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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sie in Bereichen wie Verkehr, Wohnen und Städteplanung, Bildung oder Veteranenangelegenheiten eingesetzt wurden. Verteidigung, Außenpolitik und Justiz, die zentralen Punkte jeder Regierung, wurden mit seinen Leuten besetzt.
    Nach dem Treffen mit Alexander in der Abraham Lincoln Suite suchte er die Round Robin Bar auf, um sich endlich einen Drink zu genehmigen. Das war kurz vor sechs Uhr gewesen. Vier Stunden später saß er schon reichlich betrunken mit zwei Hollywood-Produzenten bei einem Glas Cognac und einer dicken dominikanischen Zigarre. Aus dem ganzen Land strömten Leute in Feierstimmung herbei, und nachdem Alexander in seiner Suite saß und Trübsal blies, musste es Ross übernehmen, ihnen allen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung zu danken. Gegen Mitternacht riss er sich schließlich von der Feier los. Einer seiner Assistenten überredete ihn, im Hotel zu übernachten, und bot ihm an, frische Kleidung für den nächsten Tag zu bringen. Nachdem Ross schon ziemlich wackelig auf den Beinen war, nahm er das Angebot des jungen Mannes gerne an.
    Er erwachte ein paar Minuten vor sieben Uhr und bestellte den Zimmerservice, ehe er unter die Dusche ging. Das Frühstück traf ein, während er sich rasierte, und er bat den jungen Mann, es vor den Fernseher zu stellen. Im Bademantel setzte er sich an den Tisch und aß mit Appetit Eier, Toast und Speck. Das Ganze spülte er mit etwas Grapefruitsaft hinunter, ehe er sich dem Kaffee zuwandte. Nach wenigen Minuten fühlte er sich besser. Als es an der Tür klopfte, beschloss er, es zu ignorieren. Es kam in diesen Tagen selten genug vor, dass er einmal für sich sein konnte. Es klopfte erneut, diesmal so laut, dass die Tür erzitterte. Ross warf die Serviette auf den Tisch und schritt quer durch die Suite. Er riss die Tür auf und sah Stu Garret mit einem breiten Grinsen vor sich stehen.
    Garret schob sich an Ross vorbei ins Zimmer. »Ich habe gehört, du hast letzte Nacht einen über den Durst getrunken«, sagte er.
    Ross schloss die Tür und folgte ihm. »Ich habe mich nur bemüht, ein guter Gastgeber zu sein.«
    Garret ging schnurstracks zum Zimmerservicewagen und schnappte sich eine Scheibe Speck von Ross’ Teller.
    »Rühr mein Essen nicht an, Stu«, stellte Ross kategorisch fest.
    »Keine Panik«, erwiderte Garret, während er die Zeitung zur Hand nahm, die er unter dem Arm eingeklemmt hatte, und sie Ross zeigte. »Ist das nicht schön?«
    In großen schwarzen Lettern stand ganz oben auf der Titelseite die Schlagzeile: »CIA foltert den falschen Mann.« Ross riss Garret die Zeitung aus der Hand und begann den Artikel zu lesen. Nach wenigen Sekunden war sein Grinsen noch breiter als das von Garret zuvor. »Das ist wirklich wunderbar. Er erwähnt sowohl Kennedy als auch Rapp schon im ersten Absatz.« Er las weiter und fügte nach wenigen Augenblicken hinzu: »Ich muss selbst keinen Finger rühren. Die Medien werden die beiden für mich zerreißen.«
    »Wie die Hyänen, die sich auf ein verletztes Nashorn stürzen. Die Jagd hat begonnen.« Garret griff nach der Fernbedienung des Fernsehers und schaltete CNN ein. »Alle Nachrichtendienste haben es aufgegriffen, die Sendeanstalten genauso, und auch im Internet kursiert es bereits. Die Blogosphäre ist ganz aus dem Häuschen. Wahrscheinlich sind sie schon bis Samstag erledigt.«
    Ross lachte und schüttelte die Faust in der Luft. »Stu, das hast du wirklich fein hingekriegt.«
    Garret nickte zustimmend. »Ein netter Schachzug, das muss ich selber sagen.«
    Auf dem Bildschirm war ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter zu sehen, der Direktor Kennedy vorwarf, dass sie Mitch Rapp nicht im Griff habe. Er behauptete, schon vor Jahren darauf hingewiesen zu haben, dass der Mann völlig unkontrollierbar sei.
    »Glaubst du, es könnte sogar sein, dass er ins Gefängnis wandert?«, fragte Ross.
    »Wer weiß? Es ist normalerweise nicht erlaubt, Leute zu kidnappen und sie in die Knie zu schießen.« Garret fand seine Bemerkung ausgesprochen witzig und begann zu lachen.
    »Wir sollten vielleicht daran denken, eine Stellungnahme abzugeben.«
    »Noch nicht. Es ist noch zu früh. Sollen ruhig die anderen die Drecksarbeit machen. Du könntest vielleicht morgen oder am Freitag an die Öffentlichkeit gehen. Fürs Erste würde ich mich einfach zurücklehnen und zusehen, wie Kennedys Karriere den Bach hinuntergeht.«
    Der Rat erschien Ross vernünftig. Er fragte sich, wie Kennedy die Nachricht aufnehmen würde. Die Stimmung würde heute Morgen

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