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Der Vermesser (German Edition)

Der Vermesser (German Edition)

Titel: Der Vermesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Clark
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sah zwischendurch immer wieder auf den Weg vor seinem Fenster hinaus, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er wartete.
    Der Bote kam kurz nach zehn. Mr. Bazalgettes Sekretär bestätigte den Erhalt von Mr. Roses Bitte, teilte ihm jedoch bedauernd mit, Mr. Bazalgette habe aufgrund seiner zahlreichen Verpflichtungen erst im Februar Zeit, mit ihm zu sprechen. Angesichts der Dringlichkeit seiner Bitte schlage er ihm jedoch vor, sich gegen Mittag in der Greek Street einzufinden, wo Mr. Bazalgettes Stellvertreter, Mr. Lovick, ihn zu einer kurzen Unterredung empfangen würde.
    Eine fieberhafte Unruhe packte Rose. Er wühlte in seinen Unterlagen, die durcheinander wirbelten, als wäre ein Luftzug in sie gefahren, raffte die Papiere zusammen, die er von der Polizei erhalten hatte, und das Blatt mit dem hastig aus der Erinnerung niedergekritzelten Wortlaut von Englands Brief, an den er sich sofort nach seiner Rückkehr aus dem Kaffeehaus letzte Nacht gemacht hatte. Doch es war ein mageres Bündel, nicht mehr als ein paar Seiten dick. Und was den Hund betraf – er war immer noch ratlos, was er da unternehmen sollte. Zum Frühstücken blieb ihm jetzt keine Zeit mehr. Rose überlegte, ob er eine Droschke nach Soho nehmen sollte, doch bei Westminster waren die Straßen aufgegraben, und in den engen Gassen herrschte dichter Verkehr. Völlig außer Atem kam er in der Baubehörde an, sein strohblondes Haar ganz und gar zerzaust. Der Schreiber, der seinen Namen notierte, hob die Brauen und starrte ihn durch eine Brille an, die seinen Augen den harten Glanz glatt geschliffener Kieselsteine verlieh. Als er allein war, leckte sich Rose rasch über den Handteller und fuhr sich über den Kopf. Der harte Stuhl, den man ihm angeboten hatte, war niedrig und unbequem. Rose setzte sich auf die Kante, die Aktentasche an die Brust gedrückt. An den Wänden ringsum hingen Zeichnungen von Gebäuden, die aussahen wie Kirchen oder Paläste mit hoch aufragenden Türmen und Kuppeln und einem prachtvollen Dekor, das selbst eine byzantinische Moschee in den Schatten stellte. Abbildungen von Abwasserkanälen suchte er vergebens, aber wer wollte schon Abwasserkanäle betrachten? Die Paläste dagegen waren eine Augenweide. Der Architekt hatte ringsum Bäume ins Bild gesetzt, und im Vordergrund waren Menschen. Eine Frau in einem weißen Kleid ging auf einem Weg spazieren, einen Sonnenschirm in der zierlichen Hand.
    Der Schreiber räusperte sich. »Kommen Sie bitte, Sir.«
    Rose wurde flau im Magen, während er dem Schreiber eine schmale Treppe hinauf und dann durch einen Korridor folgte. Vor einer geschlossenen Tür blieben sie stehen. Der Schreiber klopfte und öffnete sie einen Spalt.
    »Ein Mr. Rose möchte Sie sprechen, Sir.«
    »Ah. Führen Sie ihn herein.«
    Der kleine Raum wurde von einem riesigen Mahagonischreibtisch beherrscht. Wie ein Schiff in einer Flasche, dachte Rose und drehte sich verwirrt um, weil er sich nicht erklären konnte, wie dieses Monstrum durch die Tür gepasst hatte. Hinter dem Schreibtisch saß Mr. Lovick, stirnrunzelnd in Akten vertieft. Ohne hochzusehen, winkte er dem Schreiber, er könne gehen. Rose blieb verlegen stehen und studierte Lovicks Profil. Ein dunkelhaariger Mann mit einem dicken schwarzen Backenbart ohne die geringste Spur von Grau. Sein Gesicht wirkte streng, mit den scharfen Ecken und Kanten wie gefaltet. Rose schluckte.
    »Mr. Rose.« Endlich sah Lovick hoch, eine tiefe Falte zwischen den buschigen Augenbrauen. Er bot Rose keinen Platz an. Rose rang die auf dem Rücken verschränkten Hände. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Als Erstes, Mr. Lovick, möchte ich Ihnen danken, dass Sie mich empfangen. Ich weiß, Sie sind ein viel beschäftigter Mann.«
    Lovick verzog die blutleeren Lippen zu einem Lächeln. »Ah, freundliche Worte, nur leider an den Falschen gerichtet. Mr. Lovick wurde zu einer dringenden Angelegenheit gerufen und ist den ganzen heutigen und leider wohl auch den morgigen Tag nicht hier. Ich habe dem Schreiber vorgeschlagen, Sie zu mir zu schicken. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.« Er neigte den Kopf und studierte Roses Miene. »Mein Name ist Hawke.«
    Rose riss die Augen auf, sein Adamsapfel kratzte unangenehm an seinem Kragen.
    »Aber …«
    »Sie sind Mr. Mays Anwalt, nicht?« Hawke schüttelte bedauernd den Kopf, ließ Rose aber nicht aus den Augen. Nervös stellte Rose fest, dass ihm die Röte ins Gesicht stieg.
    »Verzeihen Sie, Mr. Hawke, aber ich glaube, es wäre

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