Der Verrat Der Drachen: Roman
Überzahl, und es sind zwei Alhanti dabei«, sagte er.
Der Gestank nach Blut und Schlimmerem stieg von den Leichenhaufen zwischen ihnen und der Stadt auf, und er sah kaum verhohlene Furcht und Entsetzen in den Gesichtern einiger der jüngeren Reiter. Balkis konnte nur hoffen, dass sie im Kampf nicht die Nerven verlieren würden.
Er wandte sich den führenden Kämpfern zu. »Die Drachen werden uns Deckung geben, während wir im Laufschritt in die Stadt vorrücken. Der Feind hat sich größtenteils im Zentrum verteilt, also werden wir in den Gebäuden, die der Mauer am nächsten stehen, Deckung suchen. Gergen, Lilith – bleibt nahe beieinander und sorgt dafür, dass die Hauptleute ihre Trupps in guter Ordnung halten.«
Grif, ein Verführer aus den Reihen der Glaubenstreuen, trat vor. »Sobald wir nahe genug heran sind, werden wir versuchen, die Alhanti zur Aufgabe zu überreden«, sagte er, »aber die Scanorianer sind schwieriger zu kontrollieren; ihr Verstand ist zerstreut, vertrackt.«
Balkis nickte. »Tut, was Ihr könnt.«
Während er mit zusammengekniffenen Augen zur Stadt hinüberspähte, wünschte er sich einen Moment lang, Tallis wäre da. Er hatte den Drachen befohlen, dem Feind zuzusetzen, und sie sausten nun im Sturzflug kreischend über die Stadt, hielten die Feinde zusammengetrieben; doch nur der Kampf Mann gegen Mann würde das hier zu Ende bringen. Balkis wandte sich an die Armee und hob die Stimme. »Zieht die Waffen!«
Stahl glitt aus Scheiden, und der Klang rauen Atmens erfüllte die Luft. Balkis wartete. Er verspürte keine Furcht, nur die kalte Leere der Erwartung und Kampfeslust, die in seinem Blut aufwallte.
»Folgt euren Hauptleuten!«, rief er. »Keiner darf entkommen!« Balkis reckte sein Schwert hoch und ließ den Stahl in der Sonne funkeln. »Bogenschützen, gebt uns Deckung!«, schrie er und begann zu laufen, die kleine Armee aus Reitern und Glaubenstreuen hinter sich.
Sie strömten durch das weit geöffnete Tor in die Stadt und wurden von einer Horde Scanorianer empfangen, die ihnen mit Kurzschwertern und Messern entgegenstürmten. Die Armee mähte sie nieder. Balkis schwang seine Klinge, durchtrennte Hälse und Gliedmaßen. Blut bespritzte sein Hemd und seine Arme, während er durch das Meer dunkler Körper den Weg vorgab, Blut machte die Straße rutschig, Schreie erfüllten die Luft, doch Balkis’ Arm hob und senkte sich unentwegt, schlug nach starr blickenden Augen und schreienden Mündern. Sie erreichten die erste Reihe von Gebäuden, und er brüllte den Hauptleuten zu, die Wände als Deckung zu nutzen, und wies Trupps von Glaubenstreuen an, die Gebäude zu umrunden und aus einer höher gelegenen Seitenstraße den Scanorianern in die Flanke zu fallen. Über ihnen stürzten sich die Drachen herab und drangen auf den Feind ein, wo immer sie konnten.
Sie gewannen Boden und verlagerten den hauptsächlichen Kampf auf den Hauptplatz der Stadt; auf dem unebenen Pflaster wimmelte es von Menschen und Scanorianern. Der Platz war klein und mit Holzstücken und Trümmern der niedergebrannten Häuser übersät. Balkis stolperte beinahe über den geborstenen Rand des Stadtbrunnens, als drei Scanorianer auf ihn eindrangen und dabei unverständliche Worte kreischten. Er wich gegen das bröckelnde Mauerwerk zurück und holte mit dem Schwert aus; einen Scanorianer enthauptete er halb und warf sich gerade noch rechtzeitig beiseite, bevor ein zweiter ihm an die Kehle springen konnte. Der Scanorianer stürzte mit einem Schrei in den Brunnen, und Balkis führte instinktiv einen Stoß nach vorn und spießte den dritten, der auf ihn eindrang, mit dem Schwert auf. Dann riss ihn etwas hoch und schleuderte ihn fünf Schritt weit über die Steine; sein Schwert löste sich mit einem schmatzenden Geräusch aus dem toten Scanorianer. Mit schmerzender Schulter rollte Balkis sich ab, sprang auf und sah sich einem Alhanti gegenüber, der beinahe einen Fuß größer war als er. Der Alhanti grinste und schlug mit einer langen Klinge nach seinem Kopf. Balkis duckte sich gerade noch rechtzeitig, hörte das Schwert durch die Luft zischen und glitt beinahe in den Eingeweiden eines gefallenen Scanorianers aus.
Es gelang ihm, einen weiteren Hieb zu parieren; als die Klingen aufeinandertrafen, ließ die Erschütterung seine Arme erzittern. Aus dem Rücken des Alhanti ragte ein Pfeil, ein weiterer aus seiner Schulter, aber anscheinend bemerkte er sie gar nicht.
Er holte wieder aus und zwang Balkis beinahe in die
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