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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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Avatar zeigte keine schockierte Reaktion. Ich fragte, ob er es getan hätte, wenn er mein Gesicht gesehen hätte.
    »Oh, gut gemacht, Sergeant. Diesmal haben Sie es wirklich geschafft, was?«, rief er, und ich stellte fest, dass ich es in Stereo hörte. Als ich aufblickte, sah ich, dass wir auf dem großen Bildschirm waren. Unser Gespräch wurde nun ins gesamte System
übertragen. Darüber war ich nicht unbedingt glücklich. Plötzlich fühlte ich mich unsicher und nervös. In einem Feuergefecht hätte ich mich nicht so unwohl gefühlt.
    Das Bild von Rolleston war nicht sein Kommunikationsavatar, sondern die Aufnahme einer Überwachungskamera, die ihn und die Graue Lady zeigten, wie sie ihre Rüstungen anlegten. Sie befanden sich im Frachtraum eines militärischen Kampfshuttles, wie es aussah. Ich schickte eine Anfrage an Gott, wo sie waren. Die Antwort kam praktisch im nächsten Moment. Rolleston und die Graue Lady befanden sich in einem Kampfshuttle, das zur Ausstattung der HMS Vindictive gehörte. Sie kamen von einer kleinen Schiffsflotte auf dem Atlantik. Sie hatten nach uns gesucht. Wir hatten die ganze Zeit gewusst, dass sie nach uns suchten, aber dass sie uns so nahe waren, ließ mir das Blut förmlich gefrieren.
    »Meinen Glückwunsch, dass Sie es geschafft haben, jede im Moment laufende militärische Aktion zu gefährden. Ich frage mich, wie viele Menschen Sie heute ermordet haben.«
    Ich sah, dass Rannu mir einen Blick zuwarf. Eine weitere Auswirkung, die ich nicht bedacht hatte. Ich hatte soeben jeden Undercover-Agenten im gesamten System auffliegen lassen.
    »Ganz zu schweigen von unseren Verteidigungsmaßnahmen gegen SIE«, fuhr Rolleston fort. »Aber ich vermute, dass das Ihre Absicht war.« Dann wandte er sich an Sommerjay. »Wachkommandantin, ich glaube, Sie haben einen Befehl erhalten. Wir wollen versuchen, den Schaden so weit wie möglich einzugrenzen, bevor die gesamte Menschheit dafür büßen muss.«
    »Sir, ich fürchte, mein Gewissen verbietet es mir, diesem Befehl Folge zu leisten«, erwiderte Cat. Sie war ebenfalls auf dem Bildschirm erschienen und wirkte genauso verunsichert wie ich.
    »Was hat Ihr Gewissen damit zu tun? Sie werden einem Befehl gehorchen, der Ihnen von einem Vorgesetzten gegeben wurde.«

    »Bei allem gebührenden Respekt, aber wenn das, was ich sehe, wahr ist, sind meine Vorgesetzten nicht vertrauenswürdig«, sagte sie. »Ich bin zwar kein Anwalt, aber ich denke, jemand wird sich für die Verbrechen verantworten müssen, die gegen die Menschheit begangen wurden.«
    »Richtig, und dieser Jemand befindet sich in diesem Medienknoten«, sagte er mit zunehmender Verärgerung. In gewisser Weise beeindruckte es mich, wie er dieses Gespräch fortsetzen konnte, während er sich rüstete. Ich sah, wie er sich die verschiedenen Waffen umschnallte, die er in naher Zukunft gegen uns einsetzen würde. Ich überlegte, ob wir unsere diesbezügliche Planung ändern sollten, aber alle wussten, was auf dem Spiel stand. Außerdem konnten wir genauso wie alle anderen keine geheimen Absprachen mehr treffen.
    »Ich fürchte, wir müssen abwarten und sehen, was geschieht, sobald sich der Staub gelegt hat«, sagte Cat.
    »Wenn Sie so lange warten, könnte das die Vernichtung unserer Spezies bedeuten. SIE haben einen von IHNEN hier eingeschleust, und diese Leute haben ein Virus von IHNEN freigesetzt, das die Kontrolle über das Netz übernommen hat. Wie viel Schaden soll Ihrer Meinung nach angerichtet werden?«
    »Gott?«, fragte Mudge. »Hast du die Kontrolle über das Netz übernommen?«
    Gottes einschmeichelnde vielfältige Stimmen schienen aus jedem Gerät zu fließen, das Töne hervorbringen konnte. »Nein, Howard, das habe ich nicht. Das Netz ist weiterhin völlig intakt. Ich habe lediglich den freien Zugang zu jeder vorhandenen Information ermöglicht.«
    »Sind die Verteidigungssysteme der Erde weiterhin einsatzbereit, und unterstehen sie der Kontrolle der Menschheit?«, fragte Mudge.
    »So ist es«, antwortete Gott.
    »Ausgezeichnet«, sagte Rolleston und schwieg dann.

    »Ich glaube, ihr solltet wissen, dass Rolleston soeben eine stark verschlüsselte Nachricht an die kenianische Orbitalplattform JuuJuu-Nyota geschickt hat. Darin befiehlt er, einen Partikelstrahl auf eure Position abzufeuern«, sagte Gott, etwas zu ruhig für meinen Geschmack. »Er ist autorisiert, so etwas zu tun«, fügte er hinzu.
    »Dann hindere ihn daran, verdammt!«, rief Mudge.
    »Es tut mir leid, Howard, aber

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