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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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damitAlan darauf spielen kann«, sagte Jamie tief besorgt. »Dazu brauchen wir dasAuto.«
    Â»Ich bin nicht mit demAuto gekommen«, sagte Nick.
    Â»Dann hol es!«, sagte Jamie. »Ich warte hier. Ich rühre mich nicht von der Stelle.Warum auch? Da fliegt mir nur der Kopf weg.«
    Â»Seb und ich können die Gitarre später vorbeibringen«, sagte Mae.
    Â»Gut.« Nick nahm Jamie amArm, der zu sehr damit beschäftigt war, Mae vorwurfsvoll anzusehen, um darauf zu achten, und sich ohne vielWiderstand zurTür ziehen ließ.
    Nick hatte schon die Hand amTürknauf – ohne Zweifel, um dieTür zuzuknallen – alsAnnabel dieTreppe herunterkam.
    Mae wusste, dass ihre Mutter einen Pyjama besaß. Sie hatte ihn ordentlich zusammengefaltet in derWäscheschublade gesehen, dochAnnabel verließ ihr Schlafzimmer nie, bevor sie vollständig angezogen und geschminkt war. Heute war keineAusnahme. Sie war in frischesTennisweiß gekleidet, das Haar zu einem so festen Pferdeschwanz gebunden, dass dieVorstellung von heraushängenden Strähnen geradezu frevelhaft erschien, und schwenkte denTennisschläger.
    Â»Mum, hilf mir!«, flehte Jamie. »Ich will nicht joggen gehen!«
    Â»Guten Morgen, Mavis, James!«, flöteteAnnabel. »Schön, dich wieder zu sehen, Nick!«
    Nick neigte den Kopf und zeigte denAnflug eines Lächelns.Annabel sah Seb an und ihre leicht gekräuselten Lippen drückten höflicheAbneigung aus.
    Â»Einer von Mavis’ jungen Männern, nehme ich an?«
    Seb schien von der Ungerechtigkeit derWelt überwältigt.
    Annabel verdrängte ganz offensichtlich den unangenehmen Gedanken an Sebs Existenz. »Viel Spaß beim Laufen, Jungs!«
    Â»Mum!«, schrie Jamie.
    Â»Sport ist gut für dich«, sagte sie ernst und segelte auf der Suche nach Kaffee an Mae vorbei. Nick schloss dieTür.
    Seb blieb in der Diele stehen. »Ich glaube, ich hasse Nick Ryves«, erklärte er.
    Â»Kaffee?«, fragte Mae.
    EineWeile amüsierte sich Mae damit, den Unmut ihrer Mutter zu beobachten. Doch dann fühlte sie sich schlecht, dass sie Seb damit quälte, und so trank sie ihren Kaffee aus und rannte nach oben, um sich anzuziehen und die Gitarre zu holen. Dazu brauchte sie keine fünf Minuten, doch ein Blick in Sebs blasses Gesicht bei ihrer Rückkehr sagte ihr, dass ihre Mutter ihm die Daumenschrauben angelegt hatte, sobald Mae verschwunden war.
    Â»Tut mir leid, das mit ihr«, sagte sie, als sie mit Seb vor dieTür trat, wo die Sonne ihr gelbliches Licht auf die Mauern warf. »Sie ist so etwas wie eine moderne weiße Hochleistungshexe. Immer Business, nie relaxen.«
    Sie dachte anAnnabel, die in ihren High Heels so schnell wie eine Katze dieTreppe hinaufging, und musste lächeln. Seb sah es und lächelte zurück.
    Â»Schon gut«, meinte er. »Sie macht sich nur Sorgen um dich. Sie glaubt, ich sei wie deine anderen Freunde.«
    Â»Aber du weißt ja, dass du etwas Besonderes bist«, sagte Mae neckend.
    Sebs Lächeln zeigte ein wenigWehmut und noch etwas anderes. »Ich weiß, ich bin anders.«
    Mae dachte an den schwertschwingenden Nick und anAlan, der auf den Klippen Messer warf, während hinter ihm die Musik des Jahrmarkts erklang. Seb hatte keineAhnung, wie anders ein paar der Jungen waren, die sie kannte.
    Nicht, dass sie mit einem von ihnen ausgehen würde.
    Bei dem Gedanken kam Mae sich wie einVerräter vor, ein Gefühl, dass sich wie ein Jucken von der prickelnden Stelle unterhalb ihres Schlüsselbeins auszubreiten schien. Sie steckte die Finger unter die hochgeschlossene Bluse, die sie ganz unten in ihrem Schrank gefunden hatte, und berührte vorsichtig den Fleck.
    Dann griff sie schnell nach Sebs Hand, ihrer Rettungsleine zu einerWelt, in der leichtere Entscheidungen getroffen wurden. Er holte überrascht Luft, doch sie schob ihre Finger zwischen die seinen, entschlossen, sein Zögern vorerst zu ignorieren.
    Â»Also, worauf hast du Lust?«, fragte sie.
    Sebs Hand lag warm in ihrer und die Sonne verwandelte die helle Kiesauffahrt in einen strahlend weißenWeg vollerVersprechungen.
    Â»Wir sollten die Gitarre bei den Ryves abgeben«, sagte Seb. Sofort begann das Glitzern in MaesAugen zu verblassen.
    Am liebsten hätte sie Seb angeschrien.Wusste er denn nicht, dass sie sich eineWeile von Nick fernhalten musste, da sich offensichtlich jedes Mal ihr Gehirn ausschaltete, wenn

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