Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Willa unruhig. In den letzten zwölf Jahren hatte sie nirgendwo als in ihrem eigenen Bett geschlafen. Ohne Zweifel war ihr eigenes Bett besser als dieses hier, aber man sollte doch meinen, dass ein langer Tag auf dem Pferderücken einen gut schlafen ließe.
    Als sie so dalag und wieder einmal den abblätternden Putz an der Zimmerdecke betrachtete, drang ein sanftes, tiefes Schnarchen von unter der Decke auf der anderen Seite des Raumes zu ihr.

    »Wusst ich’s doch!«, murmelte Willa.
    Sie setzte sich auf und starrte in Mr Stonewells Richtung. Sie sah nichts als einen nackten, muskulösen Arm, der unter der Decke hervorschaute. Das Schnarchen hatte aufgehört, aber das Unglück war geschehen. Willa dachte darüber nach, was Mr Stonewell wohl unter seiner Decke anhatte.
    Sie legte sich wieder hin und versuchte, diesen lasterhaften Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Das klappte überhaupt nicht.
    Nach einem Augenblick der Unentschlossenheit stieg Willa aus ihrem Bett und tappte leise quer durch das Zimmer. Wenn er aufwachte, würde sie einfach behaupten, sie wollte sich um die Kohlen kümmern. Sie kniete sich neben ihn und musterte sein Gesicht. Er war wirklich außergewöhnlich gut aussehend. Ihr selbst war oft gesagt worden, sie sei hübsch, aber Willa hatte das unbestimmte Gefühl, dass Mr Stonewells Aussehen ein völlig anderer Grad an Attraktivität zugrunde lag.
    Er roch immer noch gut, nur dass der Duft von Moiras hausgemachter Seife hinzugekommen war. Das machte Willa nichts aus. Es ließ ihn auch ein bisschen nach ihrem Zuhause riechen.
    War der Rest seines Körpers so schön wie sein Gesicht? Sie konnte es nicht ertragen, nicht Bescheid zu wissen. Mit zwei Fingern lüpfte Willa die Decke und ließ ihren Blick nach unten gleiten. Sein Nachthemd reichte ihm sittsam bis über die Knie, aber sie konnte immerhin noch nackte, muskulöse, haarige Waden und breite, nackte, behaarte Füße erkennen.
    »Gottogott«, flüsterte Willa. »Was habt Ihr große Füße.«
    Nicht umsonst hatte sie über einem Schankraum gelebt. Willa wusste etwas mehr über das Leben, als Moira und John lieb gewesen wäre. Wenn sie in einer Sommernacht
an ihrem offenen Fenster gesessen hatte, hatte sie allen möglichen Gesprächen lauschen können, die aus dem Fenster des Schankraums direkt unter ihr zu ihr drangen. Und in einer dieser Unterhaltungen war die Sprache darauf gekommen, dass man von der Größe der Füße eines Mannes Rückschlüsse auf die Größe seines … Teils ziehen konnte.
    Es erschien ihr etwas ungehörig, Nathaniels nackten Körper auf diese Weise zu studieren, aber Willa konnte der Versuchung nicht widerstehen, den Halsausschnitt seines Nachthemdes etwas anzuheben und einen Blick auf seine breite, nackte, behaarte Brust zu werfen.
    Es war eine ansehnliche Brust mit festen, kraftvollen Muskeln selbst in dieser entspannten Haltung. Sie konnte eine schmale Spur hellbrauner Haare sehen, die über seinen flachen, harten Bauch nach unten wanderte. Wohin die wohl führte? Sie hob das Hemd etwas höher, um einen besseren Blick zu haben.
    Oh … Himmel!
    Mit zusammengekniffenen Augen ließ sie sein Hemd los und flitzte in ihr Bett zurück. Nein, sie hätte ganz sicher keinen Blick darauf werfen dürfen. Böse Willa.
    Aber zugleich fasziniert es die neugierige und etwas ratlose Willa. Was sie gesehen hatte und was sie damit anstellen sollte, war ihr ein Rätsel.
    Oh, sie hatte eine vage Vermutung. Sie hatte schließlich über einer Schankstube gelebt. Aber in all diesen Berichten war üblicherweise von der Mithilfe des Mannes ausgegangen worden. Konnte es überhaupt passieren, wenn er nicht mitmachte? Wie sollte das gehen? Ein paar unvollständige Bilder tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Oje.
    Plötzlich war das Zimmer drückend heiß. Willa ließ erleichtert die Decke von ihren Schultern rutschen. Es hatte keinen Sinn, sich vor einem Mann zu verstecken, der nicht einmal wusste, dass sie im selben Zimmer war.

    Um die Wahrheit zu sagen, schaute Willa ihm gerne beim Schlafen zu, zumindest seit er aufgehört hatte zu schnarchen. Er war unbeschreiblich schön, ganz besonders jetzt, nachdem er sich ein bisschen gesäubert hatte. Sie legte sich aufs Bett zurück und versuchte wieder einzuschlafen. Vielleicht würde sie ja davon träumen, was sie gesehen hatte …
     
    Nathaniel träumte. In seinem Traum ruhte er auf einem gro ßen, weichen Umhang. Satin und Samt umgaben ihn. Die Luft war warm und trug einen betörenden Duft,

Weitere Kostenlose Bücher