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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Taipikala zu reisen. Und jetzt sind wir hier.«
    »Ich hoffe, die Strapaze hat sich gelohnt«, brummte Jabba, der auf seiner Inspektionsrunde der verschiedenen Cuvieronius-Elefanten gerade an uns vorbeitapste.
    »Kommt, wir haben keine Zeit zu verlieren. Es gibt noch viel zu sehen.«
    Von der Akapana war allerdings nicht mehr viel übrig, nur einige riesige Steinterrassen auf einem grasbewachsenen Hügel. Daß hier eine siebenstufige Pyramide gestanden haben sollte, war eine reine Glaubenssache, denn nichts deutete darauf hin. Im oberen Bereich des Hügels, den wir von der Rückseite her erklommen, tat sich eine Grube auf, einst vermutlich ein Auffangbecken für das durch die - erst kürzlich entdeckten -gewundenen Kanäle geleitete Regenwasser. Diese Kanäle konnte noch niemand so richtig einordnen. Selbst wenn man annahm, daß sie zu einem Kanalisationssystem gehörten, blieb die Frage offen, warum sie diese sonderbare Form besaßen - sie waren ohnehin vor neugierigen Blicken verborgen.
    Proxi lachte spitz. »Also, wenn ihr glaubt, das hier sei der totale Reinfall, dann macht euch auf einiges gefaßt. Dieses Lakaqullu ist nicht viel besser.«
    »Im Gegenteil«, meinte ich niedergeschlagen und versuchte mir vorzustellen, was es zu sehen gab an einer Stelle, an der sich eine vollständig vergrabene Pyramide befand.
    Je höher die Sonne stieg und je weiter der Morgen fortschritt, um so angenehmer wurden die Temperaturen. Schließlich knöpften wir unsere Jacken auf und zogen die Pullover aus, die wir uns um die Taille schlangen. Irgendwann war ich sogar froh, den Panamahut auf dem Kopf zu haben. Wir alle waren natürlich unendlich dankbar für unser bequemes Schuhwerk, mit dem wir die Hügel erklimmen und über den unebenen Boden laufen konnten, ohne daß uns die überall herumliegenden scharfkantigen Überreste alter behauener Steine etwas anhaben konnten. Auch die Zahl der Besucher nahm mit der Wärme zu, schon tauchten hier und dort vereinzelte Gruppen auf. Die lärmenden Schüler hatten wir allerdings aus den Augen verloren - bestimmt gingen sie nun ihrer sitzenden schulischen Tätigkeit nach -, und an ihrer Stelle begannen uns die Zikaden mit ihrem monotonen Schnarren die Ohren vollzuzirpen.
    Der Weg durch die Ruinen führte uns weiter bis zum Puma-Punku-Tempel, der einen Kilometer entfernt von seinem vermutlichen Zwilling, der Akapana-Pyramide, lag. Dort wiesen die Ornamente tatsächlich Meeresmotive auf, und auch hier mußte der perfekt bearbeitete Stein offensichtlich von den Aymara mit etwas wie einem Bohrer bearbeitet worden sein. Uns umgab wieder das gewohnte wilde Durcheinander wuchtiger Steinbrocken - bis wir über etwas völlig Unerwartetes stolperten, als wir um den Hügel herumwanderten: In einem mit Draht eingezäunten Bereich fanden offenbar Ausgrabungen statt. Die Leute, die dort arbeiteten, waren alle einheitlich gekleidet. Sie hatten Mützen, Cowboy- oder Panamahüte auf dem Kopf und trugen Hemden, kurze Hosen und robuste Stiefel, aus denen die Strümpfe hervorguckten. Wir sahen etwa ein Dutzend Personen Trittleitern hoch- und heruntersteigen und Kisten von einer zur anderen Seite tragen. Am Rande des umzäunten Areals stand ein großes Armee-Stoffzelt (wahrscheinlich das Hauptquartier), auf dem das Logo der UNAR prangte, der >Unidad Nacional de Arqueología Regionale.
    »Von wegen, samstags wird nicht gearbeitet«, bemerkte ich ironisch.
    »Sei still und dreh dich um.« Jabba packte mich am Arm.
    »Was ist denn los?«
    »Da ist sie, erkennst du sie nicht?« flüsterte Proxi. Sie hatte abrupt dem Lager den Rücken gekehrt und bewegte sich langsam in die entgegengesetzte Richtung. »Die mit dem roten Hemd.«
    Bevor ich es meinen Freunden nachtat, erhaschte ich noch einen flüchtigen Blick auf die Frau, die Proxi meinte. Das war nie und nimmer Marta Torrent. »Das ist sie nicht«, sagte ich leise, während wir uns entfernten wie Touristen, die sich verlaufen hatten. »Das ist nicht die Doctora.«
    »Ich habe ihr Gesicht genau gesehen, also trödel nicht rum, sondern geh weiter.«
    »Mensch, Leute, macht mal halblang«, sagte ich. »Die Frau im roten Hemd hatte weder die Figur noch die Haltung einer eingebildeten, affektierten Fünfzigjährigen, oder? Die hier war völlig verstaubt und hatte tolle Beine.« Wir hatten inzwischen den Hügel umrundet und die Ausgrabungsmannschaft aus dem Blick verloren.
    »Aber Jabba hat dir doch gesagt, daß wir ihr Gesicht erkannt haben! Sogar das weiße Haar lugte

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