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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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gelangen – wenn Azoth ihr nicht schon vorher jemanden entgegenschickte. Er musste wissen, dass sie hier war. Sie konnte eine Beschleunigung in ihrem Blut spüren, eine Vorahnung, die nicht nur ihrer eigenen Besorgnis geschuldet war. Sie zog Shaan in der Erkenntnis, dass sie zu ihm gehörte, zu ihm hin.
    Shaan hockte sich auf den feuchten Boden und nahm einen Schluck Wasser. Vögel kreischten in den Bäumen verborgen, und der Tag verdunkelte sich, als ein leichter Regen zu fallen begann. Sie seufzte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Nun würde sie durch Schlamm stapfen müssen. Resigniert packte sie den Wasserschlauch wieder ein und begann, dem schmalen Absatz des Flussufers in den Dschungel zu folgen. Der Regen wurde schwerer, der Fluss breiter. Dicke Tropfen prasselten auf die Wasseroberfläche ein und verwandelten das Ufer in Matsch. Shaans Mantel war geölt, aber zu weit, so dass Lücken blieben, in die das Wasser fließen konnte, um ihr den Nacken hinabzuströmen und ihren Hemdkragen zu durchnässen, während die unteren Enden ihrer Hosenbeine völlig durchtränkt wurden und ihr an den Waden klebten. Sie rutschte häufig aus, stapfte aber entschlossen mit gesenktem Kopf weiter; sie fühlte sich elend und müde.
    Der Tag verstrich. Der Nachmittag ging in den Abend über, aber der Regen fiel noch immer; er war unbarmherzig. Der Dschungel glich einem schwarzen Schatten. Ihre Füße bewegten sich, immer einer vor den anderen, und das Bündel stieß ihr ins Kreuz, aber sie fühlten sich an, als wären sie getrennt von ihr. Sie starrte auf den Schlamm und das Wasser hinab, hinauf in die Bäume, und fiel in eine Trance. Die Zeit verlor jegliche Bedeutung; es gab nur den Regen, den Matsch und die Vorwärtsbewegung ihrer schmerzenden Gliedmaßen, immer weiter voran, am Fluss entlang. Sie begann, ihr linkes Bein nachzuziehen; in ihrer alten Verletzung hallte Schmerz nach.
    Das Geräusch schwerer Schritte ließ sie die Orientierung zurückgewinnen. Sie war sich vage eines schwachen, stetigen Takts bewusst gewesen, als würde der Boden atmen, und hatte nicht weiter darauf geachtet, aber dann ertönte das Knacken von zerbrechendem Holz. Es erschreckte sie, und sie blieb stehen, starrte voraus in die Dunkelheit. War dort ein Licht? Sie machte einen Schritt, stand aber zu nahe an der Uferkante. Schlamm brach unter ihrer Ferse ab, und plötzlich war sie mit einem Schlag wieder wach, als ihr rechtes Bein das Ufer hinabglitt und sie beinahe ins Wasser riss. Sie fiel auf die Knie, klammerte sich an den Boden und konnte ihren Sturz gerade noch abbremsen. Zum Glück bildete das Ufer an dieser Stelle keine steile Klippe, sondern einen gefurchten Abhang, und um Halt kämpfend kroch sie wieder hinauf. Sie blieb auf allen vieren hocken und benötigte einen Augenblick, um wieder Luft zu bekommen; ihr Herz hämmerte. Das war knapp gewesen! Mit schlammbedeckter Vorderseite stand sie auf und rieb ab, so viel sie konnte. Es war jetzt sehr dunkel; sie konnte kaum noch etwas sehen, und der Fluss war nichts als ein Rauschen zu ihrer Rechten.
    Der Boden erzitterte; sie hörte ein weiteres Knacken von Holz, das Klatschen von Laubwerk gegen etwas Festes, und sah wieder das Licht, einen hellgelben, schwankenden Punkt, der sich durch den Dschungel auf sie zubewegte. Alle Tiergeräusche waren zum Erliegen gekommen.
    Sie stand still, atmete kaum; all ihre Sinne waren wach. Und dann spürte sie sein Flüstern in ihrem Geist.
    Arak-si, cara merak, Arak-si . Die vertrauten Worte und das sanfte Vorbeistreifen seines Geistes, das wie eine Liebkosung war, ließen sie nach Luft schnappen. Sie zitterte, zwang sich aber, sich zu beruhigen; dies war der Grund dafür, dass sie hier war.
    Azoth? , flüsterte sie im Geiste. Eine Pause trat ein; dann ertönte Gelächter.
    Geh zu ihnen; sie bringen dich zu mir .
    Sie erschauerte und sah das Licht an, das näher kam. Es gab nur eine Art von Wesen, die er geschickt haben konnte. Sie zögerte einen letzten, süßen Augenblick lang. Es war vorbei – es gab keinen Weg zurück. Kein Entkommen. Sie holte tief Atem, drückte die Schultern durch und trat zwischen die Bäume, um ihnen entgegenzugehen.
    Sie waren zu zweit, ein Männchen und ein Weibchen, beide an die sieben Fuß groß. Sie waren die Geschöpfe ihrer Albträume, solche wie dasjenige, das Azoth in ihren Träumen heraufbeschworen hatte, aber jetzt waren sie Wirklichkeit. Keines von beiden sagte irgendetwas, als sie zwischen den Bäumen hervortrat.
    »Seid

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