Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
nicht der Mann für Andeutungen zu sein. Ihr wollt, dass Nathaniel Stonewells Name auf die Familiengruft gemeißelt wird. Ich würde gerne wissen, ob Ihr nicht noch einen Versuch unternehmen wollt.«
    Ren lachte. Es war ein hohles Lachen. »Ihr habt keinen
Sinn für Ironie, nicht wahr, Basil? Ich bin hier der Hilflose, meint Ihr nicht?«
    Basil zuckte mit den Schultern. »Ich war nur neugierig.« Er stand an der Tür, nicht mehr als ein Schatten in der Dunkelheit. Dann war er verschwunden.
    Das Zimmer roch gleich viel besser.
    Und doch schwebten seine Worte noch in der Luft.
    Ich würde gerne wissen, ob Ihr nicht noch einen Versuch unternehmen wollt.
     
    Am nächsten Morgen, als eine neugierige Willa dem jüngsten Bewohner Reardon Houses einen Besuch abstatten wollte, ließ eine fremde, tiefe Stimme aus der Empfangshalle sie innehalten. Willa schlich die Treppenstufen wieder hoch. Es gab keinen anderen Weg: Sie musste lauschen.
    Unten sah sie Nathaniel mit einem großen, dunkelhaarigen Mann sprechen.
    »Selbstverständlich macht es mir nichts aus, dass du kommst, Simon«, sagte Nathaniel gerade förmlich. »Ren kennt Dalton nicht.« Nathaniel atmete tief ein. »Du solltest bei Vater vorbeischauen. Vielleicht ist er gerade wach, und er würde sich sehr freuen, dich zu sehen.«
    Simon? Willa brannte darauf, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Aber diese verdammte Treppe war so hoch, dass sie ihm nur von oben auf den Kopf sehen konnte.
    Doch immerhin war er gekommen, um Ren Porter einen Besuch abzustatten – und sie selbst war ebenfalls auf dem Weg zu ihm gewesen …
    »Tee«, murmelte sie vor sich hin. »Mit Tee kommt man überall hinein.« Sie ging zum Dienstbotenaufgang. »Hammil!«
     
    Nathaniel fühlte sich in seinem eigenen Haus wie ein Fremder, als Ren und Simon sich herzlich begrüßten. Verdammt,
Simon hatte ihm immer dieses Gefühl vermittelt – aber zum ersten Mal erkannte er, dass Simon nichts tat, um die alte Rivalität wieder aufzufrischen. Simon hatte damit aufgehört. Warum konnte er nicht das Gleiche tun?
    Simon ist an Randolphs Bett immer noch willkommen, nicht wahr?
    Im Versuch, solch unwürdige Gedanken zu verbannen, schloss Nathaniel die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er Willa mit einem Tablett vor ihnen stehen.
    »Tee?«
    Nathaniel lachte laut auf und bemerkte noch nicht einmal, dass Simon sich überrascht zu ihm umdrehte. Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und beugte sich nah an Willas Ohr.
    »Wiesenblume, könntest du bitte verschwinden?«
    Sie lächelte ihn nur strahlend an und schob ihm das Tablett unter die Nase. »Tee?«
    Simon sah amüsiert aus. »Willst du uns nicht miteinander bekannt machen, Nathaniel?«
    »Ja, mach uns miteinander bekannt, Nathaniel«, sagte Willa mit fester Stimme. »Sag ihm, dass ich die zukünftige Lady Willa Reardon bin.«
    Nathaniel beugte sich wieder zu ihr. »Genau genommen ist die korrekte Anrede ›Lady Reardon‹.«
    Diese Bemerkung brachte ihm einen Ellenbogenstoß in den Magen ein und ein weiteres strahlendes Lächeln. »Mach mich mit deinem gut aussehenden Gast bekannt«, zischte sie durch zusammengepresste Zähne.
    Sie hielt Simon für gut aussehend? »Er ist verheiratet«, murmelte Nathaniel.
    »Das bin ich auch … fast«, flüsterte Willa zurück. »Stell mich vor, bevor ich dir Tee über die Hose kippe und du den Raum verlassen musst, um dich umzuziehen, und ich alleine hier bleibe und mich selbst vorstelle.«

    »Das möge der Himmel verhüten«, sagte Nathaniel und lachte wieder. Schnell nahm er ihr das Tablett aus der Hand, ohne auch nur einen Tropfen zu vergießen, und stellte es auf einem Tischchen ab. Grinsend nahm er sie am Arm und wandte sich mit ihr an Simon.
    »Miss Willa Trent, darf ich Ihnen Sir Simon Raines vorstellen. Er ist ein Freund von Ren, und ich kenne ihn ebenfalls seit Jahren.«
    »Unsinn.« Sie trat viel näher an Simon heran und reichte ihm die Hand. »Nathaniel hat mir sehr viel von Euch erzählt, Sir Simon.« Sie warf Nathaniel einen Blick über die Schulter zu. »Aber die Sache mit dem Ritterschlag hat er vergessen zu erwähnen.« Sie schenkte Simon ihr bezauberndstes Lächeln, das dieser aus blitzenden dunkelblauen Augen erwiderte. »Wie wunderbar für Euch, Sir Simon, obgleich ich keinen Zweifel hege, dass Ihr es verdient. Wann hat Seine Hoheit Euch die Ehre erwiesen?«
    Simon nahm ihre Hand und beugte sich über sie. »Letztes Frühjahr, Lady Reardon. Habt Dank für Eure freundlichen Worte.« Er richtete

Weitere Kostenlose Bücher