Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
Vom Netzwerk:
Zähne erreicht haben.« Sie klang gleichzeitig furchtsam und seltsam selbstsicher.
    Ich sah Rannu an und erwartete einen Einwand von ihm, eine Erklärung, dass er darauf bestand, sie zu begleiten, aber er sagte nichts. Ich glaube, ich war eifersüchtig auf das Vertrauen, das er in sie setzte, seinen Glauben an sie. Genug gedacht. Endlich hatte ich es geschafft, mich in die Schuhe und Handschuhe zu zwängen. Ich legte mich auf die Polsterung, und die vier Interface-Stecker glitten in die Buchsen in meinem Nacken. Informationen über die Systeme des Mameluken erschienen auf meinem internen visuellen Display. Der Kopf senkte sich über mein Gesicht und rastete ein. Diesmal hatte ich nicht das rauschhafte Gefühl der Macht, das mir das Gespenst über dem Atlantik vermittelt hatte. Diesmal fühlte ich mich in eine Zelle eingesperrt, die nur wenig größer als mein Körper war. Trotzdem entschied ich, Mudges Rat anzunehmen. Ein trauriges Saxofon ertönte, und die Musik wurde direkt in meine Ohren geleitet, als ich alle nicht lebenswichtigen Systeme meines Mechs abschaltete.
     
    Die Bombenkammer war praktisch eine große Luftschleuse. Die internen Schotte schlossen sich, und die Atemluft wurde abgepumpt, bevor die beiden riesigen Außentüren aufgingen. Als ich den Hals des Mameluken reckte, sah ich unter mir Schwärze, die von Punkten aus Sternenlicht durchsetzt war. Wir schienen nach draußen zu purzeln. Wir mussten schnell aussteigen,
weil die Spear im Tarnmodus war. Alles wurde unterdrückt, um so unsichtbar wie möglich zu sein, und nun riss das offene Tor ein Loch in die Tarnung.
    Ich schwebte jetzt im freien All knapp unterhalb - oder oberhalb, je nach Perspektive - der Spear . Gregor stieg als Letzter aus. Mehrere Tentakel schlängelten sich aus der Dunkelheit der Bombenkammer und hielten sich am Rahmen der Schleusentür fest. Dann peitschten weitere nach draußen und griffen nach uns, bis Gregor sich aus dem Raumschiff zog. Wir alle wussten, dass er uns ins Schlepptau nehmen wollte, aber trotzdem zuckte ich zusammen, als sich ein Tentakel um die Taille meines Mechs schlang. Das blassblaue Licht seines Antriebssystems schien heller zu brennen, als wir uns von der relativen Sicherheit des Schiffs entfernten und auf die Hundezähne zuhielten. Obwohl mein Mech und mein Inert-Unteranzug geheizt waren, war mir kalt. Ich versuchte mir einzureden, dass das nur eine psychische Nebenwirkung eines Außenbordeinsatzes war.
    Zuerst schien es ewig zu dauern. Die Zähne kamen überhaupt nicht näher. Dann waren wir urplötzlich da, und sie füllten mein gesamtes Sichtfeld aus. Viele der Zähne waren unbewohnt, aber an den Koordinaten, die wir ansteuerten, gab es eine große Konzentration von IHNEN. Ich war zwischen Furcht und Ehrfurcht hin- und hergerissen. Die größeren Asteroiden hatten einen recht statischen Orbit, obwohl sie sich mitten in einem Binärsystem befanden. Allerdings hatten die Aliens viele von ihnen miteinander verbunden. Stränge und andere Strukturen, die vermutlich die Aliens selbst waren, verliefen zwischen den riesigen Felsbrocken. Es war ganz anders als ein menschliches Bauwerk - keine uneleganten Konstruktionen aus Metall oder Beton verschandelten das Gestein. Eigentlich waren es nicht einmal Konstruktionen, denn es gab keine vorgegebenen Linien für die gewachsenen Gebilde. Sie waren Wohnraum, Produktionszentren und Verteidigungsanlagen in einem. Sie lebten, wuchsen, gewannen
Rohstoffe aus dem Fels und Energie von den blassen Sternen. Wenn dies IHRE wahre Form war, hatten wir auf Dog 4 und den anderen Schlachtfeldern auf den Kolonialplaneten lediglich IHRE Waffen gesehen. Ich suchte nach einem Vergleich, etwas, das mir half, SIE zu verstehen, während wir uns den Zähnen näherten. Sie waren wie ein Gitternetz aus Korallen, die zwischen riesigen schwebenden Bergen hingen.
    Obwohl wir uns den Zähnen näherten, sah es wegen unserer relativen räumlichen Perspektive so aus, als würden wir stillstehen und die Asteroiden immer größer werden. Je näher wir kamen, desto besser konnten wir den Kordon der Schiffe IHRER Flotte erkennen. Wir konnten sogar sehen, wie neue aus der Alien-Hauptmasse wuchsen. Im Korallenstock machte ich die Energiematrizen und verschiedene Waffensysteme aus, die wie Krebsgeschwüre wirkten. Etwas später sah ich kleinere Schiffe, IHRE Entsprechung unserer Langstreckenbomber und Kampfschiffe, dann weltraumtaugliche Läufer und schließlich das, was wir immer für IHRE wahre Gestalt

Weitere Kostenlose Bücher