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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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für die ländlichen Gemeinschaften in der Umgebung gewesen, als Menschen hier noch etwas anbauen konnten. Jetzt war es nicht mehr als ein Labyrinth aus niedrigen Mauern, die aus dem Matsch ragten, die Überreste der Gebäude, in denen die Gemeinschaft einst gelebt hatte. Es war vorwiegend Nacht. Sirius B stand tief am Himmel. Feuergefechte und Manöver waren jetzt nur noch Routine. Wir dachten gar nicht mehr darüber nach.
    Ich riss die Benelli-Kampfpumpgun aus dem Smartgrip-Holster an meinem Rucksack und feuerte dreischüssige Salven auf die Berserker ab, die auf uns zurannten. Die panzerbrechenden Nadelgeschosse gruben sich in ihre gehärteten Chitinkörper, bevor die Sprengladungen detonierten. Es war, als würden sie von innen aufgefressen. Ich ging das Prozedere durch. Ein Fadenkreuz vom Smart-Link über dem nächsten Alien, feuern, so lange, bis es Zeit zum Nachladen war. Die Tatsache ignorieren, dass die wenige Deckung, die ich hatte, langsam von ihrem Gegenfeuer zerstört wurde. Meine zahlreichen Verletzungen ignorieren. Und ignorieren, dass wir eigentlich schon tot waren.
    Ich beobachtete, wie Gregor auf mich zurannte. Ich deckte ihn,
so gut es ging. Er drehte sich, und meine Audiodämpfung setzte ein, als er mit der Railgun eine lange Salve auf die angreifenden Berserker abfeuerte. Ich sah, wie mehrere von ihnen mitten in der Bewegung explodierten und sich dabei in Flüssigkeit verwandelten. Gregor schlug auf die Schnellentriegelung seiner gyroskopischen Lafette. Das ganze Dingfiel mitsamt Waffe und Munitionsvorrat in den Matsch. Dann rannte Gregor wieder, zog seine MP aus einem Holster am Oberschenkel und entfaltete sie im Lauf. Er sprang über eine Mauer, rutschte durch den Matsch, rappelte sich wieder auf und kam zu uns zurück, um gleich darauf das Feuer zu eröffnen.
    Wie die meisten SigTechs schoss Shaz am liebsten mit dem Laser. Ich spürte die Hitze seiner Schüsse, als er den noch übrigen Berserkern grellrote Lichtblitze entgegenjagte. Der Laser-Karabiner von Tyler Optics arbeitete mit einer Frequenz, die das, was getroffen wurde, überhitzte, statt sich hindurchzubrennen. Wo er die Berserker traf, wurde ihr verfestigtes Flüssiggewebe in rußigen schwarzen Dampf verwandelt. Ich hörte über meinen Zugang zum Kommandonetz, wie er Luft- und Artillerieunterstützung für eine unverzügliche Evakuierung anforderte. Seiner Stimme war die Hoffnungslosigkeit deutlich anzumerken. Wir empfingen nichts vom Oberkommando. Ich wusste, dass manchmal Opfer gebracht werden mussten, aber es schien keinerlei Vorteil zu haben, uns einfach so in den Tod zu schicken.
    Hinter uns hörte ich, wie Ash lange Salven aus ihrem leichten MG abfeuerte, begleitet von Mudges AK-47. Es war der Nachbau eines 9-mm-Maschinengewehrs aus der Prä-FMK-Ära, den Mudge mit Vorliebe benutzte.
    SIE waren jetzt auf allen Seiten und rückten uns auf die Pelle. Wir erledigten immer mehr Aliens und dezimierten ihre Reihen, aber SIE rückten unablässig gegen uns vor. Falls SIE jemals lernten, taktisch klug vorzugehen, hätte die Menschheit überhaupt keine Chance mehr, wie es in einem makabren Scherz hieß.
    Konzentriertes Splitterfeuer sorgte dafür, dass Shaz, Gregor
und ich uns tief in den Matsch drückten, bis die niedrige Mauer abgetragen wurde und SIE über uns waren. Ich schaffte es, einen Schuss mitten in eine der zweieinhalb Meter hohen Monstrositäten zu jagen, bevor ich die Benelli fallen ließ und meine Knöchelklingen ausfuhr. Ich schlug nach oben und schnitt unter die Chitinplatten, wie man es uns beigebracht hatte. Verstärkte Muskeln und Prothesen drückten die Platten auseinander, während sich schwarze Flüssigkeit über mich ergoss.
    Mit einiger Mühe wuchtete ich das sterbende Alien zur Seite. Der Berserker hinter ihm holte mit einer Gliedmaße aus, die in einer stacheligen Waffe endete, und trieb sie in meine feste Brustplatte. Der Schlag war so heftig, dass die Platte brach, worauf sich der Inert-Unteranzug härtete. Ich landete mit dem Rücken im Matsch, ließ meine Knöchelklingen wieder verschwinden, zog die Laserpistole und die Mastodon und feuerte. Es schien eine ganze Weile zu dauern, aber schließlich stürzte der angreifende Berserker zu Boden.
    Ich schaffte es, auf die Beine zu kommen, bevor der nächste mich erreichte und mich wieder in den Matsch warf. Ich ließ die Pistolen fallen und verlegte mich darauf, einfach nur immer wieder zuzustechen, während seine Klauen versuchten, mich aus meiner Panzerung zu

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