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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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und Rafe kämpften.
    »Nilah.« Shaan robbte vorwärts und ließ das Seil wieder zu Boden fallen. »Wir müssen runter.«
    Nilah war kalkweiß, nickte aber, dass sie verstanden hatte. Mit zitternden Armen packte Shaan das Seil und purzelte halb rutschend, halb fallend zurück in den Garten; Nilah folgte ihr dichtauf.
    Geht zum zentralen Hof , drang Tallis’ Stimme zu ihr. Balkis und Rorc kommen. Da fiel ihr auf, dass sie das Aufeinanderprallen von Stahl und Kampfschreien hören konnte. Wie waren sie so schnell dorthin gelangt?
    »Shaan?« Nilah umfasste ihren Arm, als sie den Boden erreichte.
    »Zum zentralen Hof«, sagte sie.
    »Aber da werden alle Wachen sein!«
    »Ich weiß«, sagte Shaan dumpf, »aber Rorc und Balkis greifen den Palast an und hauen uns einen Fluchtweg frei.«
    Nilah rührte sich nicht.
    »Komm schon!« Shaan zog sie vorwärts.
    Sie hielten sich nahe beieinander und rannten auf das Tor zu, das aus der Umfriedung der Führerin hinausführte. Rings um sie herrschte Chaos; Drachen jagten fliehende Wachen. Als sie sich dem Tor näherten, verstärkte sich der Kampflärm, und Shaan bedeutete Nilah, sich hinter ihr zu halten. Drachen landeten rings ums Wachhaus; ihre stachelbesetzten Schwänze zerschmetterten das Dach, während mehrere Wachen sich nach drinnen flüchteten. Auf dem Weg lagen die Leichen zweier Männer, und am Tor kämpften vier Wachen gegen Aran und Rafe, verstellten ihnen den Fluchtweg. Der Jäger hatte nun einen langen Schnitt an einem Bein.
    Aran sah sie kommen und begann mit einem an Rafe gerichteten Ruf, seinen Angriff nach links zu führen; er versuchte, die Männer vom Tor abzulenken und eine Lücke zu schaffen. Das Tor war nicht sehr breit; Shaan und Nilah warteten besorgt ab, während die Männer kämpften.
    Mit einem keuchenden Aufschrei verdrehte Aran sich plötzlich und rammte ein Messer in die Flanke eines der Männer, gegen die er kämpfte, so dass er fiel; Shaan sprang vor und rief Nilah zu, ihr zu folgen, aber sie bewältigte nur einige Schritte, bevor sie unerwartet das heftige Bedürfnis überkam, hierzubleiben, unten zu bleiben. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatten ihre Knie schon den Boden getroffen. Nilah landete mit einem erschrockenen Aufschrei neben ihr.
    Rafe.
    Entsetzt sah Shaan, dass der Verführer den Mann umgelenkt hatte, gegen den er kämpfte, so dass er sie und Nilah über die Schulter des Mannes sehen konnte. Sie spürte ihn in ihrem Kopf, ähnlich wie Tallis, wenn auch nicht so stark. Aber da war eine Lücke, durch die sie schlüpfen konnten, nun, da Aran einen der Männer getötet hatte – warum also wollte er sie nicht hinauslassen? Sie rang darum, ihm nicht zu gehorchen, und sah, wie seine Augen sich verengten, aber der Mann, gegen den er kämpfte, griff ihn heftig an, und die Ablenkung war einfach zu groß. Sein Griff lockerte sich; Shaan schüttelte seinen Willen ab und zerrte Nilah auf die Beine.
    »Nein!«, brüllte Rafe, als sie auf die schmale Lücke zwischen Aran und der Mauer zuliefen. Aran kämpfte jetzt nur noch gegen einen Mann; sie hatten freie Bahn. Aber erst als sie unter dem steinernen Torbogen hindurchkamen, sah Shaan, warum Rafe versucht hatte, sie aufzuhalten: Ein Koloss von einem Bewaffneten kam mit erhobenem Schwert auf sie zugerannt. Nilah prallte gegen Shaan, als diese stehen blieb, und aus dem Augenwinkel sah sie, wie Rafe den Mann, gegen den er kämpfte, mit einem mächtigen Stoß durchbohrte und sich nun eiligst ihr zuwandte; er übersprang die Distanz zwischen ihnen, als der Soldat sein Schwert in Richtung ihres Halses schwang. Die Klinge traf Rafe in den Brustkorb und schnitt mit einem fürchterlichen Krachen durch Knochen. Nilah kreischte, zerrte an Shaans Hemd und versuchte, sie zurückzureißen, während Rafe in die Knie brach. Der Soldat riss die Klinge heraus und hob sie wieder. Shaan streckte eine Hand in die Höhe, spürte, wie die Dunkelheit schlagartig bereit wurde, aber dann war Aran mit wirbelnden Messern da, und eine Klinge bohrte sich in die Kehle des Mannes. Erstickend ließ er sein Schwert fallen und stürzte hintenüber, während ihm Blut über die Hände sprudelte.
    »Rafe?« Shaan kniete mit zitternden Händen über dem Verführer. Sie konnte spüren, wie sein Leben ihn verließ, gleich einem Strudel, der rasch austrocknete, und sie berührte ihn und warf ihr Licht in ihn.
    »Rafe!«, schrie sie und versuchte verzweifelt, die Blutung zum Stillstand zu bringen, aber die Wunde war zu groß, und sie

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