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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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Wissen, und es ist die Verdamnis für alle.«
    Allmählich fragte ich mich, ob all die Verrückten vielleicht gar nicht verrückt waren. Vielleicht hatten sie einfach nur die Wahrheit erkannt.
    »Halt endlich die Klappe, du Geisteskranker«, rief jemand in der Menge.
    »Du hast nicht zugehört, was er gesagt hat«, erwiderte der SEAL-SigTech. »Sie wollen, dass er stirbt, weil er Dinge weiß.«
    Der Vikar nickte zu diesen Worten.
    »Also liefern wir dich aus«, sagte der Soldat vom Regiment. »Dann lassen sie uns vielleicht leben.«
    So viel zum Thema Kameradschaft innerhalb des Regiments.
    »Ja, das dürfte funktionieren«, sagte Mudge.
    »Es wäre einen Versuch wert«, fügte der Soldat hinzu.
    Es ging schon wieder los.
    »Seid nicht so verdammt naiv«, blaffte Reb. »Die Leute da draußen wollen uns töten, und euch fällt nichts Besseres ein, als hier drinnen einen Krieg vom Zaun zu brechen?«
    »Klar«, sagte mein Kamerad. »Wenn wir dadurch hier rauskommen.«
    »Die Soldaten Christi sind eine Gefahr. Wir alle wissen zu viel, und wir alle kämpfen mit zu viel selbstgerechtem Zorn. Wir sind wie eine himmlische Heerschar: Unsere Flammenschwerter sollen nicht zu Pflugscharen werden«, sagte der Vikar, bevor er sich an den SEAL-SigTech wandte, der ihm nur wenige Stunden zuvor die Haut zerschnitten hatte. »Sie werden ein Signal senden müssen, um die Tore zur Leere zu öffnen. Im Himmel werden wir ihnen mit dem Schwert in der Hand entgegentreten«, fügte er hinzu.
    »Daran dürften sie gedacht haben«, erwiderte der SigTech nachdenklich. »Wenn es zum Schlimmsten kommt, können sie entweder die Türen aufsprengen oder einfach das ganze Modul abstoßen und warten, bis die Lebenserhaltung versagt.«

    »Sie haben die Lebenserhaltung abgeschaltet!«, riefjemand aus dem Hintergrund der Menge. Das erklärte, warum meine internen Systeme seit kurzem meine Atmung unterstützten und es hier drinnen plötzlich sehr kalt wurde.
    »Bestenfalls können wir darauf hoffen, für eine gewisse Verzögerung zu sorgen«, sagte der SigTech.
    »Wir müssen durch diese Luftschleuse«, sagte Reb und klopfte gegen das Schott, um ihren Standpunkt zu bekräftigen.
    »Von dieser Seite können wir uns nur hindurchschneiden oder - sprengen«, sagte der SigTech. »Der Mechanismus ist unbrauchbar.«
    Wir verschwendeten etwas Zeit damit, uns zu vergewissern, dass wir keinen Sprengstoff und keine Schneidbrenner dabeihatten.
    »Von dieser Seite?«, fragte der Vikar.
    »Es gibt eine Handpumpe, mit der es sich von der anderen Seite aus öffnen lässt«, sagte der SigTech.
    »Und ich habe die Schlüssel zu Tod und Hades«, sagte der Vikar. »Einer muss die Überquerung wagen«, fügte er hinzu.
    Jetzt wurde er von allen angestarrt.
    »Versuch bitte, noch einmal zu erklären, was du meinst, ohne allen Leuten mit diesem religiösen Schwachsinn auf die Nerven zu gehen«, sagte Reb zu ihm.
    Statt einer Antwort griff er sich hinten in die verschmutzte Militärhose und kramte darin herum.
    »Hast du dir gerade eine Hand in den Arsch geschoben?«, erkundigte sich Mudge ungläubig.
    »Bist du eifersüchtig?«, fragte Reb und machte damit bei mir eine Menge Punkte.
    Mit einem Grunzen zog der Vikar die Hand wieder heraus.
    »Macht dir so etwas Spaß?«, fragte Mudge.
    Triumphierend hielt der Vikar uns eine braune Faust hin. Als er sie öffnete, kam ein mit Scheiße beschmiertes technisches Gerät zum Vorschein.
    »Was ist das?«, fragte Reb.

    »Das ist ein Schlossbrenner«, sagte ich mit einem unguten Gefühl.
    Der Vikar wollte mir das Ding geben, aber ich wich vor ihm zurück. »Warum zum Teufel willst du es mir geben?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits wusste.
    »Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode«, sagte der Vikar.
    »Läufst du immer mit einem Schlossbrenner im Arsch herum?«, fragte Mudge.
    Plötzlich sahen mich sehr viele Leute erwartungsvoll an. »Danke, dass ihr mich für diese besondere Aufgabe auserwählt habt«, sagte ich.
    »Wir werden sowieso im Vakuum sterben«, sagte Mudge.
    »Willst du es machen?«, fragte ich.
    »Scheiße, nein, ich bin kein heldenhafter Kampfsoldat«, sagte Mudge.
    Ich starrte ihn finster an.
    »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, mahnte der SEAL-SigTech.
    »Na gut, dann mach du es.« Ich wollte es wirklich nicht tun, und ich verstand nicht, warum ich auserwählt worden war. Hier gab es jede Menge Leute von den Spezialeinheiten. Offenbar lag es daran, dass der Vikar mir den

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