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Der verkaufte Tod

Der verkaufte Tod

Titel: Der verkaufte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ist!‹ Ich habe hart dafür gearbeitet, mir hat keiner etwas geschenkt oder vererbt, ich habe von ganz unten angefangen.«
    »Und hast dabei Dutzende beschissen.«
    »Ich war klüger und schneller als sie, das war das ganze Geheimnis des Erfolgs.«
    »Ich glaube, wir kennen uns zu gut, um dieses Thema weiter zu erörtern. Wann wirst du entlassen?«
    »Das weiß ich nicht. Das bestimmt Dr. Banda.«
    »Und du fliegst dann sofort nach New York?«
    »Ja. Aber vorher mache ich noch einen Besuch bei Mutter Teresa.«
    »Du meine Güte!« Dr. Salomons Stimme troff vor Ironie. »Willst du auf deine alten Tage noch beten lernen? Auch wenn du ein Kapitalist bist, hast du's wie Lenin gehalten: Religion ist Opium fürs Volk! Und auf einmal –«
    »Das hat mit Religion nichts zu tun, sondern mit Nächstenliebe.«
    »Auch eine neue Seite an dir.«
    »Du hast noch nicht den Tod vor Augen gehabt, du Ignorant! Da mir niemand den Namen des Spenders meiner neuen Niere nennt – aus Prinzip, sagen sie –, will ich meinen Dank an Mutter Teresa und ihre Mission weitergeben. Vielleicht rette ich damit einigen das Leben.«
    »Heilig gesprochen wirst du dadurch bestimmt nicht.« Dr. Salomons Stimme verlor plötzlich alle Ironie. »Scherz beiseite, ich verstehe dich, Ed. Und noch etwas! Du wirst eine Nachkur nötig haben. Lora und ich haben überlegt, wohin ihr fahren könnt. Mein Vorschlag: auf die Bahamas oder in die Karibik. Was hältst du davon?«
    »Laß mich erst mal zu Hause sein, dann sehen wir weiter.«
    »Eins – darauf kannst du dich schon vorbereiten – verbiete ich dir bestimmt: dich sofort wieder in die Arbeit zu stürzen. Aber dafür wird schon Lora sorgen.«
    »Hat … hat sie sich große Sorgen um mich gemacht?«
    »Sorgen? Sie hat sich im Haus vergraben, als sei sie die Todkranke. Als du auf dem OP-Tisch lagst – sie kannte ja die Zeit –, hat sie pausenlos geweint. Ich mußte ihr eine Beruhigungsspritze geben. Sie hat mitgelitten, und ich mußte ihr erklären, was jetzt mit dir geschieht. Jeden Handgriff wollte sie wissen. Ich habe ihr natürlich verschwiegen, welchem Risiko du ausgeliefert warst, aber ich glaube, sie hat die Wahrheit geahnt. Seit gestern, seit sie weiß, daß alles gut verlaufen ist, ißt sie auch wieder normal. Sie hat vorher an jedem Bissen gewürgt. Das hat sie dir am Telefon natürlich nicht gesagt.«
    »Nein. Kein Wort. Mein Gott, sie hat ja mehr gelitten als ich!«
    »Das glaube ich auch. Aber gestern haben wir eine Flasche Champagner auf dein Wohl getrunken. Einen Moët Chandon. Und zum ersten Mal seit Tagen hat Lora wieder lachen können.«
    »Sie ist eine wundervolle Frau, nicht wahr?«
    »Das ist sie, Ed. Du solltest sie endlich heiraten.«
    »Daran habe ich auch gedacht. Sie liebt mich wirklich und nicht nur mein Geld.«
    »Wenn du das geglaubt hast, müßte ich dir nachträglich noch eine Tracht Prügel verpassen. Du bist diese Frau gar nicht wert, Ed.«
    »Danke! So spricht ein Freund. Ich rufe dich übermorgen wieder an.« Burten legte auf. Er streckte sich im Bett, spürte ein dumpfes Schmerzgefühl und schloß die Augen. Durch die geöffnete Balkontür hörte er das Plätschern des Springbrunnens im Park. Es war ein beruhigendes, wohltuendes Geräusch.
    Ja, dachte er. Ich werde Lora heiraten. Sofort, wenn ich wieder in New York bin. Wenn wir in die Karibik fahren, dann als Mr. und Mrs. Burten. Und ich werde es langsamer gehen lassen, ich werde meinen Direktoren mehr Verantwortung geben und jede Firmengruppe eigenverantwortlich arbeiten lassen und nur noch kontrollieren, wie alles läuft. Ich werde nicht mehr expandieren und immer neue Firmen hinzukaufen, ich habe genug Geld, um in der Sonne zu liegen und nur noch an Lora und mich zu denken. Es wird alles anders werden. Alles. Vielleicht habe ich noch zwanzig Jahre zu leben, und diese zwanzig Jahre sollen auch gelebt werden. In vollen Zügen, in einem Rausch von Glück und Wunschlosigkeit. Ich kann mir alles gönnen, was ein Mensch sich wünschen kann.
    Irgendwann schlief er ein. Als Schwester Myriam ins Zimmer kam und sich über ihn beugte, um ihm den Puls zu fühlen, lächelte er im Schlaf, ein glücklicher Mensch, dem man ein neues Leben geschenkt hatte.
    Schon am fünften Tag nach der Operation lief Tawan wieder herum.
    Dr. Kasba kam in das staubige Zimmer, riß das Laken von Tawans Körper und sagte: »Raus aus dem Bett! Herumlaufen! Bewegung! Das ist der beste Schutz vor einer thrombotischen Embolie. Wissen Sie, was das ist, Mr.

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