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Der viel zu schoene Traum

Der viel zu schoene Traum

Titel: Der viel zu schoene Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
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und sah ihm dabei direkt ins Gesicht.
    Ihre Offenheit überraschte Hawk, und er hob die Augenbrauen. Ella McBride war völlig unberechenbar. Er hatte erwartet, dass sie sein Friedensangebot erleichtert annehmen würde.
    Stattdessen kam nun diese unverblümte Zurechtweisung. Und die lustige, leicht gestelzte Art, in der sie sie vorbrachte, machte sie noch charmanter.
    „Was sollen wir also tun?” fragte er lächelnd. „Uns duellieren? Löffel oder Kuchengabeln? Bitte wähl du die Waffen.”

    Das Letzte, was Ella in dieser Situation erwartet hatte, war sein Humor. Ihr Bild von ihm, ob Computerfreak oder Geschäftsmann, hatte keinen Raum für derartige Qualitäten gelassen. Doch sie war froh, dass er die Spannung zwischen ihnen senkte, und drohte ihm spielerisch mit dem Pfannenwender.
    „Ich bin für Steakmesser”, antwortete sie und dachte spontan, wie passend es doch wäre, ihm ihr Herz auf einem silbernen Teller zu servieren. „Aber ich glaube, mit Rücksicht auf die Kinder sollten wir unnötiges Blutvergießen vermeiden.”
    „Unbedingt”, sagte Hawk und schien angestrengt nachzudenken. „Vielleicht sollten wir uns auf einen Waffenstillstand einigen, und ich decke den Tisch.”
    Ella nahm die Bedingung an und lachte. Als er nun um sie herumlangte, um in die Besteckschublade zu greifen, streifte er ihre Hüfte. Wieder lief ihr bei dem unvermittelten Körperkontakt ein Schauer über den Rücken, und sie wandte sich rasch ab, damit er nichts bemerkte. Die geringste Berührung regte übermäßig ihre Fantasie an … Seine Arme um ihren Körper … seine Hände auf ihren Brüsten … Ihre Körper, eng aneinander gepresst …
    „Du riechst gut”, sagte Hawk und strich ihr eine Locke hinters Ohr. Er versuchte, die erotischen Bilder zu verjagen, die ihm dabei plötzlich in den Sinn kamen.
    „Das ist der Ahornsirup”, murmelte Ella.
    Lauren hatte stets nur Luxusparfüms benutzt. „Poison”, was Gift bedeutet, war der Name des einen gewesen, was ihn immer etwas verunsichert hatte. Hätte Ella sich tatsächlich Ahornsirup hinter die Ohren getupft, hätte er ihn liebend gern abgeleckt.
    Sofort rief er sich für diesen kühnen Gedanken zur Ordnung.
    Was war mit seinem sonst auf die Firma und seine Kinder konzentrierten Geist geschehen? Er rief sich den Waffenstillstand ins Gedächtnis und löste die Hände von der Anrichte, so dass Ella sich wieder frei bewegen konnte.

    „Was ist denn das für ein Gestank?” fragte Billy, der in dem Moment in die Küche kam.
    Der Frühstücksspeck, der unbeachtet auf dem Herd brutzelte, hatte sich praktisch in Kohle verwandelt. Ella griff erschrocken nach der Pfanne, aber Hawk hielt sie zurück, da sie drauf und dran war, sich zu verbrennen.
    Ella beeilte sich, sich zu entschuldigen. „Es tut mir so Leid.
    Was für eine Verschwendung! Bitte ziehen Sie es mir vom Lohn ab.” Die gleichen Worte waren einmal einer Tracht Prügel in einer ihrer Pflegefamilien vorausgegangen.
    „Seien Sie nicht albern”, sagte Hawk, der sich ihren ängstlichen Tonfall nicht erklären konnte, umfasste den Pfannengriff mit einem Topflappen, lief zum Mülleimer und leerte die Pfanne hinein. „Wir lassen es einfach eine Weile einweichen und denken nicht weiter daran. Außerdem ist es genauso meine Schuld wie Ihre. Ich stand Ihnen im Weg.”
    Ella hatte in ihrer Kindheit oft für weit harmlosere Vergehen schwer büßen müssen und war Hawk dankbar für seine Großzügigkeit. In ihren Augen zeigte dieser Mann von Tag zu Tag mehr anziehende Facetten. Es war einfacher gewesen, sich ihn als herrschsüchtigen, kalten Mann vorzustellen, dem sein Beruf wichtiger war als die Familie. Aber es war ein warmherziger Vater, der seine Kinder zudeckte und ihnen eine Geschichte vorlas, bevor er ihnen süße Träume wünschte und das Licht ausknipste.
    Seine Liebe zu den Kindern rührte Ella tief.
    Es war irrational, denn obwohl sie all das bereits gesehen hatte, hatte sie jetzt plötzlich einen Kloß in der Kehle, weil er sie für das verbrannte Frühstück nicht anschrie.
    Sie wandte sich an Billy und fragte: „Möchtest du mir helfen, Pfannkuchen zu machen? Ich kann Figuren aus dem Teig machen. Was für ein Tier möchtest du?”
    Billy überlegte nicht lange. „Ein Kätzchen”, antwortete er ohne Zweifel daran, dass Ella auch das gelingen würde.

    „Gut, und jetzt lauf und frag Sarah, was sie möchte.” Ella war eifrig bemüht, ihre Beflissenheit unter Beweis zu stellen und jede Erinnerung an das

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