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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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geben.«
    »Sollen sie doch sagen, was sie wollen – das ist nämlich noch nicht alles. Der Kerl ist gar kein Zyperngrieche.«
    »Wie bitte?«
    »Er ist Bosnier. Sein richtiger Name ist Gavrilo Gazich – und jetzt kommt das Beste.« Rapp lächelte und fügte schließlich hinzu: »Er wird vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gesucht, wegen Verbrechen an Zivilisten.«
    »Bist du sicher?«
    »Hundertprozentig.«
    Kennedy lächelte erleichtert. »Sonst noch was?«
    »Eine Liste von Leuten, die er vermutlich ermordet hat. Die meisten in Afrika in den vergangenen fünf Jahren – unter anderem einen UNO-Beauftragten, zwei Entwicklungshelfer, mehrere Politiker, Warlords und Generäle.«
    »Und das ist alles hieb- und stichfest?«
    »Absolut wasserdicht. Das FBI wird seine Freude haben. Vielleicht wird sich sogar die UNO bei uns bedanken.«
    Die Direktorin der CIA betrachtete den grauen Speicherstick in ihrer Hand und dachte an die Fotos, die Cap Baker ihr übergeben hatte. »Hast du irgendeine Idee, wer ihn angeheuert haben könnte?«
    »Nein, aber ich weiß, wer versucht hat, ihn auszuschalten, nachdem es misslungen war.«
    »Wie bitte?«
    Rapp faltete die Hände im Schoß und schilderte ihr, was sich in Zypern zugetragen hatte. Wie er auf das andere Team gestoßen war, während er Gazichs Büro im Auge behielt. Wie Gazich zu dem Auto ging und den Beobachtungsposten erschoss, und wie er danach die beiden anderen in sein Büro lockte, wo er den einen tötete und den zweiten zu foltern begann. Nachdem Rapp Gazich bei der Arbeit gesehen hatte, so erläuterte er, habe er keine andere Möglichkeit gesehen, als ihn mit mehreren Schüssen nachhaltig außer Gefecht zu setzen. Einen Mann wie ihn einfach nur aufzufordern, die Waffe fallen zu lassen, hätte damit geendet, dass einer von ihnen, wenn nicht alle beide, tot gewesen wären.
    »Wer waren die Leute, die ihn ausschalten wollten?«, fragte Kennedy.
    »Zuerst dachte ich, dass sie Russen wären. Einer von ihnen hat behauptet, vom KGB zu sein.«
    Kennedy sah ihn ungläubig an. »Das ist jetzt nicht dein Ernst?«
    »Es hat sich aber herausgestellt, dass es Weißrussen sind, und zumindest einer von ihnen war früher beim BKGB. Ich habe den Anführer der Gruppe mitgebracht.«
    »Am Sonntag?«, fragte sie überrascht.
    »Ja.«
    »Und warum erfahre ich erst jetzt davon?«
    »Ich musste erst ein paar Dinge überprüfen.«
    »Wo ist dieser Mann?«
    »Ich habe ihn heute Abend an Dr. Hornig übergeben.«
    »War es schwer, ihn zum Reden zu bringen?«
    »Nein – geredet hat er genug. Das Schwierige ist, aus dem ganzen Mist, den er verzapft hat, die Wahrheit herauszufiltern.«
    »Und was hat die weißrussische Mafia mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Gute Frage. Der Kerl, den wir in Gewahrsam haben – er heißt Milinkovich. Er gibt an, dass er nach Zypern geschickt wurde, um Gazich auszuschalten, weil er irgendeinen Auftrag vermasselt hätte, für den er angeheuert wurde. Ich habe ihn gefragt, ob sie oft mit den Saudis zusammenarbeiten, und er hat recht interessant darauf reagiert.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat gemeint, das sein Boss Alexander Gordievsky, der Chef der weißrussischen Mafia, die Moslems hasst. Der Mann ist angeblich orthodoxer Christ und hält den Islam für ein Werk des Teufels. Milinkovich behauptet, dass sein Chef nie mit den Saudis zusammenarbeiten würde.«
    Kennedys Gedanken gingen zu den Fotos zurück. »Sonst noch was?«
    »Da gibt es ein paar Dinge, die nicht recht zusammenpassen.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Gazich … also, nicht dass man dem Kerl trauen kann … aber er behauptet, dass er genau das getan hat, was man von ihm verlangt hat. Dass er überhaupt nichts vermasselt hätte. Schuld wären seine Auftraggeber gewesen, die ihm falsche Informationen übermittelt hätten.«
    »Inwiefern?«
    »Gazich behauptet, dass er etwa eine halbe Minute vor der Explosion einen Anruf bekommen habe, in dem man ihm sagte, dass das Ziel die zweite Limousine sei. Jetzt habe ich mir gedacht, dass der Secret Service nach der Konferenz die Wagen vertauscht haben muss. Jemand steht an der Straße, sieht die beiden Kandidaten in den zweiten Wagen einsteigen und teilt das Gazich mit. Dann setzt sich der Konvoi in Bewegung, und einen Block später lässt der Secret Service die zweite Limousine vorfahren. So etwas machen sie immer wieder. Das würde erklären, warum die Terroristen ihr Ziel verfehlt haben.«
    »Dann passt ja alles zusammen, nicht wahr?«
    Rapp schüttelte

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