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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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ich, als ich in den Papierkorb kotzte, der bereits zur Hälfte mit meinem Erbrochenen gefüllt war. Ich war sehr zufrieden, dass Buck und Gibby die Zeit gehabt hatten, unseren Transporter anzupassen, damit sie ihn mit ihren Interfaces und Musikinstrumenten steuern konnten. Mein Kopf schien mit jedem Beat des Country & Metal zu pulsieren, den sie spielten.
    Der Transportflieger Mountain Princess war praktisch ein kleines Lagerhaus mit genügend vektorierten Schubdüsen, um das Ganze fliegen zu lassen. Es war im Wesentlichen das gleiche Prinzip wie bei den Kampffliegern, die Buck und Gibby in der 160. benutzt hatten, allerdings ohne deren Eleganz oder Leistungsfähigkeit. Was einer der Gründe war, warum wir so kräftig durchgeschüttelt wurden. Außerdem flogen wir recht tief, aber nicht, weil wir uns unsichtbar machen wollten, denn bei der atlantischen Luftraumüberwachung waren wir als Warentransport
von einem Erzfrachter in der Nähe registriert. Die Kapitänin des Erzfrachters war laut Balor eine gute Freundin, obwohl sie auf mich eher den Eindruck machte, dass sie Balor noch einen Gefallen schuldig war und große Angst vor ihm hatte.
    »Jake!«, rief Mudge durch den Frachtraum. Ich blickte auf und sah, dass er mich zu sich winkte.
    Trotz meiner elenden Situation schaffte ich es, auf die Beine zu kommen und mit dem schwappenden Eimer in der Hand quer durch den Raum zu stapfen.
    »Willst du die Speiche sehen?«, fragte er mich brüllend, um den Lärm der Motoren und des Sturms zu übertönen.
    Ich wusste nicht, warum er so brüllte, da meine Audiodämpfung doch den Lärm reduzierte und verständlich herausfilterte, was er sagte. Ich wollte ihm bereits erklären, dass es mich nicht die Bohne interessierte, aber dann beschloss ich, dass es nicht schaden konnte, ihm ins Cockpit zu folgen.
    Buck bot einen albernen Anblick, wie er von einer Seite des Cockpits zur anderen wankte und versuchte, auf seiner elektrischen Gitarre zu spielen, ohne sich die Kabel aus den Genickbuchsen zu ziehen. Gibby wirkte nicht ganz so peinlich, während seine Finger über das Keyboard tanzten, die Gesichtszüge konzentriert angespannt. Draußen schlug windgepeitschter Regen so schwer an die Scheibe des Cockpits, dass es fast aussah, als wären wir unter Wasser. Unter uns erkannte ich die weißen Schaumkronen der aufgewühlten Hochsee.
    Bisher hatte ich nur die kenianische Speiche gesehen, von der ich losgeflogen war und zu der man mich in Ketten als Meuterer zurückgebracht hatte. Dieser Anblick bereitete mir jedes Mal ein gewisses Unbehagen. Vielleicht lag es daran, wie klein man sich gegenüber einer derartigen technischen Errungenschaft fühlte. Ich war es nicht gewohnt, ein Gebäude zu sehen, das mein Gesichtsfeld vertikal komplett ausfüllte, obwohl es sich dabei lediglich um die Basis des Fahrstuhls handelte.

    Atlantis erhob sich genau auf dem Äquator aus dem Ozean, ungefähr auf halber Strecke zwischen Afrika und Südamerika. Die Speiche hatte ein ähnliches Bauprinzip wie die Pyramiden, die es bis zu den FMK-Kreuzzügen in Ägypten gegeben hatte. Wenn die Basis breit genug war, ließ sich darauf ein Gebäude von beliebiger Größe errichten. Die Fundamente reichten tief in die Erdkruste hinein und waren stabil genug, um seismischen Ereignissen standzuhalten, ähnlich wie bei Pacifica und den Speichen in Asien und Südamerika.
    Es waren im Wesentlichen stadtgroße Konstruktionen, die die Kabel aus Kohlenstoffnanoröhren umschlossen, an denen die Maglevs auf und ab stiegen. Das Ende des Kabels war an einem Asteroiden befestigt, der als Gegengewicht diente, und irgendwo dazwischen befand sich Hoch-Atlantis, das orbitale Äquivalent von Atlantis und einer der Transitraumhäfen für die Erde.
    Die Fahrstühle waren riesig und mehrstöckig. Sie konnten klobige Frachtstücke transportieren, zum Beispiel die Rohstoffe aus dem Asteroidengürtel, die von gigantischen industriellen Massentreibern in den hohen Orbit gebracht wurden. Es gab eine Route durch das Sol-System, die aus einem nahezu konstanten Strom aus riesigen Erzbrocken bestand. Im hohen Orbit wurden sie von einer Schlepperflotte in Empfang genommen und bis zu den Hoch-Speichen hinunterbefördert, um von dort auf die Oberfläche gebracht zu werden. Danach wurden sie von Maglev-Güterzügen, Luftschiffen oder altmodischen schwimmenden Schiffen - im Fall ärmerer Länder - in die nördliche Hemisphäre weitertransportiert.
    An diesem Abend prügelte der Atlantische Ozean besonders

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