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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Wiesenblume. Aber ich muss gehen.«
    »Aber was wird aus deinen Plänen mit dem Stuhl?«
    Nathaniel schaute den Stuhl voller Begehren an, dann zog er sie an sich. »Ich erzähl sie dir, und du kannst sie mit deinen eigenen erweitern.«
    Dann flüsterte er in ihr Ohr, bis sie aufkeuchte, dann errötete und schließlich seufzte.
    »Oh, Ihr seid ein wahrlich unartiger Junge, Nathaniel Stonewell.«
    Er hasste es, sie jetzt verlassen zu müssen. Aber nach einem leidenschaftlichen Kuss ging er, um sich der Sache, die sicherlich nicht erfreulich wäre, zu stellen.
    Als er den Salon betrat, sah er sich unvermittelt dem Prinzregenten gegenüber.
    Vor ihm stand eine stämmige Person, die von Kopf bis Fuß in creme- und pfirsichfarbene Seide gekleidet war. George war in Begleitung einer Hand voll königlicher Wächter, und Nathaniel vermutete, dass mehr von ihnen jeden Eingang seines Hauses bewachten.
    Hinter sich konnte Nathaniel den leichten Schritt von weiblichen Füßen heraneilen hören. Er drehte sich um und erblickte Victoria und Myrtle staunend in der Tür stehen.
    Victoria japste nach Luft und sank in einen tiefen Hofknicks. Myrtle tat es ihr gleich, wobei sie ihren Stock benutzte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nathaniels Verbeugung war tief, prompt und knapp. Dann trat er vor. »Königliche Hoheit, ich...«
    Ein Wirbelwind aus rabenschwarzer Seide rannte an ihm vorbei. »Georgie!«

    Prinz George breitete die Arme aus. »Willie!«
    Nathaniel stand da mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund, als Seine Königliche Hoheit beide Arme um Nathaniels Zukünftige schlang und sie glücklich im Kreis herumschwenkte.
    »Ich denke, ich setze mich jetzt besser, wenn niemand etwas dagegen hat«, sagte Myrtle schwach.
    »Bitte«, sagte George über Willas Kopf hinweg. Dann nahm er Willas Schultern in beide Hände und hielt sie auf Armeslänge von sich, um sie zu betrachten. »Du bist so hübsch geworden wie deine Mutter«, sagte er bewundernd.
    Für Nathaniels Geschmack etwas zu bewundernd. »Hoheit …«
    George warf Nathaniel einen Blick zu. »Regt Euch ab, Reardon. Ich wildere nicht. Willie gehört so gut wie zur Familie.«
    Victorias Mund stand offen, und sie starrte Willa an. »Du? Du bist eine enge Freundin des Prinzregenten?«
    Willa lächelte. »Nun, meine Mutter war es.«
    Ich habe hier so eine Art Onkel … oder vielmehr halben Onkel, nehme ich an.
    Und er hatte dafür gesorgt, dass sie sich bei Hof in einem geliehenen Kleid vorstellte? Nathaniel war nicht wütend. Erstaunt und ein bisschen verwirrt, aber nicht wütend. Da er sie jetzt dort Arm in Arm stehen sah, wurde ihm so vieles klar. Zum Beispiel, warum ein einfaches Mädchen vom Lande sich durch die Londoner Gesellschaft bewegen konnte, ohne auch nur ein einziges Mal anzuecken, ohne sich auch nur im Geringsten von gesellschaftlich Höhergestellten einschüchtern zu lassen.
    Wenn es überhaupt jemanden gab, der gesellschaftlich höher gestellt war als sie. Wenn er sich nicht ganz irrte, konnte er eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden ausmachen.

    Der Kobra in ihm wurde bei dem Gedanken eiskalt. O Gott! Nicht noch ein königlicher Bastard!
    Steif verbeugte sich Nathaniel ein weiteres Mal. »Was können wir für Euch tun, Königliche Hoheit?«
    George ließ Willa los und geleitete sie galant zu einem Stuhl. Dann setzte er sich selbst. »Wie Ihr wisst, liefen seit einiger Zeit Untersuchungen in einer gewissen Sache. Es war eine höchst delikate Angelegenheit, und die Sicherheit des Staates stand an erster Stelle.« Er schaute sie alle der Reihe nach an, aber Nathaniel wusste, dass nur er verstand, wovon der Prinz sprach. George blickte zu den Frauen. »Ich bin hierher gekommen, um Euch allen zu sagen, warum sich Reardon mit Verrätern eingelassen hat und warum er nicht getan haben kann, was man ihm vorwirft.«
    Myrtle presste eine runzelige Hand auf ihre Brust. »Bitte, sprecht weiter, Hoheit. Erzählt uns alles, oder ich sterbe.«
    »Oje, das darf nicht passieren.« George lächelte. »Nun, um es kurz zu machen: Jeder Mitschuldige an dem versuchten Staatsstreich ist gefangen genommen oder getötet worden, und wir können nun die Hintergründe der ganzen Affäre aufdecken.«
    Victoria war totenblass. Sie saß reglos da und starrte über den Kopf des Prinzregenten hinweg ins Leere. Nathaniel fiel auf, dass keine der Frauen besonders überrascht schien. Er wandte sich Willa zu. Sie war sehr gefasst, aber sie lächelte.
    »Ich wusste, dass es nicht

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