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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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zu, bevor sie sich setzte. Anscheinend war sie ärmer als er, und ihr bedeutete das Geld viel mehr.
    Ich durchsuchte jeden Winkel, in dem man ein Alien hätte verstecken können. Es war nicht in der Wohnung. Das hatte ich mir bereits gedacht, als ich das Bargeld gesehen hatte, aber ich musste mich trotzdem vergewissern.
    Schließlich kam ich aus dem kleinen Badezimmer, wo auch
nichts in der Duschkabine war. Ich kehrte in den Wohnbereich zurück, als im gleichen Moment die schnelle Eingreiftruppe des Wohnkomplexes auftauchte. In diesem Fall bestand sie aus einem fetten Kerl namens Larry mit einer Pumpgun.
    »Ich habe Ihnen bereits meine Autorisierung gezeigt«, sagte ich. »Verschwinden Sie.«
    Larry musterte mich von oben bis unten, schätzte seine Chancen ein und gelangte zu keinem guten Ergebnis.
    »Tut mir leid, Sir«, keuchte Larry, während er nach Atem rang, weil er im Laufschritt zum Apartment geeilt war. »Aber wir sind vertraglich verpflichtet, die Bewohner zu schützen. Ich muss Sie fragen...«
    Dann hielt ich Larrys Pumpgun in der Hand.
    »Sie haben Ihre Aufgabe vorbildlich erfüllt, Larry. Also können Sie sich jetzt wieder verpissen.« Allmählich verlor ich die Geduld.
    Larry drehte sich um, warf Rayment und Sverdlof einen letzten entschuldigenden Schulterblick zu und ging.
    Ich wandte mich wieder den beiden zu. »Wo ist es?«, fragte ich, während mein Blick zu den Geldscheinhaufen auf dem Tisch wanderte.
    »Wo ist was?«, fragte Sverdlof zurück.
    Ich seufzte. »Hören Sie, ich werde in jedem Fall herausfinden, was ich wissen will. Für Sie beide stellt sich nur die Frage, ob Sie dabei mehr oder weniger schwer verletzt oder getötet werden.«
    »Vielleicht, aber was wäre, wenn ein noch größeres Arschloch als Sie es uns weggenommen hat?«, fragte sie.
    »Ist er im Moment das größere Problem für Sie?«, fragte ich. »Sie haben Ihr Geld, und damit können Sie sich absetzen. Obwohl die Chancen recht hoch stehen, dass derjenige, der es hat, nicht mehr allzu lange ein Problem sein wird.«
    »Verdammt noch mal, sag es ihm«, wimmerte Rayment.
    »Warum sagen Sie es mir nicht, Morton?«, fragte ich.

    »Wie viel ist es wert?«, fragte Sverdlof.
    »Ich könnte es auch aus Ihrem Freund herausprügeln«, sagte ich.
    »Exfreund.«
    »Du verlässt mich?« Rayment brach in Tränen aus.
    »Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen«, sagte ich und musterte den Parkranger mit leichter Belustigung.
    Sverdlof nickte. Sie schien ihre Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen, und genauso wie Larry war sie mit dem Resultat nicht besonders zufrieden.
    »Wir haben es an Cassidy MacFarlane verkauft«, sagte sie schließlich.
    Das verblüffte mich. »Den Zuhälter? Warum?«
    Sverdlof zuckte mit den Schultern.
    »In welcher Verfassung war es?«, wollte ich wissen.
    »Ziemlich übel zugerichtet. Es leckte, bewegte sich kaum und gab keinen Laut von sich. Schwer zu sagen bei diesen Wesen. Es wirkte nicht besonders bedrohlich.«
    »Wie lange ist das her?«
    Wieder zuckte Sverdlof mit den Schultern. »Vielleicht eine Stunde.«
    »Wissen Sie, wohin er es gebracht hat?«
    »Nein«, sagte sie.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass sie mir alles gesagt hatte, was sie wusste. Also ging ich noch einmal ins Schlafzimmer und kehrte mit einer kleinen Sporttasche zurück, die ich mit dem Schwarzgeld füllte, die Mastodon weiterhin auf Sverdlof gerichtet.
    »Was tun Sie da?«, schrie Sverdlof.
    »Ihr Geld mitnehmen«, sagte ich zu ihr und kam mir dabei wie das letzte Arschloch vor. Ich beruhigte mich mit der Gewissheit, dass es eigentlich nichts gab, was sie dagegen tun konnten, ob es sich nun um eine offizielle Angelegenheit handelte oder
nicht. Wenn sie es meldeten, belasteten sie sich damit selbst. Nicht, dass es mich persönlich irgendwie interessierte. Sollte der Major die Sache klären.
    »Was ist, wenn ich es brauche, um vor MacFarlane abzuhauen?«, wollte Sverdlof wissen.
    Ich ging nicht darauf ein. Als ich endlich das ganze Geld eingepackt hatte, zog ich mich aus dem winzigen Apartment zurück.
    Sverdlof blickte mir wütend nach.
    »Wenn Sie mir folgen, muss ich Sie töten, das ist Ihnen hoffentlich klar«, sagte ich zu ihr.
    Sverdlof starrte mich einfach nur weiter hasserfüllt an.
    Ich verließ die Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Sobald sie zu war, fing Sverdlof an zu brüllen und warf Rayment vor, was für ein Feigling er war. Nicht, dass er einen nennenswerten Handlungsspielraum gehabt hätte, abgesehen von der Wahl,

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