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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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zog.
    »Nein, aber wir haben einen weiten Weg hinter uns und sind dabei zweimal fast gestorben. Also kann es kaum schlimmer werden.«
    »Ich glaube, dass Gregor noch lebt«, sagte er. Dabei nahm er einen weiteren Zug und beobachtete meinen Gesichtsausdruck.
    Im Grunde war mir klar gewesen, dass ich etwas von Gregor hören würde, aber tief drinnen war ich davon ausgegangen, dass er tot war. Vielleicht wäre es so leichter für mich gewesen, weil ich mich einem Toten gegenüber nicht verpflichtet fühlen musste.
    »Wo?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie kommst du darauf, dass er am Leben sein könnte?«, fragte ich.
    Die anderen schwiegen.
    »Weil Rolleston unbedingt jemanden haben wollte, der von
einem Ninja infiziert ist. Nach deinem Prozess habe ich mich erkundigt, mit ein paar Deutschen gesprochen, die beim KSK waren, und einem Agenten der Delta Force. Alle haben in Einheiten gedient, die von einem Ninja ausgeschaltet wurden. In beiden Fällen hat der Ninja ein Mitglied der Einheit am Leben gelassen, nachdem er diese Leute irgendwie infiziert hatte.«
    »Genauso wie Gregor«, keuchte ich.
    Mudge nickte. »Ich beiden Fällen tauchten kurz danach Rolleston und die Graue Lady auf, um nach den Infizierten zu suchen, aber in beiden Fällen waren sie völlig geschreddert worden, als man sie fand. Weder die Delta noch die KSK wollten das geringste Risiko eingehen.«
    Rolleston hatte jemanden haben wollen, der infiziert war, und deshalb hatte er uns in den Fleischwolf geworfen.
    »Warum haben SIE Leute infiziert und sie dann rumliegen lassen, damit sie gefunden werden? Kriegsführung mit Krankheitserregern?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich«, sagte Mudge. »Aber wer weiß schon, wie SIE denken?«
    Ich blickte unwillkürlich zu Morag, als er das sagte. Sie bemerkte es nicht, aber ich spürte, dass der Heide mich ansah.
    »Also hat Rolleston dafür gesorgt, dass Gregor irgendwo mit einem außerirdischen Keim infiziert wird?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht, vielleicht.« Mudge nahm einen weiteren tiefen Schluck aus der Flasche Wodka.
    »Aber du weißt nicht, wo er ist?«, fragte ich.
    »Nein.«
    Das erleichterte mich. Selbst wenn MacDonald am Leben war, kam es mir unwahrscheinlich vor, dass es irgendeinen Sinn hätte, ihn zu retten. Das würde es vermutlich nur noch schlimmer machen. Ich war erleichtert, weil ich mich von der Verpflichtung entbunden fühlte. Ich hörte, wie ich mich in Gedanken bei meinem abwesenden Freund entschuldigte.

    »Aber ich glaube, ich weiß, wer es wissen könnte«, fügte Mudge hinzu.
    Ich hörte den Heiden aufstöhnen. Ich glaube, er ahnte, was jetzt kam.
    »Wer?«, fragte ich.
    »Überall, wo Rolleston und Bran nach diesen infizierten Leuten suchten, hatten sie als Piloten …«
    »… zwei degenerierte Flachwichser dabei«, führte ich den Satz zu Ende. Gibby und Buck, die beiden Cyberbillys, die Night Stalkers von der 160. SOAR. »Du glaubst, sie wissen, wo Gregor steckt?«
    »Ich glaube, sie haben ihn für Rolleston transportiert. Das haben sie getan, als wir sie zum letzten Mal gesehen haben.«
    »Lasst uns einfach hierbleiben und unsere Arbeit erledigen«, sagte der Heide in einem Tonfall, von dem er wahrscheinlich hoffte, dass er vernünftig klang. Es war auch tatsächlich ein vernünftiger Vorschlag, sogar ein sehr vernünftiger, und ich musste ihm aus ganzem Herzen zustimmen, aber manche Dinge ließen sich einfach nicht vernünftig regeln.
    »Gute Idee«, sagte Mudge.
    »Weißt du, wo sie sind?«, fragte ich Mudge.
    Er nahm wieder einen Schluck Wodka. Ich fragte mich, wie betrunken er inzwischen war, wie viele Flaschen er heute bereits getrunken hatte.
    »Ich wusste es«, sagte er. »Ich war ihnen auf der Spur. Ich stand kurz davor, aus den Arschlöchern rauszuprügeln, was ich von ihnen wissen wollte, als die Graue Lady dazukam und mir unmissverständlich klarmachte, dass ich die Sache vergessen sollte.«
    »Das sind veraltete Informationen. Inzwischen dürften sie weitergezogen sein«, sagte der Heide.
    »Wo sind sie?«, fragte ich. Dabei überlegte ich, dass ich selber gern ein eindringliches Gespräch mit ihnen führen würde.

    »Sie sind aus der Hundertsechzigsten desertiert …«
    »Wahrscheinlich wurden sie von Rolleston getötet«, unterbrach der Heide ihn.
    »Nein, sie sind definitiv desertiert. Sie haben sich nach Crawling Town durchgeschlagen.« Mudge leerte den Rest aus der Wodka-Flasche.
    Die »kriechende Stadt« war ähnlich berüchtigt wie Balors New

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