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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Sorgen. Liannan ist diejenige, die Männerherzen frisst. Du schreibst nur Lieder darüber«, sagte Nick spöttisch, wandte sich wieder Liannan zu und wickelte sich ihr Haar um das Handgelenk. »Albtraumgeliebte!«
    Liannan lächelte. »Dann erinnerst du dich also!«
    Nicks Stimme verdüsterte sich. »Was hast du mitAlan gemacht?«
    Â»Warum fragst du ihn nicht selbst? Du vertraust mir doch bestimmt nicht mehr als deinem eigenen Bruder?«
    Nick starrte sie an und stieß sie dann von sich, als werfe er eineWaffe weg, um nicht inVersuchung zu geraten, sie zu benutzen. Dann verschwand er.
    Im leuchtenden Garten war nichts mehr als die beiden Dämonen.
    Liannan drehte sich um und schlich zurTür, lächelnd, als wolle sie ein Spiel spielen. »Hallo, meine Hübsche«, sagte sie zu Mae. »Ich erinnere mich an dich. Rede mit mir.«
    Â»Nein danke«, entgegnete Mae. »Ich habe im Moment keine Fragen.«
    Â»Lügnerin«, lachte Liannan. »Menschen haben immer Fragen.«
    Sie schlich auf Mae zu, doch diese stand nicht auf, sondern blieb auf derTürschwelle sitzen und hielt ihre Knie umfasst. Liannan ließ sich nicht einen Moment aufhalten. Sie stützte sich auf Hände und Knie, sodass sie sich mit Mae aufAugenhöhe befand, und kam dann näher, nicht auf menschlicheArt, sondern mit der fließenden Geschmeidigkeit einesVierbeiners, rasch und raubtierhaft.
    Anzu blieb stehen, sah sie jedoch an.
    Mae hob eineAugenbraue. »Du bist nicht meinTyp.«
    Anzu schenkte ihr einen langen Blick, eine Imitation eines normalen, flirtendenAugenaufschlags, doch dieWimpern senkten sich über hungrigeAugen und hinter der Nettigkeit lag eine Drohung. »Wir sehen uns bald wieder, Süße. Und dann bin ich deinTyp.«
    Mae lächelte ihn kurz und kalt an, so wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte – besser als ein Stirnrunzeln brachte es zumAusdruck, dass sie weder erfreut noch beeindruckt war. »Ich warte.«
    Â»Ich werde an dich denken«, fuhrAnzu fort. »An deine Seele in meiner Hand.Wie sie zerquetscht wird.«
    Er küsste seine Handfläche und warf ihr den Kuss zu. Der Kuss schwebte leuchtend wie ein Dämonenmal aus Licht auf sie zu und zerstob am Rand des Kreises.
    Anzu verschwand auf die gleicheWeise, er verwandelte sich in leuchtende Staubkörnchen, die einen Moment lang in der Luft schwebten und dann wie heller Staub zu Boden fielen.
    Â»Da sind es nur noch wir beide«, sagte Liannan und kroch zum Rand des Kreises vor, wobei sich ihr Körper in den S-Figuren einer Schlange wand. »Ich kann nicht weg, bevor Hnikarr zurückkommt und mich gehen lässt, weißt du. Er hat meinen Namen genannt. Leiste mir Gesellschaft, dann gebe ich dir ein paarAntworten. Ganz umsonst.«
    Sie trug eine Kette, stellte Mae fest. Schimmernd hing sie im Schatten desAusschnitts an ihrem weißen Kleid.An der Silberkette schien einAnhänger befestigt zu sein, aber er veränderte ständig die Form, von der silbernen Nachbildung eines Dämonenmals über eineWeltkugel in einem juwelenbesetzten Käfig bis zu einem von Nicks Dolchen.
    Â»Und wenn ich dich nach Gerald befrage …«, begann Mae.
    Liannan lachte und rollte sich auf den Rücken. »Keine nützlichen Fragen, mein liebes Mädchen. Nur solche Fragen, wie sie die Menschen stellen, so wertvoll wie eineTräne im Ozean.Werden wir glücklich sein? Ist es zu spät? Liebt er mich?«
    Â»Wie menschlich kann ein Dämon sein?«
    Liannan kniff dieAugen zu hellen Schlitzen zusammen und leckte sich mit ihrer rosa Zunge über die scharfen Zähne.
    Im Garten herrschte Stille bis auf das Zischen des Feuers. Die Magie wallte an die Gartenzäune und Mae verspürte den Drang, sich wenigstens ein klein wenig vorzuneigen, um dieWorte zu verstehen, die Liannan flüsternd zu ihr schickte.
    Â»Menschlich sein«, raunte Liannan. »Was bedeutet das? Sich ohne Grund an etwas zu klammern? Zu leicht verletzt zu werden?«
    Â»Ja.«
    Liannan neigte lachend den Kopf, und ihre Haarspitzen strichen über MaesWange, kitzelten ihre Haut wie ein Kuss, der irgendwo zwischen Feuer und Eis schwebte.
    Â»Ich kenne so einen Dämon.«
    Â»Tatsächlich?«, stieß Mae hervor.
    Liannan zeigte die spitzen Zähne. »Es ist nicht Nick. Es istAnzu.«
    Sie hielt inne, um Maes Reaktion zu genießen.
    Â»Hnikarr war von uns allen am wenigsten menschlich«, fuhr

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