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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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darüber nach, aber eine gewisse Unruhe nagte an seinen Eingeweiden. »Nein, alle«, sagte er. »Ich habe ein ungutes Gefühl.«
    »Glaubt Ihr, dass Azoth verfrüht kommt?«
    »Was heißt schon ›verfrüht‹?«, fragte Balkis. »Doch nein, ich bin sicher, dass wir Drachen am Himmel sehen würden, wenn er es wäre.«
    »Bodentruppen also«, sagte Attar. »Soll ich einen Kundschafter schicken?«
    »Zu langsam. Wir fliegen mit den Drachen voraus. Die Glaubenstreuen und Reiter können nachkommen.«
    »Gut.« Attars Augen funkelten vor Vorfreude.
    »Gehen wir.« Balkis ging voran zu dem steilen Pfad, der zu der Umfriedung hinabführte.
    Binnen einer Stunde hielten alle neun Drachen mit ihren Reitern vor dem Gelände, gemeinsam mit hundert Glaubenstreuen und Reitern in voller Bewaffnung.
    Balkis schritt zu der Drachin, auf der er reiten würde, und hoffte, dass die Ausbildung ausreichen würde; einige Reiter waren bloß Jungreiter und noch nie an einem Kampf beteiligt gewesen. Die Drachin, auf der er ritt, hieß Shafe und wartete geduldig auf ihn.
    Werdet ihr für uns kämpfen? , fragte er sie im Geiste. Angreifen, wenn ich es befehle, selbst dann, wenn euresgleichen dort ist?
    Sie sah ihn aus einem langgezogenen, goldenen Auge an. Wir kämpfen für Arak-ferish gegen sie , antwortete sie, und er befiehlt uns, für euch zu kämpfen .
    Die Antwort war so gut wie nur irgendeine. Balkis stieg auf ihren Rücken und drehte sich zu Lilith um, die die Fußtruppen anführen würde.
    »Haltet sie in rascher Bewegung«, sagte er. »Wir wissen nicht, was wir dort vorfinden werden; wir brauchen Euch vielleicht eher früher als später.«
    »Verstanden.« Lilith nickte. »Guten Flug!«
    Balkis gab Attar ein Zeichen, und die neun Drachen duckten sich und sprangen; roter Staub wirbelte von ihren Pranken fort, während ihre Flügel in der Luft schlugen. Wind peitschte Balkis das Haar aus dem Gesicht, als Shafe herumwirbelte, und dann hatten sie abgehoben und flogen schnell auf die Rauchsäule zu, die in den Himmel aufstieg.
    Die Drachen brauchten weniger als eine halbe Stunde, um die kleine, befestigte Stadt zu erreichen, und Balkis war entsetzt über das, was er sah. Leichen waren in den Vorstädten aufgehäuft, und innerhalb der Mauern standen viele Gebäude in Flammen. Kleine, dunkle Geschöpfe huschten von den Toten fort, als die Schatten der Drachen auf sie fielen, rannten zurück in den Schutz der Stadt und verständigten sich mit leisen, kehligen Rufen untereinander.
    Scanorianer.
    Balkis flog über die Straßen hinweg und sah die hochgewachsenen, muskulösen Gestalten zweier Alhanti, die von weiteren Scanorianern umgeben waren. Sie konnten nicht auf Lilith und die anderen warten.
    »Formiert euch!«, brüllte er den Reitern zu. Valdus, der rechts neben ihm flog, führte seinen Drachen näher heran; die anderen folgten und bildeten eine Keilformation mit Balkis an der Spitze.
    Sie fegten schnell im Tiefflug über die Straßen hinweg und schossen Pfeile auf die Feinde ab. Die Drachin kreischte und schlug mit den Klauen, aber die Straßen waren schmal, und es war schwer, nahe genug heranzukommen. Ein kurzer Speer sauste an Balkis’ Kopf vorbei und verfehlte ihn nur knapp; er sah, wie ein Pfeil einen Alhanti traf und sich in seinen Schenkel grub, aber die Kreatur zuckte nicht einmal mit der Wimper, sondern packte einen in der Nähe stehenden Scanorianer und schleuderte das schreiende Wesen auf Valdus’ Drachen, als sie vorbeiflogen.
    Sie erreichten das Ende der Stadt und wendeten. »Teilt euch auf!«, rief Balkis, und sie sausten vorwärts und wieder hinab und ließen einen Pfeilhagel auf die Scanorianer und Alhanti niedergehen. Kurze Speere und grobe Pfeile schossen von unten zu ihnen empor; einige prallten an Shafes widerstandsfähiger Haut ab, aber ein Reiter schrie hinter Balkis auf, als er getroffen wurde.
    Wieder und wieder griffen sie an. Manchmal hatten sie Glück, aber meistens versteckten sich die Scanorianer hinter jeglicher Deckung, die sie noch nicht zerstört hatten. Ihnen begannen die Pfeile auszugehen, aber die nächste halbe Stunde über hielten die Reiter den Feind in der zerstörten Stadt fest, bis Balkis die Staubwolke und die Gestalten laufender Männer näher kommen sah.
    Erleichtert gab er den Reitern ein Zeichen; sie zogen sich zurück und sammelten sich jenseits der Leichen der Stadtbewohner.
    »Marschall! Wie viele sind es?«, rief Lilith, als er zu ihr hinüberlief.
    »Sie sind mindestens dreifach in der

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