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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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du planst. Klingt für mich ziemlich bescheuert, aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich habe in letzter Zeit sowieso nicht mehr viel veröffentlicht.«

    »Nachdem wir jetzt beschlossen haben, dass wir alle Freunde sind, würde ich gerne wissen, wie es mit Gott vorangeht. Werden wir alle erlöst? Kann ich jetzt nach Hause gehen und mich besaufen? Apropos: Hast du noch meinen Whisky, Morag?«
    »Ich habe ihn ausgetrunken«, sagte Morag reumütig.
    »Restlos?« Ich war empört. Es wäre schöner gewesen, doch wieder das Bewusstsein zu verlieren. Und wie Rannu mich anstarrte, standen die Chancen gut, dass es demnächst dazu kam. Ich fragte mich, was er jetzt für ein Problem hatte.
    »Balor hat mir geholfen«, sagte Morag. »Es war mein Geburtstag.«
    »Scheiß-Balor!«, spuckte ich fassungslos aus.
    Sie zuckte mit den Schultern und schien sich nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen. »Er ist eigentlich ganz nett, wenn man ihn etwas näher kennenlernt.«
    »Können wir später über diesen und ähnlichen Kinderkram diskutieren?«, fragte der Heide. »Zwischen Morags Saufgelagen haben wir große Fortschritte gemacht.«
    »Du hast dabei geholfen?« Ich war fassungslos.
    Sie nickte. Der Heide verzog das Gesicht.
    »Wie lange noch?«, wollte ich vom Heiden wissen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich hoffe, eher früher als später.«
    »Vorausgesetzt, es gibt ein Später«, gab ich zu bedenken. »Was werden wir also tun?«
    »Balor sagt, ihr könnt so lange bleiben, wie ihr wollt«, sagte Mudge.
    »Weiß Rolleston, dass wir hier sind?«, fragte ich Rannu.
    Der Ex-Gurkha nickte.
    »Dann könnte er einfach einen weiteren Orbitalschlag anordnen«, sagte ich.
    »Dundee hatte enorme politische Folgen«, erklärte Rannu. »Er wird keine Genehmigung für einen weiteren Angriff aus dem Weltraum bekommen.«

    »Außerdem«, fügte Mudge hinzu, »wenn er nicht jeden tötet, würde er die nächsten zwanzig Jahre damit verbringen, sich gegen terroristische Anschläge von rachsüchtigen Exangehörigen der Spezialeinheiten zu wehren, und ich glaube, Balor hat irgendwo eine ASAT mit Atomsprengkopf. Also würde er sich damit mehr Ärger einhandeln, als die Sache wert ist.«
    Eine Antisatellitenrakete, eine Boden-Weltraum-Waffe. Darüber musste ich eine Weile nachdenken. »So etwas würde nicht einmal Balor tun«, sagte ich schließlich.
    »Er möchte hell brennen und berühmt werden. Natürlich würde er es tun«, sagte Mudge, und der Heide nickte zustimmend.
    »Konventionelle Streitkräfte?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort längst wusste.
    Mudge lachte humorlos. »Ein Alptraumszenario. Eine gut gerüstete Stadt mit genügend Vorräten und Sprengfallen, um einen langwierigen Guerilla-Krieg zu führen. Balor und seine Fomorianer könnten unter Wasser agieren, genauso wie viele andere seiner Vets. Auch das würde auf zu viel Ärger hinauslaufen.«
    »Rolleston könnte uns kaufen«, gab ich zu bedenken.
    »Balor hat uns sein Wort gegeben«, sagte der Heide.
    »Das klingt sehr beruhigend«, erwiderte ich sarkastisch.
    Mudge seufzte. »Okay, Balor hat unzweifelhaft eine Schraube locker, aber er steht zu seinem Wort. Das ist einer der Gründe, warum seine Leute ihm gegenüber so loyal sind. Du stehst unter seinem Schutz. Er würde für dich sterben, wenn es sein müsste, und er würde es mit einem zufriedenen Lächeln tun.«
    »Plötzlich haben wir so unglaublich viele Freunde. Also müssen wir einfach nur hierbleiben und uns bemühen, keinem Mordanschlag zum Opfer zu fallen?«
    Mudge und der Heide nickten.
    Das alles klang mir allmählich zu gut. Ich hätte mich betrinken
und ganz entspannt darauf warten können, dass die Graue Lady zu mir kam. Vielleicht gab es hier sogar ein paar Senso-Kabinen. Wir würden die Graue Lady nicht aufhalten können, und es erstaunte mich sogar ein wenig, dass sie uns alle nicht längst getötet hatte. Dann erinnerte ich mich an den eigentlichen Grund, warum wir nach New York gekommen waren.
    »Warum bist du hier?«, wollte ich wissen.
    Mudge steckte sich eine weitere Zigarette an, während ich ihn fragte. Morag nahm sie ihm weg, und ich nahm sie ihr weg, bevor sie einen Zug davon nehmen konnte. Mudge zündete sich eine zweite an und blickte sich im Kreis der Versammelten um.
    Ich seufzte. »Haben wir nicht bereits entschieden, dass wir alle Freunde sind?«
    Mudge zuckte mit den Schultern. »Bist du dir sicher, dass du es hören willst?«, fragte er, und die Spitze seiner Zigarette glühte, als er daran

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