    Aus dem OP II hatte ein Pfleger den noch im Narkoseschlaf liegenden Tawan gerollt und in einen Nebentrakt der Klinik gebracht, in dem sich auch das Magazin mit neuen Betten, Einrichtungsgegenständen, einer Werkstatt und zwanzig Personalzimmern befand. Tawans Zimmer war eine schmale Kammer, ohne Fenster, ohne Lüftung, stark nach einem Desinfektionsmittel riechend. Der Pfleger rollte das Bett in die Mitte des sonst kahlen Raumes; als er die Tür hinter sich schloß, umgab Tawan völlig Dunkelheit. Man hielt es nicht für nötig, das trübe Licht einer kahlen Deckenbirne einzuschalten.
    Fast zur gleichen Zeit erwachten Burten und Tawan aus ihrer Narkose.
    Burten blinzelte in das durch einen Vorhang abgeschirmte Mittagslicht. Er lächelte schwach, als sich Schwester Myriam über ihn beugte. So hatte er es sich gewünscht. Das Lächeln in ihrem schönen Gesicht sagte ihm, daß er ins Leben zurückgekehrt war. »Vorbei?« fragte er mühsam.
    »Sie haben alles glänzend überstanden, Sir.« Schwester Myriam legte ihm eine Hand auf die Stirn. Er empfand sie als wohltuend kühl. »Seien Sie unbesorgt. Ich bleibe bei Ihnen. Haben Sie Schmerzen?«
    »Noch nicht.« Er lächelte

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