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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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sich, auf eine Hand gestützt, zu Nick vor. »Wir müssen es ihnen unmöglich machen, mich zu markieren.«
    Sie war au f Widerspruch gefasst gewesen, aber nicht auf den plötzlichenWutausbruch. »Nein!«
    Â»Du hast gesagt, du willst es tun«, erinnerte ihn Mae. »Also tu es. Du kannst mich markieren, dann kann mich kein anderer Dämon mehr berühren. Dann bin ich sicher.«
    Nick gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Lachen und Knurren lag. In einer zu geschmeidigen, lockeren Bewegung erhob er sich, und Mae verspürte dieses unangenehme Kribbeln im Bauch, wie immer, wenn er sich so bewegte. Er ging im Zimmer auf und ab, drei Schritte zwischen Fenster und Stuhl hin und her, und setzte schließlich ein Knie aufs Bett.
    Sein Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. »Weißt du, wie es ist, ein Dämonenmal zu haben?«
    Â»Du würdest mich ja nicht besitzen …«
    Â»Aber ich könnte es«, sagte er langsam, als koste er jedesWort aus. »Ich könnte es jederzeit. Und ich könnte noch wesentlich mehr als das.Wenn ich dir ein Mal dritten Grades auferlege, kann ich jederzeit in deine Gedanken eindringen. Ich könnte dich alles denken lassen, was ich wollte.« Er neigte sich zu ihr und seine Stimme wurde noch leiser und beunruhigender. »Ich könnte dich alles tun lassen, was ich wollte«, flüsterte er. »Und du glaubst, dann wärst du sicher?«
    Â»Sicherer als wenn esAnzu wäre«, entgegnete Mae scharf und stieß ihn von sich.
    Zumindest hatte sie das beabsichtigt. Doch er packte ihre Hände fest in seine, und als sie schmerzhaft zischte, ließ er nicht locker. Er wollte ihr wehtun.
    Er wollte ihrAngst machen.
    Â»Weißt du, wie es ist, ein Mal zu bekommen?«, fragte er. »Du weißt, dass Dämonen Emotionen benutzen, um deinenWillen zu brechen.« Er zeigte die Zähne, ganz nah vor ihrem Gesicht. »Um die Kontrolle zu übernehmen. Soll ich dir sagen, wie sich das anfühlt?«
    Er kam ihr noch näher, ihre Hände lagen an seiner Brust und er zischte ihr ins Ohr. Seine Stimme klang weniger menschlich als je zuvor, es waren klumpige Laute aus einemAlbtraum, die ihr Ohr nicht als menschliche Sprache erreichten, sondern sich irgendwie zuWorten formten. Ihr Innerstes wand sich vorAngst.
    Â»Ich werde dir wehtun«, sagte er und sie spürte seinenAtem heiß auf ihrer Haut. »Ich werde dirAngst machen. Und es wird mir wirklich gefallen.«
    Als er ihr das letzte Mal so nahe gewesen war, hatte er ein hässliches Lächeln im Gesicht gehabt und sie hatte einen brennenden Schmerz gespürt. Sie hatte geschrien. Jetzt wallte Panik in ihr auf und sie wollte erneut schreien.
    Doch das war nicht wirklich Nick gewesen. Das hier war Nick.
    Â»Und du warnst mich«, stellte sie fest. Da sie ein Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken konnte, tat sie so, als spiele es keine Rolle. »Du versuchst, mich zu beschützen. Ich weiß das zu schätzen, deshalb vertraue ich dir. Ich habe darüber nachgedacht, und ich will, dass du mich markierst. Markier mich, denn es ist der besteWeg für mich, sicher zu sein.«
    Â»Du hast recht«, sagte Nick mit dieser knurrendenAlbtraumstimme. SeineWange streifte die ihre und sie wandte ihr Gesicht ein wenig zu ihm. Sie fühlte sich gleichzeitig angsterfüllt, schwindelig und ein wenig verrückt. Sein Mundwinkel berührte ihren. »Ich warne dich.«
    Â»Und ich sage dir was«, begann sie. Jetzt verhandelte sie und wie man das machte, wusste sie. Diesen Kampf würde Nick nicht gewinnen. »Ich helfe dir dabei, menschlich zu sein. Ich habeAlan nichts davon gesagt. Und jetzt kannst du mir helfen.«
    Plötzlich presste sich Nicks Mund zu einem schmalen Strich zusammen, er schob die Schultern vor, und sie sah, wie er die Finger krümmte, als wolle er sie um den Griff seines Schwertes schließen. Er sah wutentbrannt aus.
    EinenAugenblick lang verstand sie nicht, was sie gesagt hatte, doch dann erkannte sie es und öffnete schon den Mund, um ihm zu sagen, dass sie es so nicht gemeint hatte, dass sie esAlan nicht sagen würde, wenn er es nicht tat.
    Â»Ich würde nie …«, sagte sie, doch dann wurden ihr Stimme undAtem förmlich aus dem Leib gepresst.
    Nick versetzte ihr einen kurzen und kräftigen Schlag und schleuderte sie damit aus dem Bett und gegen dieWand. Dort hielt er sie, denArm an ihrer Kehle, und

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