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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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leise. »Tu das nicht!«
    Nick wandte sich ab und sah inAlans Richtung, ohne ihn wirklich anzusehen. »Was soll ich denn sonst tun?«
    Â»Mach mir einAngebot«, verlangte Liannan. »Sonst wirst du es bereuen!«
    Â»Liannan«, sagte Nick, »du bist entlassen.«
    Sofort begann das Feuer niederzubrennen und sich von denAußenrändern des Kreises in die Mitte hin zurückzuziehen, wo sich die Linien kreuzten. In diesem Zentrum stand Liannan wie gefangen, eine Libelle in brennendem Bernstein, und sah ihn zornig an.
    Â»Nick«, sagte sie und es klang wie eine Beleidigung, »du enttäuschst mich!«
    Er antwortete nicht. Er wartete, bis sie weg war, bis im Garten keine Spur von Magie oder Dämonen mehr war, sondern nur noch zerrissene Erde und ein Schimmern in der Luft, das von der Hitze hätte stammen können.
    Dann hob er den Kopf. SeineAugen waren schwarze Löcher in einer weißen Maske.
    Â»Manchmal glaube ich, du bist der dümmste Mensch auf Erden«, sagte er zuAlan.
    Â»Ich bin nicht derjenige, bei dessenWutausbrüchen Dämonen heraufbeschworen werden und unsere Freunde in Gefahr geraten«, entgegneteAlan.
    Â»Du hast sie geküsst«, warf ihm Nick vor und ging auf ihn zu.Alan trat zurück, von Mae weg, mehr um den Streit von ihr fernzuhalten als ihm auszuweichen, dachte sie. »Du hättest markiert werden können. Du hättest getötet werden können.«
    Â»Auch das war meine Schuld«, bekannte Mae.
    Â»Du scheinst an einer Menge Dinge schuld zu sein«, stellte Nick fest und sah sie wütend an. »Warum hältst du dich nicht einfach fern?«
    Mae wollte Nick gerade fragen, warum er nicht aufhörte, sich wie ein Idiot zu verhalten, doch dieTatsache, dass er vor kaum fünf Minuten einen Dämon von ihr fortgezogen hatte, brachte sie dazu, den Mund zu halten.
    Â»Lass sie in Ruhe«, sagteAlan. »Ich wusste, was ich tat.«
    Nick stieß seinen Bruder gegen die Hauswand, sodassAlan stolperte, bevor er gegen den Putz fiel.
    Â»Nein, tust du nicht! Du glaubst … du glaubst, man kann mit Dämonen fertig werden, aber das kannst du nicht!Wir sind keine Kreaturen, die man kontrollieren kann.Anzu und Liannan sind beide hinter dir her! Ich kenne sie. Sie werden nicht aufhören. Das tun sie nie!«
    Â»Lass mich los«, sagteAlan.
    Â»Nein.« Nicks Blick bohrte sich inAlansAugen. »Du musst dich von den Dämonen fernhalten.Versprich mir das.«
    Â»Das wird ein wenig schwierig, meinst du nicht auch?«, fragteAlan sanft. Sein Blick glitt zu Nicks Hand an seinemArm. »Du hörst dich an wie die Leute vom Jahrmarkt der Kobolde. Sie glauben, Dämonen seien nichts anderes alsWaffen, die sich gegen einen selbst wenden können. Sie sagen, ich hätte einen schrecklichen Fehler gemacht, als ich dich befreit habe.«
    Â»Nun«, kam es als heiseres Flüstern aus Nicks Kehle, »vielleicht hast du das.«
    Â»Oh«, stießAlan hervor, als hätte er einen Schlag erhalten.
    Nick ließ ihn mit einer heftigen Bewegung los.Alan streckte nicht die Hand nach ihm aus. Er lehnte nur an derWand und sah aus, als wäre ihm schlecht.
    Â»Im Buchladen fragen sie sich sicher, wohin ich verschwunden bin«, sagte er schließlich. »Ich muss gehen.«
    Nick sah ihn nicht einmal an, er nickte nur.
    Alan fuhr sich mit der Hand durch die Locken, sodass sie in alle Richtungen abstanden. Er schenkte Mae eines der am wenigsten überzeugenden Lächeln, das sie je bei ihm gesehen hatte, bevor er ging und das lahme Bein mit jedem Schritt schwerer nachzog.
    Mae wollte gar nicht wissen, wie müde er sein musste. Zu müde, um mit all dem fertig zu werden.
    Â»Das hättest du nicht sagen sollen«, sagte sie zu Nick, der ihr den Rücken zudrehte.
    Er sah sich so schnell zu ihr um, als empfinde er momentan jede Stimme als Bedrohung.
    Â»Warum denn nicht?«, fragte er. »Es stimmt doch.Alan will immer, dass ich ihm von derVergangenheit erzähle, aber er versteht das nicht. Ich kann ihm nichts über Geschichte oder so erzählen, was ihm gefallen würde. Ich weiß, dass Liannan einmal einen menschlichen Liebhaber hatte, einen Sultan, der über viele Magier gebot, und er schenkte ihr eine Sklavin, deren Körper sie besitzen durfte, solange sie ihm jedenAbend eine Geschichte über Dämonen erzählte.Tausend Nächte lang kam sie zu ihm und in der tausendundersten Nacht überschritt

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