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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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zu zweifeln und dachte, ich litte unter irgendwelchen Halluzinationen. Hartnäckig und mißtrauisch, wie ich nun mal bin, ging ich zu der Stelle, um mich mit eigenen Augen zu vergewissern.
    »Was ist los, Arnau?« fragte Marta, der auffiel, daß ich mich von der Gruppe entfernte.
    »Nichts«, log ich. »Ich will nur nachsehen, was sich dahinter befindet.«
    Doch da war wirklich nichts. Als ich vorsichtig um die Ecke lugte, war nichts da. Kein Zweifel, die Tage im Dschungel hatten mir den Verstand geraubt.
    Wir traten wieder ins Sonnenlicht hinaus und folgten weiter der Straße, um nach anderen irgendwie interessanten Gebäuden Ausschau zu halten. Doch oft war nur die Außenmauer erhalten, der Rest lag in Trümmern unter wucherndem Gestrüpp und gigantischen Bäumen begraben. Schließlich gingen wir denselben Weg zurück und beschlossen, da es Zeit fürs Mittagessen war, die Mahlzeit auf dem Platz einzunehmen. Wir wollten unser Lager am Fuße des Monolithen aufschlagen und den schwarzen Steinsockel als Ablage für unsere Rucksäcke und die übrige Ausrüstung umfunktionieren. Während wir Wasser für eine Suppe auf dem Gaskocher erhitzten, kamen wir überein, daß wir noch nicht bereit waren, das Handtuch zu werfen: Wir wollten die gesamte Stadt durchforsten, bis wir herausgefunden hatten, was aus den Yatiri geworden war und warum sie fortgegangen waren. Und wenn es uns auch noch gelang zu entdecken, wohin, um so besser.
    »Ja, um so besser«, bekräftigte Marc, der eine Büchse öffnete. »Wir haben allerdings nicht mehr genügend Vorräte, um die Verfolgung aufzunehmen. Wir sind hier einen Tag später als geplant eingetroffen, so daß unsere Lebensmittel nur noch für sechs Tage reichen. Für sieben, wenn wir den Gürtel enger schnallen, aber nicht mehr.«
    »In Ordnung, sobald wir hier fertig sind, machen wir uns auf den Heimweg«, bestimmte Efrain.
    »Haben Sie nicht gehört? Wir können nicht bleiben. Unsere Vorräte reichen dafür nicht mehr«, schimpfte Marc.
    »Es wird uns nicht schaden, wenn wir am letzten Tag etwas weniger essen«, sagte Gertrude. »Sobald wir den Madidi hinter uns haben, werden wir die verlorenen Kilos schnell wieder drauf bekommen.«
    »Hören Sie, Gertrude, machen Sie keine Witze«, polterte mein Freund los. »Ihnen mag es ja nichts ausmachen, einen ganzen Tag durch den Dschungel zu wandern, ohne etwas zu essen. Mir schon. Und hier weiterzusuchen ist reine Zeitverschwendung.«
    »Wir haben die Koordinaten dieses Orts«, kam Lola Marc zu Hilfe. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, wie unangenehm er werden konnte, sobald er nicht genug zu essen bekam.
    »Wenn wir wollen, können wir ja mit einem Helikopter noch einmal hierher zurückkommen.«
    Efrain und Marta schauten sich an und nickten zustimmend.
    »In Ordnung«, sagte Marta. »Gleich nach dem Essen packen wir unsere Sachen zusammen und brechen auf.«
    »Tut mir leid, Root«, sagte Lola und schaute mich schuldbewußt an.
    »Mir tut es auch leid«, murmelte Marc.
    »Ich weiß nicht, warum ihr das sagt«, erwiderte ich, obwohl ich es sehr wohl wußte. Während der vorangegangenen Diskussion hatte ich mir genau darüber den Kopf zerbrochen: Wenn etwas in dieser Stadt darauf hindeutete, daß die Yatiri noch irgendwo weiterlebten, würde ein rascher Aufbruch uns daran hindern, sie aufzuspüren. Folglich müßte mein Bruder so lange in seinem geistesabwesenden Zustand verharren, bis wir bequem an Bord eines Helikopters zurückkämen. Andererseits bestand auch die Möglichkeit, daß wir keinen Hinweis finden würden. Das liefe dann aufs gleiche hinaus. Marta hatte mir ja bereits klargemacht, daß mein Wille hier im Dschungel nicht zählte. Eigentlich war das schon seit Beginn von Daniels Erkrankung der Fall, und das war die große Lektion, die ich jetzt auf die harte Tour lernen mußte. Ich, ein Typ, der immer alles unter Kontrolle haben wollte. Einer, der nichts anpackte, was er nicht lenken und regeln konnte.
    »Ich verspreche Ihnen, Arnau«, sagte Marta in feierlichem Ton, als könnte sie meine Gedanken lesen, »daß ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um Daniels Problem so rasch wie möglich zu lösen.«
    »Danke«, sagte ich trocken, mehr um meine Enttäuschung zu verbergen, als um ihr Versprechen zurückzuweisen. An dieses würde ich sie nicht nur erinnern. Zur rechten Zeit würde ich es als ernsthaftes neues Projekt aufgreifen, um selbst daran mitzuwirken.
    »Wer hat das Steinobjekt aus Tiahuanaco dabei?« fragte Efrain in

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