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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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schnürte ihr die Luft ab. Sie hing zwischen derWand und seinem Körper. Er war ihr so schnell gefolgt, dass sie keine Chance gehabt hatte, ihm zu entkommen, und sie wehrte sich plötzlich wild und hoffnungslos.
    Sie klebte mit dem Rücken an derWand und ihrAtem kam als keuchendes Pfeifen aus ihrer Lunge. Er hielt ihre Hände mit brutaler Gewalt in einer Hand fest und ihre Beine zwischen den seinen, seine andere Hand drückte auf ihre Hüfte. Sie spürte, wie sich das kalte Metall seines Ringes durch das dünne Material ihres Schlafhemdes in ihr Fleisch grub. Sie konnte sich nicht rühren.
    SeineAugen glänzten im Halbdunkel wieTinte und nahmen ihr die Sicht.
    Â»Ich habe versucht, es dir zu sagen«, kam es tief aus seiner Kehle. »Du kannst mir nicht trauen. Und du bist nicht sicher.«
    Er neigte den Kopf, legte den Mund an ihr Schlüsselbein, und sie schrie auf.
    Es fühlte sich so an, als hätte er sie gebissen, doch das hatte er nicht. Sie spürte keine Zähne, sondern nur seinen Mund auf ihrer Haut, und von diesem Punkt aus breitete sich ein zerrender, wilder Schmerz aus. Es war, als würde er sie irgendwie verbrennen, sie brandmarken, und sie jammerte, dass sie ihre Meinung geändert habe und er aufhören solle, sie versuchte mit aller Kraft, sich ihm zu entwinden und konnte sich doch keinen Zentimeter bewegen.
    Der Schmerz war überwältigend. Er überlief sie inWellen, die ihren ganzen Körper durchzogen, und jedeWelle war schlimmer als die vorangegangene, bis sie nicht mehr klar sehen konnte. Und dennoch war der Schmerz nicht so schlimm wie diese wilde tierischeAngst. Sie wusste jetzt, warum sichTiere Gliedmaßen abbissen, um einer Falle zu entkommen. Sie hätte alles getan, um entfliehen zu können.
    Doch es war nicht alles Schmerz und nicht allesAngst. Und auch dagegen war sie machtlos.
    Es hörte auf, bevor sie das Bewusstsein verlor, aber sie war kurz davor. Es hörte einfach auf. Einen Moment lang rührte er sich nicht, blieb einfach mit dem Mund auf ihrer Haut stehen. IhrAtem kam schluchzend und ihre Kehle schmerzte.
    Nick trat zurück und ließ ihre Hände los. Selbst diese Bewegung schien heftig und beunruhigend. Er stand auf der anderen Seite des Zimmers am Fenster, und alles, was sie von ihm sehen konnte, war sein ruhiges, perfektes Profil.
    Â»Es … es tut mir leid«, sagte er. »So ist es nun mal. So bin ich. Ich weiß nicht, wie ich es ändern soll.«
    Mae war der kalte Schweiß ausgebrochen, sie spürte ihn auf ihrer Haut. Sie zitterte. Jetzt, wo sie sich wieder bewegen konnte, stellte sie fest, dass sie sich nicht von derWand rühren konnte, weil ihre Beine sie nicht tragen würden.
    Â»Ich habe dich darum gebeten«, sagte sie heiser. »Ich habe mich dazu entschlossen. Das ist ein Unterschied.«
    Nick lachte. Es war ein hässliches Geräusch. »Ist eines schon genug?«, fragte er. Sie schwieg.
    Gleich darauf schüttelte er den Kopf, sah sie an und sie merkte, dass er eine Entscheidung getroffen hatte: Er hatte getan, was er konnte, getan, um was sie ihn gebeten hatte.
    Er würde ihr keinenTrost bieten, und sie war sich auch nicht sicher, dass sie es wollte, oder ob sie ihn an sich heranlassen würde.
    Sie war sich auch nicht sicher, ob sie ihn abweisen konnte.
    Sie bekam nicht die Gelegenheit, es herauszufinden, denn er nickte ihr zu und verschwand wie Rauch.
    Mae machte ein paar unsichere Schritte und ließ sich aufs Bett fallen. Mit zitternder Hand griff sie nach der Stelle an ihrem Schlüsselbein, wo er seinen Mund hingelegt hatte, die Stelle, wo sich jetzt sein Mal befand. Sie konnte etwas spüren, eine andereTextur der Haut wie von einer frisch verheiltenWunde oder einem Brandmal.
    Sie konnte nicht in den Spiegel schauen, denn sie wollte weder das Mal noch ihr eigenes Gesicht sehen. Und sie fragte sich, was in Gottes Namen sie getan hatte.

17
    Spielen undverlieren
    A m nächsten Morgen war sich Mae immer noch nicht sicher, was sie eigentlich getan hatte, das einzig Sichere war, dass sie nichts mehr daran ändern konnte. Schließlich beruhigte sie sich mit dem Gedanken, dass es glücklicherweise Samstag war, und ging in die Küche, um sich eine Kanne Kaffee zu machen. EineTasse würde nicht ausreichen.
    Auf derTreppe traf sie Jamie, der bleich und übernächtigt aussah, doch anstatt ihn zu umarmen, zog sie den Bademantel enger um ihren Hals.
    Da sie

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