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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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Speiche nicht angreifen«, versuchte ich die Leute zu beruhigen. »Ich schlage nur vor, dass wir versuchen, vom Meer aus in dieses Labor einzudringen.«
    Balor machte einen enttäuschten Eindruck.
    »Wir müssen ihre Sicherheit irgendwie austricksen und sie uns dann so lange wie möglich vom Hals halten, damit der Heide uns reinbringen kann«, sagte Rannu.

    »Und während wir in der Luftschleuse sitzen, ziehen sie ihre Sicherheitskräfte zusammen und machen uns fertig«, fügte der Heide hinzu.
    »Nicht, wenn du schnell genug bist«, hielt ich dagegen.
    »Ich habe keine Kontrolle darüber, wie schnell das Wasser aus einer Luftschleuse gepumpt wird. Und wie willst du eigentlich bis in diese Tiefe vorstoßen? Mit einem U-Boot?«
    »Mit Gespenstern«, sagte Rannu.
    Das ließ alle nachdenklich verstummen.
    Mudge stieß einen leisen Pfiff aus. »Das würde uns zumindest einen klaren Vorteil gegenüber ihrem Wachschutz verschaffen.«
    »Funktionieren sie überhaupt in einer solchen Tiefe?«, fragte der Heide.
    »Ja«, sagte ich. »Natürlich.«
    »Gerade noch«, antwortete Rannu etwas wahrheitsgemäßer. »Insgesamt hört sich der Plan sehr interessant an, aber wir sind uns gar nicht sicher, ob es da unten wirklich etwas gibt.«
    »Der Plan ist völlig verrückt«, schimpfte der Heide.
    »Mir gefällt er.« Balor zeigte sich zufrieden.
    »Weil auch du völlig verrückt bist«, sagte Mudge zu ihm. »Selbst wenn der höchst riskante Vorstoß gelingt, wissen wir immer noch nicht, was uns da drinnen erwartet. Sofern es da drinnen überhaupt etwas gibt. Das Ganze könnte sich letztlich als kostspieliger und gefährlicher Angriff auf eine Wäscherei erweisen.«
    »Wir sind dort goldrichtig«, schaltete Morag sich ein.
    »Ist das wieder deine berühmte Huren-Intuition?«, fragte Mudge.
    »Nein, aber hier gibt es ein Loch in den Informationen.« Sie zeigte auf die dritte mögliche Stelle, die auch der Heide und Mudge für die wahrscheinlichste hielten. Sie blickte zum Heiden auf, und ihre Augen wurden glasig.

    »Ich hatte hier drinnen jede elektronische Kommunikation untersagt!«, schrie er sie an.
    »Niemand wird sie entschlüsseln. Überprüf meine Informationen«, sagte Morag.
    Der Heide verstummte. Wir sahen ihn erwartungsvoll an. Ein paar Minuten später schien er in sich zusammenzusacken.
    »Sie hat recht«, sagte er.
    Ich konnte mir denken, dass es sich ähnlich anfühlte wie für mich, als Rannu mich fast zu Tode geprügelt hatte - die Erkenntnis, dass man sich auf ganzer Linie geschlagen geben musste.
    »Wie kommt es, dass du das nicht herausgefunden hast?«, fragte Mudge in unschuldigem Tonfall.
    »Lass das sein, Mudge«, sagte ich zu ihm.
    Unter dem Plan der Speiche zog Morag einen zweiten Packen Pläne hervor, die sie entfaltete und auf dem Boden ausbreitete.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Ich habe die Grundrisse, die ich auftreiben konnte, dazu benutzt, ein Programm zu schreiben, das die Leerstellen ausfüllt. Dies ist der Bereich, um den es hier geht. Das«, sagte sie und zeigte auf verschiedene Stellen, »sind Innenwände und tragende Elemente, die vorhanden sein müssen, weil die Speiche sonst zusammenbrechen würde. Was sich dort tatsächlich befindet, weiß ich nicht, aber ungefähr so müsste der Bereich räumlich aufgeteilt sein.«
    Wir schwiegen. Der Heide war fassungslos.
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragte ich schließlich.
    »Würdest du diese Frage auch stellen, wenn der Heide es dir erzählt hätte?«
    »Der Heide hat so etwas schon häufiger gemacht«, erwiderte ich.
    »Ja, ich weiß, und ich bin ja nur eine dumme Rig-Hure.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«

    »Stimmt, jedenfalls heute noch nicht. Er soll meine Arbeit überprüfen.«
    »Wessen Arbeit?«, stieß der Heide hervor.
    »Fang nicht schon wieder damit an«, forderte Rannu ihn in drohendem Tonfall auf.
    »Heide, könntest du das überprüfen?«, bat ich ihn.
    Er nickte.
    Morag schickte ihm die Informationen, und er war eine Weile weggetreten, als er ihre Arbeit durchging.
    »Ich glaube, sie hat recht«, sagte er dann zum wiederholten Mal.
    »Trotzdem wissen wir immer noch nicht, wie der genaue Grundrissplan aussieht«, gab Mudge zu bedenken.
    »Also wird der Heide, sobald wir drinnen sind, in ihren Systemen nach einem Plan suchen«, sagte ich. »Macht euch bitte Folgendes klar: Niemand hat behauptet, dass die Planung perfekt sein wird, aber ihr wisst genauso gut wie ich, dass das Erste, was über Bord geworfen wird, wenn es in den Einsatz

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