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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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also hat Bjarne ihm einen Job in dieser Firma angeboten.«
    » Wann hast du Jonas zum letzten Mal gesehen?«
    » Als er ausgezogen ist. Als er mir gesagt hat, dass er nach Afghanistan muss. Auf eine geheime Mission. Wenn du mich fragst, war der eigentlich mehr auf dem Weg in die Klapsmühle.«
    » War er auch ein Nazi?«
    » Wer?«
    Sie schlug ihm mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. » Jonas! Das ist der Typ, über den wir gerade reden. Konzentrier dich! War Jonas auch so ein dreckiger kleiner Nazi wie ihr anderen?«
    Dennis schüttelte den Kopf. » Überhaupt nicht. Keiner von uns war bei den Blutsbrüdern oder so.«
    » Blutsbrüder? Hört sich echt ziemlich beschissen an. Ist das etwa ein Saunaclub, in dem ihr euch gegenseitig fickt?«
    Dennis zwinkerte heftig. Sie spürte, dass er sich verplappert hatte und jetzt darüber nachdachte, ihr die nächste Lüge aufzutischen. » Versuch’s noch nicht mal, Dennis!«
    Er ließ den Kopf auf die Brust sinken. » Die Blutsbrüder sind eine Gruppe von Leuten, die Hitler und die Nazis verehren, genau wie Combat 18 oder Blood and Honour. Die hassen alle Kanaken.«
    » So wie du, Dennis? Ich habe die Fahne mit den SS -Runen in deiner Wohnung gesehen.«
    Er schüttelte den Kopf. » Das ist doch nur Spaß. Aber die meinen es ernst. Die gehen richtig auf Kanakenjagd und schlagen sie zusammen, auch wenn kein Fußball ist. Werfen die Fensterscheiben ihrer Geschäfte ein und fackeln ihre Autos ab.«
    » Und Jonas? Hat er so was auch gemacht?«
    » Kann ich mir nicht vorstellen.«
    » Hör auf zu lügen!«
    Dennis hob abwehrend die Hände. » Der Typ konnte sich einfach nicht prügeln. Deshalb glaub ich auch nicht, dass er dabei war.«
    » Hat er manchmal von Waffen geredet?«
    » Immer.«
    » Von Bomben?«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. » Was glaubst du denn? Der war bei den Pioniertruppen. Der hatte nichts als Bomben im Kopf.«
    Sie packte sein Ohr und drehte es halb herum. » Ich kann nur für dich hoffen, dass du mir die Wahrheit erzählst, Dennis. Denn wenn ich etwas anderes herausfinde …« Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
    Dennis schaute weg. » Ich schwör’s.«

47
    In der Fahrerkabine des Range Rover roch es penetrant nach Burgern und Pommes frites. Bjarne saß kauend am Steuer und spülte mit einem Riesenbecher Cola nach. » Die schicken mich echt weg«, sagte er und schaute zu Benjamin hinüber.
    » Ist doch super«, sagte Benjamin, » dann hast du was zu tun.«
    » In den verfickten Sudan. Da unten passiert überhaupt nichts.«
    » Da ist doch Bürgerkrieg.«
    » Na und? Das Hilfslager liegt hundertfünfzig Kilometer von der nächsten Front entfernt. Ich soll da nur das Kindermädchen für einen Haufen Hippies spielen, die ein paar Affen da unten retten wollen.«
    Er schlug so hart aufs Lenkrad, dass die Schachtel mit Pommes umkippte und in seinem Schoß landete. » Sechs Monate soll ich zu den Affen da unten, das hier ist die letzte anständige Mahlzeit, die ich kriege, und warum das alles?«
    Benjamin trank von seiner Cola und zuckte die Schultern. Er war sicher, dass es ihm Bjarne gleich erzählen würde. » Weil unser Chef mal wieder den Platzhirsch spielen muss.«
    » Ach, komm schon, Bjarne. Die Zeit wird bestimmt schnell rumgehen. Und dann geben wir wieder richtig Gas.«
    Bjarne schaute brummend über den Parkplatz des McDonald’s-Restaurants.
    » Nach allem, was ich für die Firma getan habe, muss ich mir so was gefallen lassen.« Er schüttelte verbittert den Kopf.
    » Das ist eben wie beim Militär. Befehl und Gehorsam.«
    Bjarne schwieg. Saß nur da und brütete dumpf vor sich hin. Benjamin sammelte den Abfall ein und stopfte alles zusammen in ihre Papiertüte. » Fertig?«, fragte er und zeigte auf Bjarnes Colabecher.
    Bjarne fuhr aus seinen Gedanken auf und schaute ihn an. Dann nahm er ihm die Tüte aus der Hand, öffnete die Tür und warf alles zusammen auf dem Parkplatz. » Nicht ganz«, knurrte er.
    Er legte den ersten Gang ein und drückte das Gaspedal durch. Mit quietschenden Reifen fuhren sie den Gl. Køge Landevej entlang.
    » Wo fahren wir hin?«, wollte Benjamin wissen, während er sich am Sitz festhielt.
    Bjarne sah ihn von der Seite an. » Ich hol mir einen Affenskalp, ehe ich wegmuss. Irgendjemand wird heute dafür bezahlen.«
    » Alles klar, ich bin bereit. Wer soll noch mitkommen?«
    » Nur wir beide«, antwortete Bjarne. » Das erledigen wir allein.«
    » Okay«, entgegnete Benjamin und drehte sich zur

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