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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Ähnliches getan mit dem Magier, den sie für Jamie getötet hatte. Sie hatte jemanden für ihn töten wollen, sie hatte es geplant, sie hatte die Gelegenheit ergriffen, als sie sich bot, und hatte dann festgestellt, dass sie nicht weitermachen konnte. Entscheidungen wie diese warfen lange Schatten, sie verdunkelten die ganze Zukunft, soweit man sehen konnte.
    Sie wusste, wie es einem auf der Seele lag, das Blut an den Händen.
    Â»Kein Grund könnte gut genug sein«, sagteAlan mit brüchiger Stimme.
    Schweigend fuhren sie durch den Nebel.
    Als sie vorAlans und Nicks Haus anhielten, dachte Mae für einenAugenblick, dass jemand ein Licht angelassen hatte.
    Mae hatte keinen Haustürschlüssel dabei, und Jamie war nicht in der Stimmung, sie hineinzulassen, wenn sie Steinchen an sein Fenster warf.WasAnnabel dazu sagen würde, wenn Mae um halb sechs Uhr morgens an derTür klingelte, wollte sie lieber gar nicht erst wissen, also hatte ihrAlan sein Bett angeboten.
    Â»Ich nehme das Sofa«, hatte Mae gegähnt.AlsAlan ihren Sitzgurt löste, schlug sie schwach nach ihm und drohte: »Ich bin bereit, darum zu kämpfen!«
    Plötzlich neigteAlan sich vor und starrte durch dieWindschutzscheibe. Mae folgte seinem Blick und bemerkte das Licht ebenfalls.
    Gleich darauf erkannte sie, dass das Licht nicht zufällig angelassen worden war. Die Lampe im Fenster leuchtete mit einer besonderen Helligkeit und schickte gelbe Strahlen aus wie von einem Suchscheinwerfer. Der Schein wurde von schwarzem Eisen in vierTeile geteilt.
    Â»Das ist eine …«, begannAlan.
    Â»â€¦ Leuchtturm-Laterne«, beendete Mae.
    Â»Sie leuchtet dir auf dem Heimweg«, sagteAlan, als zitiere er etwas. »Sie ruft denWanderer nach Hause.« Er schüttelte den Kopf und verzog ein wenig den Mund, dann schwang er sich geschickt aus demAuto, wobei er sich mit einer Hand an derTür festhielt. »Nick hatte Einwände, dass ich zum Jahrmarkt der Kobolde gehe«, sagte er und kam auf ihre Seite.
    Mae machte seine ritterlichenAbsichten zunichte, da sie sich selbst dieTür aufmachte und heraussprang.Alan zuckte mit denAchseln, lächelte sie an und ging zurTür, wo er den Schlüssel suchte und immer weiterredete, den Kopf über das Schlüsselbund geneigt, als bilde er sich ein, er könne verbergen, wie sehr er sich freute.
    Â»Er sollte dafür keine Leuchtturm-Laterne verschwenden«, sagte er, schloss dieTür auf und ließ sie eintreten. »Ich werde mit ihm reden. Die Dinger sind teuer. Das war albern.«
    Â»Sicher«, sagte Mae undAlan sah sie über seine Brille hinweg dankbar und ein wenig verlegen an.
    Das Licht der Leuchtturm-Laterne kam jetzt aus demWohnzimmer, es leuchtete durch einen Spalt in derTür zur Diele.Alan schob sie vorsichtig auf, und als sie ganz offen war, sah Mae auch, warum.
    Nick lag schlafend auf dem Sofa, einen Ellbogen unter dem Kopf und die langen Beine über die Sofalehne hängend. Bequem konnte das nicht sein.
    Alan humpelte ins Zimmer. »Hey«, sagte er leise. »Hey, wach auf.Wir sind zu Hause.«
    NicksAugen klappten auf und er sagte deutlich: »Ich bin wach!« Dann drehte er den Kopf ein wenig weiter in dieArmbeuge und seine niedersinkendenWimpern warfen Schatten auf sein blasses Gesicht.
    Â»Nein, bist du nicht«, sagteAlan ganz leise und liebevoll, um ihn nicht zu wecken. Sanft strich er ihm die schwarzen Locken aus dem Gesicht, eine Geste, die Nick in wachem Zustand nie zugelassen hätte.
    Selbst im Schlaf ließ ihn diese Geste unruhig werden, und das graue T -Shirt, das sich um seinen Körper gewickelt hatte, schob sich nach oben und enthüllte den scharfenWinkel seiner Hüften und den flachen Bauch, um den ein schwarzes Lederband sichtbar wurde und der Griff eines Dolches auf seiner Haut.
    Â»Ã„h, schläft er immer bewaffnet?«, fragte Mae. Doch als sie sah, wie Nick sich bewegte, klappte sie den Mund zu.Vorsichtig setzte sie einen Fuß über die Schwelle und schon hob er ein wenig den Kopf. Sie zog sich zurück.
    Alan sah sie an. »Das tun wir beide.«
    Mae wollte Nick nicht wecken, daher verhielt sie sich ruhig.Alan sah auf seinen Bruder herunter, seine Finger waren nur ein paar Zentimeter vor dessen Gesicht.
    Nick gab nicht die üblichen Geräusche schlafender Menschen von sich, kein Schnarchen und kein Seufzen, keinen einzigen Laut. Nicht einmal schlafen tat er auf menschlicheWeise.
    Alan

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