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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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konnte, hieß das noch lange nicht, dass niemand hier war.
    SIE setzten verschiedene Soldatenkasten ein. Nach den spärlichen Geheimdienstinformationen, die wir über SIE sammeln konnten, schien jede genetisch für einen bestimmten Zweck ausgelegt zu sein. IHRE Frontsoldaten, die von uns als Berserker bezeichnet wurden, waren schon schlimm genug. Sie konnten es mit unseren leistungsfähigsten kybernetisch aufgerüsteten Kämpfern und sogar mit leicht gepanzerten Soldaten aufnehmen.
    Aber die Berserker waren nicht die schlimmsten. Das waren IHRE selteneren lautlosen Killer. Diejenigen, an die ich die meisten Freunde verloren hatte, denen man verständlicherweise den Spitznamen Ninjas gegeben hatte. Obwohl ich sie mir immer als abgespaltene Teile der Nacht vorstellte, die töteten. Es waren genetisch gezüchtete oder modifizierte Bioborgs, mit internen Waffen vollgepackt und gut getarnt. Sie konnten ihre Körperwärme regulieren, und wenn SIE einen Infiltrator schickten, wäre es am sinnvollsten, einen Ninja oder ein abgewandeltes
Modell zu verwenden. Es war die Furcht vor so etwas, die mich auf einem Feld außerhalb von Dundee lautlos erstarren ließ.
    »Ach, völliger Blödsinn«, murmelte ich leise. Geduckt hielt ich die Laserpistole mit beiden Händen ausgestreckt, während ich den Hügel hinaufging.
    Dann konnte ich bestätigen, dass die mögliche Absturzstelle eine tatsächliche Absturzstelle war, eine tiefe Furche im Boden. Stellenweise glitzerte die Erde im Mondlicht, wo sie sich in Glas verwandelt hatte. Rund um die Stelle waren Stücke eines dunklen Materials aus einem Verbundstoff verteilt, der schwer zu erkennen war. Ich hätte sie gar nicht bemerkt, wenn sie nicht so viel Wärmestrahlung abgegeben hätten. Allerdings kühlten sie recht schnell ab, was vielleicht sogar aktiv geschah. Das Material war der Widerspruch einer festen Flüssigkeit, von der ich gehofft hatte, ihr niemals auf der Erde zu begegnen.
    Am Ende der Furche befand sich ein nadelförmiges Objekt, das etwas größer als ein Sarg war. Ich kannte diese Dinger. Mein Schulterlaser schob sich durch die Öffnung in meinem Mantel und suchte das Gelände hinter meinem Rücken ab. Allmählich wurde ich nervös. Es war eine von IHREN Infiltrationskapseln. Ein winziges Raumschiff ohne eigenen Antrieb, das von einem Massentreiber abgeschossen wurde. Es war darauf angelegt, die planetare Abwehr zu durchdringen und zu landen. Diese Kapsel wies Feuerspuren auf, die wahrscheinlich vom Laser der Orbitalplattform stammten, als man sie vorsichtshalber unter Beschuss genommen hatte. Es sah nach einer ziemlich harten Landung aus, aber das Ding war offen und leer.
    Plötzlich wurde mir bewusst, wie empfindlich meine verstärkten Sinne waren und wie viele Geräusche es in der Umgebung gab. Ich wählte mental die Verbindung, die der Major mir gegeben hatte, drehte mich herum und richtete den Laser aus, als ich ein Geräusch hörte. Dann wandte ich mich nach rechts,
als ich etwas anderes im Gebüsch rascheln hörte. Du bist übernervös , sagte ich mir. Beruhige dich.
    »Ja, Sergeant?« Major Rolleston lächelte, als sein Gesicht in einem kleinen Fenster in einer Ecke meines internen visuellen Displays erschien. Das vertraute Gefühl der Wut auf ihn wurde durch meine derzeitige Angst überlagert.
    »Sie haben ein Problem«, sagte ich. »Hier ist eine Nadel. Sie wurde beschädigt und hat eine harte Landung hinter sich, aber sie ist leer.«
    »Einschätzung?« Zu meiner Verärgerung zog der Major das Militärspiel durch.
    Ich fuhr herum, als ich wieder ein Geräusch hörte. »Sie haben es hier mit einem Ninja zu tun. Möglicherweise verletzt, aber mit seinen Selbstreparatursystemen wird er schon in Kürze wieder voll einsatzbereit sein.«
    »Ein Ninja? Sind Sie sich ganz sicher?«, fragte Rolleston.
    »Nein, ich bin mir nicht sicher. Vielleicht haben SIE auch einen Küchengehilfen runtergeschickt. Was sollten SIE auch sonst zur Erde schicken?«
    »Kommen Sie mit der Situation zurecht?«
    Diese Frage verblüffte mich ein wenig. Ob ich damit zurechtkam? Was wollte er damit sagen?
    »Natürlich komme ich damit zurecht. Es ist ein Scheiß-Ninja. Eins von diesen Wesen hat zwei Männer meines Trupps getötet, dann hat es Gott weiß was mit MacDonald angestellt und hätte beinahe auch den Rest von uns erwischt, wenn wir es nicht vorher erledigt hätten. Und damals verfügten wir über volle Militärausrüstung.«
    »Beruhigen Sie sich, Sergeant. Gibt es irgendwelche

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