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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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die Augen auf. »Noch ein Anschlag? Wie hast du diesen überlebt?«
    Nathaniel lächelte Willa an. »Mit Geistesgegenwart und einem tödlichen Paar Schuhen«, sagte er. Dann ließ er sie bei Daphne und Basil zurück und begleitet die beiden Bewacher mit ihrem Gefangenen zur Kutsche.
    »Wenn ihr ihn in die Kutsche geschafft habt, schlage ich vor, dass ihr auch seine Füße …«
    Plötzlich keuchte Luis auf. Er schaute über Nathaniels Schulter in den Park und fing an, sich gegen den Griff seiner Bewacher zu sträuben. »Nein, er …«
    Ein Schuss hallte von den Mauern Reardon Houses wider, sodass man nicht ausmachen konnte, aus welcher Richtung er gekommen war. Willa schaute entsetzt zu, wie Nathaniel mit Wadsworth und den beiden Dienern zu Boden ging.
    »Ist er tot?«, schrie Daphne. »Ist Thaniel tot?«
    Im Nu war Willa an Nathaniels Seite. Sie kniete sich auf den Kies und schob und drückte die Männerkörper, die ihn bedeckten. Ihr Herz blieb fast stehen, als sie sah, dass sein Hemd voller Blut war.
    Die beiden Diener rappelten sich auf und zogen Luis Wadsworth hoch. Er hing schlapper als zuvor zwischen ihnen. Der schnell wachsende Blutfleck auf seiner Hemdbrust verriet den Grund.

    Nathaniel schniefte und hustete. Er lag noch immer flach am Boden und atmete tief ein. Ein glückliches Lächeln huschte ihm übers Gesicht. »Jetzt dachte ich wirklich, sie hätten mich erwischt«, sagte er krächzend zu Willa.
    Sie lachte unsicher. »Ich glaube, dass der verstorbene Mr Wadsworth dich einfach umgeworfen hat, Schatz.«
    Er drehte sich zu dem Gefangenen. Dann rollte er den Kopf herum und starrte Liverpool an, der mit sauertöpfischer Miene bei seiner Kutsche stand. »War das unsere Chimäre, was glaubt Ihr?«
    Liverpool zog eine Grimasse. »Ich habe keinen Zweifel.«
    Nathaniel setzte sich auf. »Verdammt!«
    Der Diener, der bei dem Schuss losgerannt war, um den Schützen zu verfolgen, kam zurück. »Wir haben die Stelle gefunden, wo er im Park gewartet hat, Sir. Aber es ist niemand mehr da. Hatte ein Pferd dabei.«
    Willa half Nathaniel auf die Beine und klopfte den Staub aus seinen Hosen. Er lachte. War es wirklich erst eine gute Woche her, dass er mit dieser Frau in den Armen neben der Straße aufgewacht war?
    Liverpool stieg in seine Kutsche. »Es gibt keinen Grund, noch länger zu bleiben«, sagte er grimmig.
    »Wenigstens habt Ihr Foster noch«, erinnerte Nathaniel ihn.
    Liverpool nickte. »Das ist ein Trost. Leider bin ich mir inzwischen ziemlich sicher, dass Foster nur ein kleines Licht in der Angelegenheit ist. Ich nehme an, dass die Wadsworths die Anführer des Spionagerings waren.« Der Kutscher fuhr rumpelnd los.
    Basil und Daphne standen vorsichtig in der Eingangstür. Daphne hielt eine Hand an den Hals gepresst. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Aus Enttäuschung? Tatsächlich hätte Basil wieder einmal fast alles geerbt …

    »Chamaeleo bitaeniatus«, murmelte Willa und starrte Daphne an. »Sie ist ein Chamäleon.«
    »Ist es vorbei?«, rief Basil.
    »Ja, Basil. Ihr könnt jetzt aufs Land. Es ist alles sicher«, antwortete Nathaniel müde.
    Basil drängte Daphne in ihre wartende Kutsche. Nathaniel stand mit einem Arm um Willa auf der obersten Stufe und sah zu, wie ihre Besitztümer aufgeladen wurden und sie wegfuhren. »Ich hoffe, die beiden haben keinen Fehler gemacht«, murmelte er abwesend.
    Sie sah ihn überrascht an. »Was meinst du damit?«
    »Sie haben so schnell geheiratet, nachdem meine Verlobung mit Daphne gelöst war. Du weißt doch, was man sagt: ›Früh gefreit ist schnell gereut.‹«
    »Tatsächlich? Sagt man so?« Ihre Stimme wurde schwach, und sie erblasste.
    »Wiesenblume, was ist mit dir?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich fürchte, ich vertrage Schießereien nicht so gut.«
    Sie schlang die Arme um ihn und presste ihren Kopf an seine Schulter. Nathaniel war sich nicht sicher, aber er hatte nicht den Eindruck, dass es die Umarmung einer Geliebten war. Er hielt sie fest, dann beugte er sich zu ihrem Kopf und wuschelte ihr durchs Haar. Er wollte sie so lange halten, wie sie es brauchte. Als sie sich schließlich aus seinen Armen löste und einen Schritt zurücktrat, hatte sie wieder etwas Farbe im Gesicht und war in der Lage, zu lächeln.
    »Danke. Ich brauchte das.« Dann sah sie sein fleckiges Hemd an und zog eine Grimasse. »Ich finde, du solltest das ausziehen«, sagte sie und zog die Nase kraus. »Sollen wir hinaufgehen?«
    Was für eine wunderbare Idee. Nathaniel rannte

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