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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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gewesen.«
    Â»Verstehe ich nicht.« Captain Blake schüttelte den Kopf. »Was haben Fesseln damit zu tun, dass das Opfer intubiert wurde?«
    Â»Ein gefesseltes Opfer könnte sich zwar nicht wehren, hätte aber immer noch einen gewissen Bewegungsspielraum.«
    Â»Das kann man doch wohl kaum als nennenswerte Gegenwehr bezeichnen, oder?«, gab Blake, immer noch verwirrt, zurück.
    Â»Wenn man eine Vene treffen will, schon«, mischte sich Hunter ins Gespräch.
    Â»Wieder korrekt«, sagte Winston. »Ein kleines Zucken hätte ausgereicht, und der Versuch des Mörders, mit der Nadel eine Vene zu treffen, wäre fehlgeschlagen. Er hätte das Opfer bewusstlos schlagen können, aber damit hätte er sich selbst um einen Großteil der Befriedigung gebracht. Er wollte, dass sein Opfer wach ist.«
    Â»Dann musste der Täter sein Opfer also auf irgendeine Weise komplett bewegungsunfähig machen?«, fragte Garcia.
    Â»Eine vollständige Muskellähmung, genau.«
    Â»Drogen?«, fragte Captain Blake.
    Â»Höchstwahrscheinlich. Aber natürlich brauche ich dafür noch die Laborergebnisse.«
    Â»Ein Mittel, das das Opfer lähmt, ohne sein Bewusstsein zu beeinträchtigen?« Hunter warf dem Doktor einen fragenden Blick zu.
    Â»Oder sein zentrales Nervensystem. Ich bin mir sicher, der Killer wollte, dass sein Opfer noch voll empfindungsfähig ist.«
    Â»O Mann.« Garcia verschränkte die Arme vor der Brust, als wäre es im Raum plötzlich noch kälter geworden. »Gibt es so was überhaupt?«
    Â»Aber gewiss doch, es gibt sogar eine ganze Palette solcher Mittel. Die dank Internet und hunderter illegaler Medikamenten-Websites auch kinderleicht zu beschaffen sind.«
    Â»Trotzdem …«, hakte Captain Blake erneut nach. »Wieso intubieren?«
    Â»Weil das Mittel, das der Killer ihm verabreicht hat, auch sein Zwerchfell gelähmt hat«, klärte Hunter sie auf. »Er wäre erstickt, weil er nicht mehr selbständig atmen konnte.«
    Â»Exakt«, sagte Dr. Winston. »Durch den Schlauch wurde ihm Sauerstoff zugeführt. Das hat ihn am Leben gehalten, während der Täter ihm in aller Ruhe so viele Schmerzen zufügte, wie ein Mensch nur ertragen kann.«
    Captain Blakes Handy klingelte, und alle zuckten zusammen. Sie zog sich in eine Ecke des Raumes zurück. Ihr Gespräch dauerte nur wenige Sekunden.
    Â»Sie sind drin«, sagte sie zu Hunter, nachdem sie sich wieder zu der kleinen Gruppe gesellt hatte. »Clayton hat ein paar Strippen gezogen, Sie haben morgen früh um sieben Uhr einen Besuchstermin bei Peter Elder im CCI.« Ihr Blick fiel wieder auf Darnell Douglas’ Leiche. »Wir müssen das Schwein finden, das das hier getan hat, und zwar schnell.«
    Nachdem er den Großteil der Nacht zusammen mit Dr. Winston am Tatort verbracht hatte, machte sich Hunter um vier Uhr dreißig auf die Fahrt ins kalifornische Staatsgefängnis in Tehachapi. Garcia war gegen zweiundzwanzig Uhr zurück ins Parker Center gefahren. Hunter hatte ihn gebeten, so viel wie möglich über ihr neuestes Opfer Darnell Douglas in Erfahrung zu bringen.
    Die Fakten, die Garcia zusammengetragen hatte, waren bruchstückhaft, aber für Hunters Zwecke ausreichend.
    Darnell hatte weder die Compton High noch die Gardena High besucht, aber als Teenager nur zwei Straßen von Brett Stewart Nichols entfernt gewohnt. Diese Information freute Hunter besonders. Seine Theorie von der Straßengang nahm langsam, aber sicher Gestalt an.
    Hunter hatte zugesehen, wie Dr. Winston und zwei andere Kriminaltechniker sich darangemacht hatten, nacheinander alle zweihundertfünfzig blutgefüllten Spritzen aus Darnells Körper zu entfernen. Obwohl er keine Ergebnisse erwartete, wusste Hunter, dass jede einzelne Spritze auf Fingerabdrücke untersucht werden musste. Der Doktor teilte ihm mit, dass er die Obduktionsergebnisse habe, bis Hunter von seinem Besuch im CCI zurück sei.
    100
    D er Abend hatte schon mies angefangen, und je später es wurde, desto mehr schwand die Hoffnung, dass das Geschäft noch in Gang kommen würde. Seit fast drei Stunden stand sich Honey nun schon an ihrem Stammplatz in West Hollywood die Beine in den Bauch, und bis jetzt hatte sie nichts eingenommen außer den lumpigen fünfundzwanzig Kröten dafür, dass sie einem haarigen, nach Curry stinkenden Taxifahrer auf dem

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