Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
Vom Netzwerk:
Hakenkreuze an den Wänden?«
    Fünf Minuten später saßen sie alle im blauen Audi und fuhren auf die Autobahn. Bjarne saß auf der Rückbank und starrte auf seine Füße.
    » Was soll ich getan haben?«
    Weder Tom noch Henrik antworteten.
    Bjarne drehte sich nervös um und sah aus der Heckscheibe. » Bin ich heute Abend wieder zu Hause?«
    Henrik warf ihm im Rückspiegel einen Blick zu. » Verhalten Sie sich ruhig, Herr Kristoffersen, dann sehen wir weiter.«
    Bjarne atmete tief durch und ballte die Hände. » Ich bin ruhig … ganz ruhig.«

49
    Bjarne wurde in das kleine, im Erdgeschoss gelegene Büro des PET geführt, wo Storm und Katrine auf ihn warteten. Seine offenkundige Nervosität versuchte er hinter ein paar witzigen Bemerkungen zu verbergen. Es war Storm, der das Wort führte und ihm in aller Ruhe darlegte, dass eindeutige Beweise gegen ihn vorlägen. Auf einem Laptop zeigte er ihm die Aufnahmen der Überwachungskamera im Stadion. Bjarne tat das Ganze als harmlose Auseinandersetzung ab. Er räumte zwar ein, dass die Bilder ziemlich gewalttätig aussähen, betonte aber, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen sei. Außerdem würden die verschiedenen Fangruppen solche Schlägereien vorher miteinander vereinbaren.
    Storm hakte sofort nach. » Welcher Gruppe gehören Sie an, Bjarne?«
    Bjarne antwortete ausweichend, dass er keiner bestimmten Gruppe angehöre und es ihm vor allem um den Fußball gehe.
    » Wenn jemand gewalttätig wird, dann sind das doch die Kanaken«, sagte er und berichtigte sich sofort. » Entschuldigung, ich meine natürlich die Mitbürger mit Migrationshintergrund.« Er malte Anführungszeichen in die Luft und grinste.
    » Sie wurden aber schon öfter zusammen mit Mitgliedern der Blutsbrüder gesehen.«
    Bjarne zuckte die Schultern. » Ich kenne viele Leute aus unterschiedlichen Kreisen.«
    » Sind Sie selbst Mitglied der Blutsbrüder?«
    Er blinzelte. » Nein, nein … natürlich nicht.«
    Sie treffen sich also nur beim Fußball?«
    » Äh … ja.«
    Im Lauf der Vernehmung versuchten sie, etwas über die verschiedenen Hooligans und Bjarnes Verbindung zu Jonas zu erfahren. Bjarne spielte seine Beteiligung an den Schlägereien herunter, und Jonas habe er nur ein paar Mal gesehen, nachdem er ihm zu einem der Anwärterkurse bei Valhal Securities verholfen habe.
    Storm stand erschöpft auf und rieb sich die Schläfen.
    » Es ist natürlich Ihre Entscheidung, Bjarne, ob Sie mit uns zusammenarbeiten wollen oder nicht. Aber wir werden dieser Sache hier auf den Grund gehen.«
    » Das sind wir doch schon«, entgegnete Bjarne.
    Strom schaute auf die Uhr. » Es ist jetzt Viertel nach fünf. Sie sind hiermit wegen Gewalt in mehreren Fällen sowie Aufforderung zur Gewalt gemäß Strafgesetzbuch Paragraf 244 vorläufig festgenommen. Zum Vollzug der Untersuchungshaft werden Sie ins Vestre-Gefängnis überführt. Morgen früh werden Sie dem Haftrichter vorgeführt werden. Haben Sie verstanden, was ich Ihnen gesagt habe?«
    Bjarne starrte ihn sprachlos an. » Das … das können Sie doch nicht machen. Ich war doch kooperativ.«
    » Wie die Dinge liegen, Bjarne, habe ich keine andere Wahl.«
    » Was wollen Sie denn noch von mir wissen?« Er wollte aufstehen, doch Katrine legte ihm die Hand auf die Schulter. » Bleiben Sie sitzen, Bjarne. Es sollte Ihnen doch wohl klar sein, was wir von Ihnen wissen wollen. Stattdessen versuchen Sie, Katz und Maus mit uns zu spielen. Uns wie Idioten zu behandeln. Sehen wir aus wie Idioten, Bjarne?«
    » Nein …«
    » Gut. Also zum letzten Mal: Sind Sie Mitglied bei den Blutsbrüdern, ja oder nein?«
    Bjarne blickte sich hilflos im Raum um.
    » Die Antwort steht weder an den Wänden noch auf Ihren Schnürsenkeln geschrieben. Ja oder nein? Das ist eine einfache Frage, die Sie entweder direkt ins Gefängnis oder wieder nach Hause bringt. Wie bei Monopoly. Sie kennen doch Monopoly, oder?«
    » Okay, okay«, sagte er und blickte zu ihr auf. » Ich habe an ein paar Treffen teilgenommen, aber es ist ja nicht so, dass wir mit einem Mitgliedsausweis durch die Gegend laufen.«
    » Wie haben Sie Jonas zu den Blutsbrüdern gebracht?«
    Er warf die Hände in die Luft. » Ich hab doch schon gesagt, dass er nicht dabei war. Das war nichts für ihn. Er war nur mit im Stadion.«
    » Was ist mit Benjamin Andreasen und Rasmus Mogensen?«
    » Es war Rasmus, der mich mitgenommen hat.«
    » Und Benjamin, der Neue?«
    » Der … der …« Bjarne knetete seine Hände.
    » Halten Sie sich

Weitere Kostenlose Bücher