Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
Vom Netzwerk:
Menschheit.«
    »Nein, aber du wurdest dazu bestimmt, einige von ihnen zu lösen«, sagte ich.
    »Dieser Gott ist Scheiße. Können wir nicht einen anderen machen?«, maulte Balor.
    »Balor!«, riefen der Heide und ich gleichzeitig über das Netz.
    »Wir haben ihn gefunden, als er sich mit Höchstgeschwindigkeit über den Atlantik davonmachen wollte«, meldete einer von Cats Leuten über das Netz.
    »Danke«, sagte ich zu dem Kerl mit der Exo-Rüstung. »Ich dachte, Rolleston hätte dich getötet«, wandte ich mich an Balor.
    »Fast«, sagte Balor. Was hörte ich aus seiner Stimme heraus? Angst?
    »Ich wurde dazu bestimmt, bei der Lösung einiger Probleme mitzuhelfen, ja, aber letztlich kann nur die Menschheit selbst diese Probleme lösen«, sagte Gott, als wir wieder auf das eigentliche Thema zurückkamen.
    »Du redest davon, um des Kampfes willen zu kämpfen«, gab ich zurück. »Du könntest es jetzt beenden.«
    »Du redest davon, mich zum Zweck der Arbeitserleichterung einzusetzen, als praktische Waffe.«
    »Wenn der Zweck die Mittel heiligt«, sagte ich.
    »Das war Rollestons Argument«, sagte Morag leise über das taktische Netz.
    Ich hätte ihr einen verärgerten Blick zugeworfen, aber sie lag zusammengekauert auf dem Boden und war immer noch blind und taub. Wahrscheinlich litt sie unter dem Sauerstoffmangel und einigen anderen Dingen, die mit dem Druckabfall zusammenhingen. Es musste sie große Willensanstrengung kosten, überhaupt am Gespräch teilzunehmen. Ich fühlte mich weiterhin
verraten und wütend, obwohl ich zumindest wusste, dass ich ein Arschloch war.
    Später, als ich mich etwas beruhigt hatte, wurde mir klar, dass sie nicht ganz unrecht hatte. Dass Rolleston und ich gewisse Dinge ähnlich sahen, war im Grunde nichts Überraschendes. Schließlich waren wir in derselben Zwielichtzone tätig. Er war lediglich ein etwas fieserer Mistkerl als ich. Zumindest hoffte ich, dass ich nicht so schlimm wie Rolleston war. Jedenfalls war ich nicht so gefährlich wie er.
    »Und was ist, wenn die Clique recht hat?«, fragte Gott.
    Ich konnte nicht fassen, dass er so etwas sagte. »Wie bitte?«, sagte ich wütend. »Hast du gesehen, was diese unmenschlichen Scheißer gerade mit uns angestellt haben?«, brüllte ich über das taktische Netz. Ich sah, wie Morag am Boden zusammenzuckte. Arschloch , dachte ich. Damit meinte ich mich.
    »Was wäre, wenn die Menschheit starke Führer und eine strenge Kontrolle braucht, um zu überleben? Was wäre, wenn eure Spezies dazu auch Lügen und Konflikte braucht?«, fragte Gott. »Ich hoffe, dass euer Weg der richtige ist. Ich hoffe, dass ihr in Frieden leben könnt, aber ich kann euren Weg nicht unterstützen, wenn ihr damit falsch liegt.«
    Im taktischen Netz war es einen Moment lang still. Was Gott gesagt hatte, mussten wir erst einmal sacken lassen, aber wir mussten etwas tun, wenn wir weiterhin an das glaubten, was wir taten. Selbst wenn es darauf hinauslief, immer wieder aus der Situation heraus zu entscheiden.
    »Ich bin nicht unbedingt in der Stimmung für eine philosophische Debatte«, sagte ich zu Gott.
    »Gott, er bringt die Flotten unter seine Kontrolle«, sagte der Heide. »Zumindest ihre Kommunikation.«
    »Das bedeutet nur, dass sie den gleichen Zugang zur Wahrheit haben wie wir«, sagte ich, obwohl mir vielleicht nicht ganz bewusst war, wie das klang.

    »Das hängt von seinen Befugnissen ab«, sagte der Heide.
    »Wessen Idee war es, ihm keine Handlungsmöglichkeiten zu geben?«, stellte ich eine rhetorische Frage.
    »Ihm?«, fragte Morag und bewies damit mehr Geistesgegenwart, als ich nach meinen ersten Feuergefechten aufgebracht hatte.
    »Er ist ganz offensichtlich ein er , wenn man bedenkt, wie dumm er ist«, sagte Cat, die sich jetzt genauso wie jeder andere ins taktische Netz einklinken konnte. Völlig unangebrachter Humor, einfach toll!
    »Gott, wird dieser Blödsinn etwa immer noch gesendet?«, fragte ich.
    »Ja«, antwortete Gott.
    Wunderbar!
    »Kann irgendwer die Vindictive aufhalten, ich meine, irgendwer, der das hier hört?«
    Gott rief erneut das Gesicht von General Kaaria auf. Er befand sich in einer Umgebung, die wahrscheinlich das Kommandozentrum von Hoch-Nyota-Mlima darstellte. Er brüllte Befehle auf Swahili. Seine Leute waren entweder verkabelt oder arbeiteten hektisch an holografischen Kontrollkonsolen. Ich sah, wie einer seiner uniformierten Adjutanten auf einen Schirm zeigte und ihm dafür beinahe der Kopf abgerissen worden wäre.
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher