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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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geht, der Plan ist.«
    »Kein guter Grund, gar keinen Plan zu haben«, warf der Heide ein.
    »Jeder von uns ist schon mit größeren Unsicherheiten zurechtgekommen«, sagte ich.
    »Was selten gut gegangen ist«, sagte er.
    »Mudge, bist du dazu bereit?«, fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ja, ich denke schon.«
    »Ich kann es machen«, sagte Morag.
    Ich sah sie an. »Was?«
    »Wenn wir reingehen, kann ich ihre Systeme ausspionieren, den Grundriss besorgen und solche Sachen.«
    Der Heide und Mudge sahen zuerst sie an und dann mich. Morag bemerkte es. Buck und Gibby schien die Sache auch nicht zu gefallen.

    »Was ist?«, fragte sie.
    »Du kommst nicht mit«, erklärte ich ihr.
    »Was soll das heißen?« Offenbar war sie so überrascht, dass sie noch gar nicht wütend geworden war.
    »Morag, du hast dich immer wieder in schwierigen Situationen bewährt, und die Informationen, die du uns heute gegeben hast, sind Fantastisch«, sagte ich. »Aber das hier ist ein komplizierter Angriff in einer lebensfeindlichen Umgebung. Wir können es uns nicht leisten, da unten jemanden bei uns zu haben, der weder die Ausbildung noch die Erfahrung oder die Cyberware für so etwas hat. Außerdem weißt du nicht, wie man ein Gespenst steuert.«
    »Ich weiß, wie man mit einem Gespenst umgeht«, sagte sie triumphierend.
    »Woher?«, fragte ich und warf Rannu einen misstrauischen Blick zu.
    Er war so leidenschaftslos wie immer.
    »Softskills. Ich habe verschiedene Simulationen laufen lassen.«
    »Ich habe dir schon einmal erklärt, dass Softskills keine wirklichen Fähigkeiten ersetzen können. Selbst wenn sie gründlich integriert sind, vermitteln sie dir nur die Grundkenntnisse. Du brauchst Einweisung und Erfahrung. Wenn wir gleichzeitig auf dich aufpassen und daran denken müssen, was wir tun, wird man uns bald erledigt haben. Wir müssen sowieso schon auf den Heiden aufpassen, wenn er in Trance ist. Mit einem kommen wir zurecht, aber für zwei haben wir nicht genug Kampfstärke.«
    »Dann lasst mich die Erkundung machen und nehmt den Heiden als Reserve und als weiteren Kämpfer mit. Ich bin sowieso schneller als er.« Sie sah den Heiden an. »Tut mir leid, aber so ist es.«
    »Du meinst, dass du besser bist als ich«, sagte er.

    Darauf antwortete Morag nicht.
    »Mach dir klar, dass eine Erkundung während eines Kampfes etwas völlig …«, begann ich.
    »Das stimmt nicht«, sagte der Heide. »Wenn man einmal drin ist, ist man drin. Es spielt überhaupt keine Rolle, was in der realen Welt geschieht. Wenn man getroffen wird, wird man getroffen.«
    Morag grinste triumphierend.
    Ich warf dem Heiden einen finsteren Blick zu.
    »Hör mal, Morag«, sagte Mudge. »Du bist gut in dem, was du tust, wirklich gut, aber du hast noch nie einen echten Kampfeinsatz erlebt. Du weißt nicht, wie du reagieren wirst. Vielleicht erstarrst du vor Schreck. Nicht nur dein Leben steht auf dem Spiel, du könntest uns alle in Todesgefahr bringen. Als ich meinen ersten Kampf miterlebte, habe ich mich die ganze Zeit vollgepisst und noch Stunden danach heftig gezittert.«
    »Machst du das immer noch?«, fragte ich Mudge. »Weil ich mir leichte Sorgen mache, dass du in deinem Gespenst absaufen könntest.«
    Mudge zeigte mir den Stinkefinger und dachte dann über meine Worte nach. »Das wäre möglich«, räumte er schließlich ein und wandte sich wieder an Morag. »Hör mal, Schätzchen. Ich zweifle nicht daran, dass du so etwas irgendwann hinkriegst, und ich würde dann jederzeit mit dir mitten in ein Feuergefecht marschieren, zumindest genauso gern, wie ich allein in ein Feuergefecht ziehe, aber diese Aktion ist denkbar schlecht als Trainingseinsatz geeignet.«
    »Sie wird nicht erstarren. Darauf würde ich jederzeit mein Leben verwetten«, sagte Rannu.
    Ich spürte Ärger in mir aufsteigen. »Tu das«, sagte ich. »Aber du hast kein Recht, mein Leben und das aller anderen aufs Spiel zu setzen.« Ich regte mich darüber auf, dass er Morag unterstützte.
    »Wenn wir schon davon reden, wen wir von der Mission ausschließen
sollten, warum reden wir dann nicht über dich?«, fragte Rannu ruhig.
    Es fühlte sich an, als hätte er mir wieder einen schweren Schlag in die Magengrube versetzt. »Was soll der Quatsch!«, empörte ich mich. »Ich bin hier einer der erfahrensten Soldaten, und ich habe schon oft solche Vorstöße mitgemacht. Ganz zu schweigen davon, dass ich schon Gespenster gesteuert habe, bevor du deine Jungfräulichkeit verloren hast, mein

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