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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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gehofft, wir hätten mehr Zeit – oder dass Morfessa sie zu einer anderen Vorgehensweise überreden könnte.« Die Seherin seufzte. »Anscheinend habe ich mich getäuscht.«
    »Was meint er damit – die Clans vereinen?«
    »Rorc ist ein Clansmann«, sagte Veila, »oder war zumindest einer. Er wurde zum Ausgestoßenen erklärt.« Sie lächelte kurz, ein angespanntes, unfrohes Lächeln. »Er wird die Clans aufsuchen, um sie um Hilfe zu bitten.«
    Tuons Herz klopfte in einem unregelmäßigen Flattern. Rorc stammte aus der Wüste? Warum hatte er ihr das nie erzählt?
    Veila nahm das Schreiben wieder an sich und rollte es eng auf. »Die Clans sind zahlreich und kennen sich gut mit der Kriegsführung aus. Wenn sie bereit sind, zu uns zu stoßen, haben wir vielleicht eine Chance.«
    »Was bedeutet das für uns?«, fragte Tuon, aber sie fragte sich zugleich: Was bedeutet das für mich? Würde Rorc endgültig zu den Clans zurückkehren?
    »Wir werden aufbrechen, sobald wir können«, sagte Veila. »Rorc wird sich weigern, sich an Lorgons Krieg zu beteiligen, und das ist Verrat. Er wird die Stadt verlassen müssen und die Glaubenstreuen und Drachenreiter mitnehmen.«
    »In der Stadt wird Chaos herrschen«, sagte Tuon.
    »Ja.« Veila sah verschlagen drein. »Wir müssen zurück sein, bevor er aufbricht, aber wir müssen auch mehr über die Schriftrollen herausfinden.« Sie sah Ivar an, von dem Tuon ganz vergessen hatte, dass er da war. »Wir müssen mit Pasiphae sprechen«, sagte sie zu ihm. »Wird sie uns beide empfangen, wenn ich darum bitte?«
    »Ich kann sie überreden«, sagte Ivar.
    »Und was ist mit den Drachen? Hat Asrith eine Antwort für uns?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich kann nur fragen.«
    »Habt Ihr keine Ahnung?« Veila sah gereizt aus, aber Ivar reagierte nicht.
    »Es ist nie klug, darüber zu spekulieren, was ein Drache tun wird«, sagte er. »Berechenbarkeit liegt nicht in ihrer Natur. Aber ich werde Asrith aufsuchen und dann mit meiner Mutter sprechen.«
    »Nun, tut Euer Bestes.« Veila seufzte und wandte sich Tuon zu. »Komm, ich muss packen. Wir können in meinem Zimmer auf Pasiphaes Antwort warten.«
    Während sie ihre Sachen zusammensuchten, fragte Tuon: »Was glaubst du, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir Pasiphae überreden können, uns die Schriftrollen mit nach Salmut nehmen zu lassen?«
    »Gleich null.« Der Blick der Seherin war hart vor Entschlossenheit. »Aber ich bin sicher, dass in ihnen etwas steht, das wir wissen müssen.«
    »Vielleicht könntest du bleiben, und ich könnte ohne dich zurückkehren«, sagte Tuon. »Ivar würde für dich Notizen über die Schriftrollen anfertigen.« Aber schon als sie das sagte, verriet der Gesichtsausdruck der Seherin ihr, dass das unmöglich war.
    Ivar kehrte binnen einer Stunde mit der Nachricht zurück, dass Pasiphae sie empfangen würde.
    »Und Asrith?«, fragte Veila.
    »Es wäre ihr eine Ehre, ihren Schwarm mit Euch nach Salmut zu bringen.«
    Die Seherin sah erleichtert aus. »Danke, Ivar, das sind gute Neuigkeiten.« Er verneigte sich halb, und Veila sagte: »Dann lasst uns Eure Mutter aufsuchen.« Ivar schenkte Tuon ein kurzes Lächeln, und sie folgten ihm zu dem Pfahlbau.
    Tuon machte sich Hoffnungen, dass die Hüterin ihre Meinung ändern würde, aber sie waren nur kurzlebig. Pasiphae trat ihnen auf der Veranda entgegen, und sie hatten noch kaum einen Schluck aus den Tassen mit Kaf genommen, die sie ihnen anbot, als sie sagte: »Ich weiß, warum Ihr gekommen seid. Eure Führerin hat den Krieg erklärt.«
    »Also wisst Ihr, dass wir aufbrechen müssen«, sagte Veila.
    »In der Tat, und ich weiß, was Ihr erreichen wollt.«
    »Aber Ihr habt schon beschlossen, mir die Bitte um die Schriftrollen abzuschlagen.«
    Pasiphae nippte an ihrem Kaf, bevor sie sprach. »Was vorhergesehen ist, wird geschehen«, sagte sie. »Die Worte geschrieben zu sehen, wird nichts an ihnen ändern. Und, nein, die Schriftrollen dürfen diese Gestade nicht verlassen. Das wisst Ihr.«
    »Ich hatte gehofft, dass Ihr mich anhören würdet, bevor Ihr diese Entscheidung fällt.«
    »Ihr und Tuon seid willkommen, hierzubleiben und fortzufahren, sie zu lesen.«
    Die schroffe Ablehnung der Hüterin kam Tuon unvernünftig vor; sie beugte sich vor und sagte: »Pasiphae, wenn Ihr uns die Schriftrollen schon nicht mitnehmen lasst, könnt Ihr uns dann wenigstens von denjenigen Prophezeiungen, die der Prophet getroffen hat, oder denen seiner Schriften erzählen, die uns

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