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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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ausflippt.
    »Ich bin’s«, sage ich über das taktische Netz. Endlich hört Morag auf, sich gegen mich zu wehren. Ich schaffe es, beide Pistolen zu ziehen, während sich der Schulterlaser nach draußen schiebt. Als könnte ich mit meinen Waffen irgendetwas ausrichten.
    Gregor folgt Rolleston in seinem seltsam schiefen Gang. Rolleston ist wieder aufgestanden. Gregor packt den Major im Nacken und hebt ihn hoch. Der Hybride schlägt Rolleston gegen die Wand, so kräftig, dass Beton herausbricht. Er tut es immer wieder und versucht dann, Rollestons Kopf abzudrehen. Ich versuche zu überlegen, wie ich helfen könnte. Aber es gelingt mir nicht.
    Josephine stapft durch den Rauch auf mich zu. Blut tropft von ihrer Hand. Eine Lasersalve trifft Mudge, und er bleibt reglos
liegen. Netzhemden sehen witzig aus, aber sie bieten nicht den geringsten Schutz. Gibby zieht beide Revolver und feuert auf sie. Aber wieder ist sie längst woanders. Ihr Fuß trifft ihn mit solcher Wucht, dass sein gepanzerter Kopf die Wand eindellt. Dann dreht sie sich um und hält auf mich zu.
    Irgendwie kann Rolleston sich aus Gregors Griff befreien. Er zögert keinen Moment. Er schlägt Gregor in den Unterleib. Gregor wird taumelnd zurückgeworfen. Rolleston schlägt immer wieder zu, und jedes Mal reißt er ihm neue Wunden und treibt ihn weiter zurück. Gregor versetzt dem Major einen Gegenstoß und springt hoch. Als er landet, reißt er Rolleston die Hälfte des Gesichts ab. Rolleston hält kurz inne. Irgendwie ist er plötzlich hinter Gregor und tritt gegen sein Kniegelenk. Gregor geht zu Boden. Rolleston hat den Skull Fucker in der Hand. Er rammt ihn in Gregors Kopf, drückt ihn bis zum Griff hinein. Gregor schreit. Es klingt eher wie ein Schrei von IHNEN.
    Gregor kommt wankend wieder hoch und reißt das Messer heraus. Rolleston scheint ihn sehr wütend gemacht zu haben. Gregor verpasst ihm einen altmodischen Kinnhaken. Rolleston taumelt an mir vorbei und knallt gegen die Außenwand. Gregor stapft zu seiner Retributor hinüber und hebt sie auf. Er wendet sich dem Major zu, der sich gerade aufrappelt, und eröffnet das Feuer. Ich beobachte voller Entsetzen, wie Rolleston, dieses unmenschliche Wesen, zerfetzt wird und sich gleich darauf durch die Alien-Flüssigtechnik wieder zusammensetzt.
    Und Josephine steht über mir. Es ist der ruhigste Moment, den ich je erlebt habe. Ich liege auf Morag und decke sie …
    »Geh aus dem Weg«, sagte Josephines sanfte Stimme über das taktische Netz. Was zum Teufel sollte das? Warum tötete sie mich nicht einfach?
    Ich wurde von diesem Gedanken abgelenkt, als Rolleston offenbar entschied, dass die Dinge nicht in seinem Sinne liefen. Plötzlich klaffte ein Loch in der Außenwand.

    Ich sah mir anschließend die Aufnahmen an. Ein Teil der Wand löste sich einfach in eine Trümmerwolke auf, die zusammen mit der gesamten Landeplattform in die Tiefe stürzte. Ich sah, wie Cats Wachleute in den Prätorianern mit ihren Flugfinnen Vollschub gaben, um den Trümmern zu entgehen.
    Eigentlich sollte es nicht möglich sein, so etwas mit der Außenwand einer Speiche zu machen. Josephine war beschäftigt gewesen. Sie hatte ihr Tarnsystem benutzt, um an der Außenseite der Speiche entlangzukriechen und dort programmierbare betonfressende Mikroben auszusäen. Sie hatten sich tief genug in die Wand gegraben, so dass sie mit hinreichend starken Sprengsätzen die Wand herausbrechen konnte. Das war der Grund gewesen, warum Cronin uns so lange hingehalten hatte.
    Einen so großen Schaden hatte man keiner Speiche mehr zugefügt, seit Brasilia 1 angegriffen worden war. Nun gut, auch wir hatten bei unserem Überfall auf das Labor in der Speiche Mikroben eingesetzt, aber trotzdem. Natürlich blieb Cat nun keine andere Wahl mehr, als zu stürmen.
    Dazu der Spaß der explosiven Dekompression. Die Leichen von Buck und Balor wurden nach draußen gesogen. Meine gesteigerten Reflexe ermöglichten mir zu verfolgen, wie sie durch den Nachthimmel flogen. Irgendwie waren Mudge und Gibby noch am Leben. Sie klammerten sich an allem fest, was sie greifen konnten. Beide verfügten über eine interne Luftversorgung. Wenn sie nicht ins Freie gerissen wurden, kamen sie zurecht. Der Heide warf sich gegen die Verankerung des Laufstegs, während Teile des Empfangstresens, der Galerie und von dem, was noch von den Studiokulissen übrig war, an ihm vorbeiflogen. Verzweifelt klammerte er sich an die Strebe.
    Ich spürte, wie Morag unter mir ins Rutschen kam,

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